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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Tee,
Kind?«
    »Ja, gern, danke, Euer Gnaden« – oder mußte
es ›Hoheit‹ heißen?
    Mit der Herablassung einer Kennerin fuhr Arcadia fort: »Sie
tragen da entzückende Perlen, meine Lady.« (›Meine
Lady‹ schien immer noch die beste Anrede zu sein.)
    »Ach, findest du?« Callia blickte vage erfreut drein.
Sie nahm die Kette ab und ließ die milchige Pracht hin und her
schwingen. »Gefallen sie dir? Du kannst sie haben, wenn du
möchtest.«
    »Ach du meine Güte – Sie meinen
wirklich…« Arcadia fand die Perlen in ihrer Hand, reichte
sie traurig zurück und erklärte: »Das wäre Vater
nicht recht.«
    »Mag er Perlen nicht leiden? Aber das sind sehr hübsche
Perlen.«
    »Er würde es nicht mögen, daß ich sie
annehme, meine ich. Man nimmt keine teuren Geschenke von anderen
Leuten an, sagt er.«
    »Nein? Aber… Mir hat sie Poo-… der Erste
Bürger geschenkt. War es verkehrt, daß ich sie angenommen
habe?«
    Arcadia wurde rot. »Ich wollte damit nicht
sagen…«
    Aber Callia hatte das Thema schon satt. Sie ließ die Perlen
zu Boden gleiten. »Du wolltest mir doch von der Foundation
erzählen. Bitte, tu das jetzt.«
    Plötzlich geriet Arcadia in Verlegenheit. Was erzählt
man von einer Welt, die zum Weinen langweilig ist? Für sie
bestand die Foundation aus einem Vorort, einem gemütlichen Haus,
den ärgerlichen Notwendigkeiten des Schulbesuchs, den
uninteressanten Ewigkeiten eines ruhigen Lebens. Unsicher begann sie:
»Es ist da ganz so, wie man es in den Buchfilmen
sieht.«
    »Oh, du siehst dir Buchfilme an? Wenn ich es versuche,
bekomme ich solches Kopfweh davon! Aber weißt du, ich liebe
Video-Geschichten über eure Händler, diese großen,
wilden Männer, die in der Galaxis herumreisen. Das ist immer so
aufregend. Ist Mr. Munn, dein Freund, einer von ihnen? Er kommt mir
längst nicht wild genug vor. Die meisten Händler hatten
Bärte und tiefe Baßstimmen und waren herrisch Frauen
gegenüber – findest du nicht?«
    Arcadia lächelte mit glasigem Blick. »Das ist
Vergangenheit, meine Lady. Ich meine, als die Foundation jung war,
wirkten die Händler als Pioniere, die die Grenzen hinausschoben
und dem Rest der Galaxis die Zivilisation brachten. Wir haben alles
darüber in der Schule gelernt. Aber diese Zeit ist vorbei. Bei
uns gibt es keine Händler mehr, nur noch Gesellschaften und so
etwas.«
    »Wirklich? Wie schade! Was macht denn Mr. Munn, wenn er kein
Händler ist?«
    »Onkel Homir ist Bibliothekar.«
    Callia führte die Hand an die Lippen und kicherte. »Du
meinst, er kümmert sich um Buchfilme? Ach du meine Güte!
Ist das nicht eine alberne Arbeit für einen erwachsenen
Mann?«
    »Er ist ein sehr guter Bibliothekar, meine Lady. Dieser Beruf
steht in der Foundation in sehr hohem Ansehen.« Sie stellte die
kleine, schillernde Teetasse auf die milchig metallisierte
Tischplatte.
    Ihre Wirtin verging vor Kummer. »Aber mein liebes Kind, ich
wollte dich doch nicht beleidigen! Er muß ein sehr intelligenter Mann sein. Das habe ich sofort an seinen Augen
gesehen. Sie waren so… so intelligent. Und mutig
muß er auch sein, weil er den Palast des Maultiers sehen
will.«
    »Mutig?« In Arcadias Kopf schrillte der Alarm los.
Darauf hatte sie gewartet. Intrige! Intrige! Mit einer Miene
absoluter Gleichgültigkeit fragte sie, den Blick auf die
Daumenspitze gerichtet: »Warum muß er mutig sein, wenn er
den Palast des Maultiers sehen will?«
    »Weißt du das nicht?« Callias Augen waren rund,
und ihre Stimme sank zum Flüstern ab. »Es liegt ein Fluch
darauf. Vor seinem Tod ordnete das Maultier an, niemand dürfe
den Palast betreten, bis das galaktische Imperium wiedererstanden
sei. Kein Mensch auf Kalgan würde es auch nur wagen, einen
Fuß auf das Grundstück zu setzen.«
    Arcadia nahm es zur Kenntnis. »Das ist doch
Aberglaube…«
    »Sag das nicht.« Bekümmert erzählte Callia:
»Poochie sagt das immer. Er sagt aber auch, es sei
nützlich, so zu tun, als glaube er daran, um das Volk im Griff
zu behalten. Mir fällt jedoch auf, daß er selbst auch noch
nie hineingegangen ist. Auch Thallos, der vor Poochie Erster
Bürger war, hat es nie getan.« Ihr kam ein Gedanke, und sie
war wieder ganz Neugier. »Aber warum will Mr. Munn den Palast
sehen?«
    An dieser Stelle konnte Arcadia ihren sorgfältig entworfenen
Plan in die Tat umsetzen. Aus den Büchern, die sie gelesen
hatte, wußte sie recht gut, daß die Mätresse eines
Herrschers die wirkliche Macht hinter dem Thron, die Quelle des
Einflusses ist. Falls nun

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