Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ist.«
    »Manchmal finde ich, Golan«, sagte Pelorat,
»daß man die Fortschritte der Zivilisation in nichts
anderem besser zusammenfassen kann, als wenn man sie als
Einübung in die immer stärkere Einschränkung der
Privatsphäre beschreibt, oder was meinen Sie?«



»Da könnten Sie recht haben. Früher oder
später allerdings müssen wir den Hyperraum durchqueren,
andernfalls würden wir uns während des gesamten Rests
unseres Lebens nicht weiter als ein oder zwei Parsek von Terminus
entfernen. Wir würden nur im allergeringsten Umfang an der
interstellaren Raumfahrt teilnehmen. Mit der Durchquerung des
Hyperraums dagegen vollziehen wir eine Bewegung der
Diskontinuität in bezug auf den Normalraum. Wir versetzen uns
einfach von hier nach dort, über eine Entfernung von manchmal
mehreren hundert Parsek hinweg, und brauchen dafür nur einen
einzigen Augenblick tatsächlich erlebter Zeit. Wir sind
urplötzlich weit fort, befinden uns in einer Richtung, die
für Außenstehende nur sehr schwer vorauszusehen ist, so
daß man uns, praktisch gesprochen, nicht mehr orten
kann.«
    »Das begreife ich. Ja.«
    »Es sei denn, versteht sich, man hat zuvor an Bord eine
Hypersonde installiert. Eine Hypersonde sendet ein Signal durch den
Hyperraum, ein Signal, das für das Raumschiff charakteristisch
ist, und die zuständigen Stellen auf Terminus könnten
anhand dessen jederzeit ersehen, wo wir uns gerade aufhalten. Das ist
die Antwort auf Ihre Frage. Nirgends in der ganzen Galaxis
könnten wir uns verstecken, und keine Kombination von
Hyperraumsprüngen würde ausreichen, um uns ihren
Ortungsinstrumenten zu entziehen.«
    »Golan«, sagte Pelorat gedämpft, »uns ist doch
am Schutz gelegen, den die Foundation uns bieten kann, oder
nicht?«
    »Ja, Janov, gewiß, aber nur, wenn wir ausdrücklich
darum bitten. Sie haben gesagt, Fortschritte der Zivilisation
bedeuteten immer stärkere Einschränkung des Privaten. Na,
ich jedenfalls habe keine große Lust, so sehr fortschrittlich
zu sein. Ich wünsche die Freiheit, mich unbeobachtet bewegen zu
können, ohne unter irgend jemandes Aufsicht zu stehen, bis ich
Schutz benötige und wünsche. Deshalb wäre mir besser,
viel besser zumute, befände sich keine Hypersonde an
Bord.«
    »Haben Sie eine gefunden, Golan?«
    »Nein, nicht. Andernfalls könnte ich sie außer
Betrieb setzen.«
    »Wenn Sie eine sehen, würden Sie sie denn
erkennen?«
    »Das ist eine der Schwierigkeiten. Möglicherweise
erkenne ich sie nicht. Allgemein weiß ich, wie eine Hypersonde
aussieht, und mir sind auch Methoden zum Testen verdächtiger
Gegenstände bekannt. Aber das hier ist ein hochmodernes
Raumschiff und außerdem für einen speziellen Zweck
abgestellt worden. Eine Hypersonde könnte so eingebaut worden
sein, daß sie sich durch überhaupt nichts feststellen
läßt.«
    »Genauso gut kann’s aber sein, daß gar keine
Hypersonde an Bord ist und Sie deshalb keine gefunden
haben.«
    »Ich möchte mich aber ungern auf so was verlassen, und
ich würde lieber keinen Hypersprung durchführen, ehe ich
genau Bescheid weiß.«
    Pelorat schaute drein, als sei ihm eine Erleuchtung gekommen.
»Deswegen also schweben wir noch immer durch den Weltraum. Ich
habe mich schon gewundert, warum wir noch keinen Hypersprung gemacht
haben. Wissen Sie, ich habe schon manches davon gehört. Ich bin
deshalb ein bißchen nervös, ich habe mich dauernd gefragt,
wann Sie endlich sagen, daß ich mich anschnallen muß,
oder eine Pille schlucken, oder halt sonst irgend so etwas.«
    Trevize rang sich ein Lächeln ab. »Kein Grund zur Sorge.
Das ist alles nicht mehr wie früher. In so einem Raumschiff
überläßt man alles dem Computer. Man gibt seine
Anweisungen, und er erledigt den Rest. Sie werden nichts merken,
sondern nur feststellen, daß der Raum plötzlich einen
anderen Anblick bietet. Wenn Sie schon mal einen Dia-Vortrag gesehen
haben, wissen Sie ja, was geschieht, wenn man ein Dia durch ein
anderes ersetzt. Tja, und so ähnlich erlebt man auch den
Hypersprung.«
    »Meine Güte. Man spürt nichts? Komisch! Das
enttäuscht mich irgendwie.«
    »Ich habe jedenfalls nie etwas gespürt, und die
Raumer, mit denen ich schon geflogen bin, waren längst nicht so
modern wie unser Schiff. Es ist aber nicht bloß wegen der
Hypersonde, weshalb ich noch mit dem Hypersprung warte. Erst
müssen wir noch mehr Abstand von Terminus und seiner Sonne
gewinnen. Je weiter man von irgendeinem massiven Objekt entfernt ist,
um so leichter ist der Sprung

Weitere Kostenlose Bücher