Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Dreiundvierzig die Hände noch einmal an die Nase und leckte sich dann plötzlich schnell und sachte einen Finger.

 
47
     
     
    »Ihr Haar hat sie betastet?« sagte Dors Venabili und sah dabei Seldons Haar an, als wäre ihr selbst danach, es zu berühren.
    Seldon wich unwillkürlich zurück. »Bitte nicht. Bei der Frau hat das wie eine Perversion gewirkt.«
    »Das war es wahrscheinlich auch – von ihrem Standpunkt aus. Ihnen selbst hat es kein Vergnügen bereitet?«
    »Vergnügen? Eine Gänsehaut hatte ich dabei. Ich konnte erst wieder atmen, als sie endlich aufhörte. Und dabei dachte ich die ganze Zeit: Was wird sie noch für Bedingungen stellen?«
    Dors lachte. »Hatten Sie Angst, sie würde Sie zum Sex zwingen? Oder hofften Sie es vielleicht?«
    »Ich kann Ihnen versichern, daß ich gar nicht zu denken wagte. Ich wollte bloß das Buch.«
    Sie waren in ihrem Zimmer, und Dors schaltete ihren Felddistorter ein, um sicherzugehen, daß man sie nicht belauschte.
    Die mykogenische Nacht setzte gerade ein. Seldon hatte die Mütze abgenommen, den Kittel ausgezogen und ein Bad genommen. Seinem Haar hatte er dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet, es zweimal eingeschäumt und abgespült. Jetzt saß er mit einem leichten Nachtgewand bekleidet, das er im Schrank vorgefunden hatte, auf seiner Pritsche.
    »Wußte sie, daß Sie Haare auf der Brust haben?« fragte Dors verschmitzt.
    »Ich hoffte ernsthaft, daß sie nicht daran denken würde.«
    »Armer Hari. Das war alles völlig natürlich, wissen Sie. Wahrscheinlich hätte ich ähnliche Probleme gehabt, wenn ich mit einem Bruder allein gewesen wäre. Wahrscheinlich sogar noch schlimmere, da er ja schließlich glauben muß – so wie die mykogenische Gesellschaft beschaffen ist –, daß ich als Weib verpflichtet wäre, seinen Anweisungen unverzüglich Gehorsam zu leisten.«
    »Nein, Dors. Sie mögen jetzt glauben, daß es völlig natürlich war, aber Sie haben das nicht erlebt. Die arme Frau befand sich in einem Zustand höchster sexueller Erregung. Sie hat alle ihre Sinne eingesetzt… an ihren Fingern gerochen, sie abgeleckt. Wenn sie es fertiggebracht hätte, das Haar wachsen zu hören, hätte sie gebannt gelauscht.«
    »Aber das meine ich doch mit ›natürlich‹. Alles, was man mit Verboten belegt, gewinnt sexuelle Attraktivität. Würden Sie sich denn sonderlich für die Brüste einer Frau interessieren, wenn Sie in einer Gesellschaft lebten, wo man sie die ganze Zeit zur Schau stellt?«
    »Ich denke schon.«
    »Wären Sie nicht stärker interessiert, wenn sie stets verborgen wären, wie das in den meisten Gemeinschaften der Fall ist? – Hören Sie, ich will Ihnen etwas erzählen, was mir einmal widerfahren ist. Ich war in einem Ausflugsort an einem See, zu Hause auf Cinna… Ich nehme an, so etwas gibt es auf Helicon auch, Strände und dergleichen?«
    »Natürlich«, sagte Seldon leicht verstimmt. »Was glauben Sie denn, was Helicon ist? Eine Welt aus Felsen und Bergen, wo es nur Quellwasser zu trinken gibt?«
    »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich möchte ja nur ganz sicher sein, daß Sie verstehen, worauf ich mit meiner Geschichte hinaus möchte. An unseren Stränden in Cinna sind wir in bezug auf das, was wir tragen, recht locker. Oder das, was wir nicht tragen.«
    »Nacktbadestrände?«
    »Das eigentlich nicht, obwohl sich vermutlich keiner viel daraus machen würde, wenn jemand sich völlig ausziehen würde. Es ist üblich, ein Minimum an Kleidung zu tragen, aber ich muß zugeben, daß dieses Minimum nur sehr wenig der Phantasie überläßt.«
    »Auf Helicon haben wir etwas höhere Moralbegriffe«, sagte Seldon.
    »Ja, das merkt man an der Art und Weise, wie Sie mich behandeln, aber jedem das Seine. Jedenfalls saß ich an dem kleinen Strand am See, und ein junger Mann kam heran, mit dem ich mich eine Weile vorher unterhalten hatte. Er war ein netter Bursche, an dem ich nichts auszusetzen hatte. Er setzte sich auf die Armlehne meines Stuhls und legte dabei, um sich zu stützen, die rechte Hand auf meinen linken Schenkel, der natürlich nackt war.
    Nachdem wir ein oder zwei Minuten miteinander geredet hatten, meinte er spitzbübisch: ›Da bin ich. Sie kennen mich kaum, und doch kommt es mir völlig natürlich vor, daß ich meine Hand auf Ihren Schenkel lege. Und Ihnen scheint das auch völlig normal; da es Ihnen gar nichts ausmacht.‹ Erst jetzt bemerkte ich überhaupt, daß er die Hand auf meinen Schenkel gelegt hatte. Unbedeckte Haut verliert in der

Weitere Kostenlose Bücher