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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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stellagraphischen Berichte nennen
ihn ›Pelots Nebel‹. Behalten Sie ihn im Auge. Ich werde das
Bild vergrößern.«
    Pritcher hatte schon öfters gesehen, wie ein Linsenbild
vergrößert wurde, aber immer wieder verschlug es ihm den
Atem. Es war, als sitze man im Cockpit eines Raumschiffs, das durch
eine entsetzlich überfüllte Galaxis stürmte, ohne in
den Hyperraum einzutreten. Die Sterne wichen von einem gemeinsamen
Mittelpunkt aus zur Seite aus, rasten nach außen und fielen
über den Rand des Schirms hinaus. Einzelne Punkte verdoppelten
sich, nahmen Kugelform an. Nebelflecken lösten sich zu Myriaden
von Punkten auf. Und ständig war da die Illusion einer
Bewegung.
    Während der ganzen Zeit redete Channis. »Sie werden
bemerken, daß wir uns an der geraden Linie von Trantor zu
Pellots Nebel entlangbewegen, so daß wir in Wirklichkeit immer
noch die stellare Orientierung haben, die der Trantors entspricht.
Wahrscheinlich ist wegen der Gravitationsabweichung des Lichts ein
kleiner Fehler dabei, den auszumerzen mir die mathematischen
Kenntnisse fehlen, aber ich bin überzeugt, er kann nicht von
Bedeutung sein.«
    Dunkelheit breitete sich über den Schirm. Als das Tempo der
Vergrößerung langsamer wurde, rutschten die Sterne
über alle vier Seiten des Schirms in bedauerndem Abschiednehmen
davon. An den Rändern des wachsenden Nebels leuchtete es abrupt
auf, ein Hinweis auf das Licht, das hinter den mit wirbelnden, nicht
strahlenden Atomfragmenten von Natrium und Kalzium gefüllten
Kubikparseks verborgen war.
    Wieder zeigte Channis mit dem Finger. »Das hier ist von den
Bewohnern dieser Raumregion ›Der Mund‹ genannt worden. Und
das sagt uns etwas, weil es von der trantorischen Orientierung aus
wie ein Mund aussieht.« Er wies auf einen Riß im
Körper des Nebels hin, geformt wie ein gezacktes grinsendes Maul
im Profil, umrissen von der flammenden Glorie des Sternenlichts, mit
der er gefüllt war.
    »Folgen Sie dem Mund«, sagte Channis. »Folgen Sie
dem Mund die Kehle hinunter bis dahin, wo sie sich zu einer
dünnen, splitternden Linie aus Licht verengt.«
    Wieder vergrößerte das Bild sich ein wenig, bis sich
der Nebel von dem Mund wegstreckte und alle Sterne auslöschte,
ein dünnes Rinnsal ausgenommen. Ihm folgte Channis’ Finger
und fuhr, an seinem Ende angekommen, wieder ein Stück nach oben.
Da funkelte ein einziger einsamer Stern, und Channis’ Finger
machte halt, denn dahinter war nichts als absolute Schwärze.
    »Star’s End«, stellte der junge Mann schlicht fest.
»Der Stoff des Nebels ist dort dünn, und das Licht dieses
einen Sterns findet den Weg nur in dieser einen Richtung hindurch
– um auf Trantor hinabzuscheinen.«
    »Sie versuchen mir weiszumachen, daß…« Der
General des Maultiers verstummte argwöhnisch.
    »Ich versuche nicht. Das ist Tazenda –
Star’s End.«
    Das Licht ging an. Die Linse schaltete sich ab. Mit drei langen
Schritten stand Pritcher vor Channis. »Wie sind Sie auf diese
Idee gekommen?«
    Und Channis lehnte sich mit einem merkwürdig verwirrten
Gesichtsausdruck in seinem Sessel zurück. »Durch Zufall.
Ich würde gern ein Lob für meine Intelligenz einstreichen,
aber es war reiner Zufall. Doch wie es auch zustandegekommen sein
mag, es paßt zu den Hinweisen. Soviel wir wissen, ist Tazenda
eine Oligarchie. Es beherrscht siebenundzwanzig bewohnte Planeten. Es
hat keine fortschrittliche Wissenschaft. Und vor allem ist es eine
obskurere Welt, die sich in der Lokalpolitik jener stellaren Region
einer strengen Neutralität befleißigt hat, und sie strebt
nicht nach Expansion. Ich finde, wir sollten sie uns
ansehen.«
    »Haben Sie das Maultier darüber informiert?«
    »Nein. Wir werden das auch jetzt nicht tun. Wir sind im Raum
und kurz vor dem ersten Sprung.«
    In plötzlichem Entsetzen eilte Pritcher an den
Hauptbildschirm und stellte ihn neu ein. Seine Augen trafen auf
kalten Raum. Wie gebannt starrte er ihn an, dann drehte er sich um.
Ganz automatisch langte er nach dem harten, bequem in der Hand
liegenden Kolben seines Lasers.
    »Wer hat den Sprung befohlen?«
    »Ich, General« – bisher hatte Channis noch niemals
Pritchers Titel benutzt –, »während ich Sie hier
beschäftigte. Wahrscheinlich haben Sie die Beschleunigung nicht
gespürt, weil sie in dem Augenblick auftrat, als ich das Bild
der Linse vergrößerte. Da haben Sie sie für eine
Illusion gehalten, hervorgerufen durch die scheinbare Bewegung der
Sterne.«
    »Warum? Was haben Sie vor? Zu welchem Zweck

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