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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht leugnen.«
    »Sie ›nehmen an‹. Würden Sie sagen, es handle
sich um eine Täuschung, eine Irreführung, von jemandem in
unserer früheren Geschichte ausgeheckt?«
    Trevize seufzte. »Nein. Das behaupte ich nicht.«
    »Sind Sie denn zu behaupten bereit, die Botschaften, die Hari
Seldon uns aus der Vergangenheit übermittelt, seien irgendwie
von irgendwem manipuliert worden?«
    »Nein. Ich sehe keinen Anlaß zu der Vermutung, eine
derartige Manipulation sei möglich oder nützlich.«
    »Aha, verstehe. Sie haben das allerneueste Erscheinen des
Seldon-Imagos miterlebt. Finden Sie, daß seine Analyse,
vorbereitet vor fünfhundert Jahren, den tatsächlichen
Verhältnissen in der Gegenwart nicht weitgehendst
entsprechen?«
    »Im Gegenteil«, entgegnete Trevize mit plötzlicher
Schadenfreude. »Die Übereinstimmung geht sehr
weit.«
    Anscheinend machten seine Gefühlsregungen auf Kodell keinen
Eindruck. »Und doch bleiben Sie auch nach Seldons Erscheinen bei
der Behauptung, Ratsherr, es gäbe keinen Seldon-Plan?«
    »Ja, freilich. Ich bleibe dabei, daß er nicht
existiert, eben weil die Analyse den Verhältnissen so
genau entspricht.«
    Kodell hatte das Aufnahmegerät erneut ausgeschaltet.
»Ratsherr«, sagte er mit einem Kopfschütteln,
»Sie erlegen mir die Mehrarbeit des Löschens auf. Ich frage
Sie, ob Sie bei Ihrer sonderbaren Ansicht bleiben, und Sie fangen an,
mir Gründe zu nennen. Lassen Sie mich die Frage
wiederholen!« Er tat es. »Und doch, Ratsherr, bleiben Sie
auch nach Seldons Erscheinen bei der Behauptung, es gäbe keinen
Seldon-Plan?«
    »Woher wissen Sie das? Niemand hatte eine Gelegenheit, nach
dem Erscheinen Seldons mit meinem falschen Freund Compor ein Wort zu
wechseln.«
    »Sagen wir einmal, wir haben’s erraten, Ratsherr.
Außerdem wollen wir beachten, Sie haben schon ›Ja,
freilich‹ gesagt. Wenn Sie das nochmals wiederholen, ohne
irgendwelche Ergänzungen hinzuzufügen, kommen wir endlich
weiter.«
    »Ja, freilich«, sagte Trevize mit Ironie.
    »Gut«, sagte Kodell. »Ich werde später
entscheiden, welches ›Jä, freilich‹ natürlicher
klingt. Vielen Dank, Ratsherr.« Wieder schaltete er das
Aufnahmegerät ab.
    »Wär’s das?« erkundigte sich Trevize.
    »Für das, was wir brauchen, ja.«
    »Was Sie brauchen, ist offenbar eine Reihenfolge von Fragen
und Antworten, die Sie auf Terminus und überall, wo die
Foundations-Föderation regiert, vorweisen können, um zu
zeigen, daß ich das Märchen vom Seldon-Plan vorbehaltlos
glaube. Dadurch wird jeder Zweifel, wie ich ihn am Schluß
äußere, völlig rätselhaft, wenn nicht gar zur
Verrücktheit.«
    »Oder in den Augen einer erregten Menge, die den Seldon-Plan
als grundlegend bedeutsam für die Sicherheit der Foundation
hält, sogar zum Verrat. Vielleicht wird es unnötig sein,
unsere Unterhaltung publik zu machen, Ratsherr, wenn wir zu
irgendeiner Übereinkunft gelangen können. Sollte es sich
aber als nötig erweisen, werden wir dafür sorgen, daß
man überall in der Föderation Ihre Äußerungen
erfährt.«
    »Sind Sie so dumm, Direktor«, meinte Trevize mit
finsterer Miene, »nicht das mindeste Interesse an dem zu hegen,
was ich wirklich zu sagen habe?«
    »Als Mitmensch bin ich stark interessiert, und falls sich zu
irgendeiner Zeit eine geeignete Gelegenheit ergibt, werde ich Ihnen
mit Interesse zuhören, allerdings auch mit einer gewissen
Skepsis. In meiner Eigenschaft als Direktor des Sicherheitsbüros
jedoch habe ich vorerst genau das, was ich brauche.«
    »Ich hoffe, Sie sind sich darüber im klaren, daß
das Ihnen und der Bürgermeisterin schlecht bekommen
wird.«
    »Sonderbarerweise bin ich nicht dieser Auffassung. Sie werden
nun gehen. Unter Bewachung, versteht sich.«
    »Wohin werde ich gebracht?«
    Kodell lächelte lediglich. »Auf Wiedersehen, Ratsherr.
Sie waren nicht gänzlich kooperativ, aber es wäre wohl
unrealistisch gewesen, so etwas von Ihnen zu erwarten.«
    Er streckte seine Hand aus.
    Trevize, der aufstand, mißachtete sie. Er strich seinen
Gürtel glatt. »Sie zögern das Unvermeidliche nur
hinaus«, sagte er. »Andere dürften genauso wie ich
denken, oder wenn nicht, werden sie später so wie ich denken.
Wenn Sie mich einsperren oder umbringen, wird das die Leute nur dazu
veranlassen, sich Fragen zu stellen, und damit beschleunigen Sie das
Entstehen solcher Gedanken. Am Ende wird die Wahrheit den Sieg
davontragen.«
    Kodell senkte die Hand und schüttelte langsam den Kopf.
»Wirklich, Trevize«, sagte er, »Sie

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