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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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richtigen Grad von
Staunen in seine Stimme. Belohnt wurde er mit einem Lächeln, das
halb strahlend, halb affektiert war.
    »O ja. Meine Großmutter – das war Bayta Darell, du
wirst von ihr gehört haben – war einmal mit meinem
Großvater auf Trantor. Dort haben sie übrigens das
Maultier in seinem Siegeslauf gestoppt, als ihm die ganze Galaxis zu
Füßen lag. Und als mein Vater und meine Mutter geheiratet
hatten, reisten sie auch nach Trantor. Ich wurde dort geboren. Ich
habe sogar dort gelebt, bis meine Mutter starb, nur war ich damals
erst drei, und ich erinnere mich nicht mehr an vieles. Bist du je auf
Trantor gewesen, Onkel Homir?«
    »Nein, das kann ich nicht behaupten.« Homir lehnte sich
gegen das kalte Schott und hörte träge zu. Kalgan war sehr
nahe, und ihm wurde von neuem unbehaglich zumute.
    »Ist es nicht die romantischste aller Welten? Mein
Vater sagt, unter Stannell V. hätten dort mehr Menschen gelebt
als heutzutage auf zehn anderen Planeten. Er sagt, es war eine
einzige große Welt aus Metall, eine einzige große Stadt,
und das war die Hauptstadt der ganzen Galaxis. Er hat mir Bilder
gezeigt, die er auf Trantor gemacht hat. Jetzt liegt alles in
Trümmern, aber es ist immer noch umwerfend. Ich wäre selig, Trantor wiederzusehen. Eigentlich…
Homir!«
    »Ja?«
    »Warum reisen wir nicht nach Trantor, wenn wir mit Kalgan
fertig sind?«
    Etwas von seinen alten Ängsten schlich sich in sein Gesicht
zurück. »Was? Nun fang nicht mit so etwas an. Wir haben
eine Aufgabe zu erfüllen und reisen nicht zum Vergnügen,
vergiß das nicht.«
    »Aber wie könnten wir sie besser erfüllen!«
quietschte sie. »Auf Trantor liegen sicher unglaubliche Mengen
von Informationen. Glaubst du nicht auch?«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Homir erhob sich.
»Jetzt laß mich mal an den Computer. Wir müssen den
letzten Sprung machen, und dann gehst du in die Falle.« Etwas
Gutes würde die Landung jedenfalls haben. Er hatte es
allmählich satt, auf dem metallenen Fußboden mit einem
Mantel als Matratze zu schlafen.
    Die Berechnungen waren nicht schwierig. Das
›Raumrouten-Handbuch‹ beschrieb den Weg Foundation-Kalgan
ausführlich. Es gab den kurzen Ruck der zeitlosen Passage durch
den Hyperraum, und das letzte Lichtjahr war überwunden.
    Die Sonne von Kalgan war jetzt eine Sonne – groß, hell
und gelblich-weiß, aber unsichtbar hinter den Bullaugen, deren
Läden sich auf der Sonnenseite automatisch geschlossen
hatten.
    Bis zur Landung auf Kalgan brauchten sie nur noch einmal zu
schlafen.

12
LORD
     
     
    Unter allen Welten der Galaxis hatte Kalgan zweifellos eine
einzigartige Geschichte. Zum Beispiel berichtete die des Planeten
Terminus von einem beinahe ununterbrochenen Aufstieg, die von
Trantor, einst Hauptstadt der Galaxis, von einem beinahe
ununterbrochenen Niedergang. Aber Kalgan…
    Anfangs erwarb Kalgan Ruhm als Vergnügungswelt der Galaxis.
Das war zwei Jahrhunderte vor der Geburt Hari Seldons gewesen. Es war
eine Vergnügungswelt in dem Sinn, daß es aus dem
Amüsieren eine Industrie – und dazu eine ungeheuer
profitable – machte.
    Und es war eine stabile Industrie. Es war die stabilste Industrie
der Galaxis. Als die ganze Galaxis im Sinne einer Zivilisation
Stückchen für Stückchen unterging, wurde Kalgan nur
federleicht vom Unglück berührt. Ganz gleich, welche
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen in den
Nachbarsektoren stattfanden, eine Elite gab es immer, und es ist
charakteristisch für eine Elite, daß sie als das wahre
Privileg ihres Elitetums freie Zeit hat.
    Deshalb stand Kalgan ihnen allen zu Diensten, den verweichlichten,
parfümierten Dandies des Kaiserhofs und ihren funkelnden, nach
Lustgewinn trachtenden Damen, den rauhen Kriegsherren, die Welten mit
Blutvergießen eroberten und mit eiserner Hand regierten, und
ihren zügellosen, geilen Mädchen, den wohlgenährten,
an Luxus gewöhnten Geschäftsleuten der Foundation und ihren
üppigen, verderbten Mätressen.
    Unterschiede wurden nicht gemacht zwischen ihnen, denn sie alle
hatten Geld. Und da Kalgan jeden bediente und keinen ausschloß,
da immer Nachfrage für seine Ware herrschte und es so klug war,
sich bei keiner Welt in die Politik einzumischen und niemandes Recht
zu vertreten, blühte es, als alles welkte, und blieb fett, als
alles mager wurde.
    Das heißt, bis das Maultier kam. Dann fiel Kalgan irgendwie
einem Eroberer in die Hände, den weder die Lust noch sonst etwas
außer dem Erobern lockte. Für ihn waren

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