Foundation 10: Die Rückkehr zur Erde
Suche nach der Erde im allerersten Stadium jener Suche schon zunichte zu machen? War die Erde allwissend? Allmächtig?
Trevize schüttelte den Kopf. Solche Gedanken waren paranoid. Sollte er der Erde für alles die Schuld geben? Sollte jedes unerwartete Verhalten, jede Straßenbiegung, jede Veränderung der Umstände die Folge geheimer Manipulationen der Erde sein? Wenn er erst einmal anfing, so zu denken, war er auch schon besiegt.
An dem Punkt spürte er, wie das Fahrzeug langsamer wurde, und er wurde mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurückgerissen.
Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er überhaupt nicht, nicht einmal einen Augenblick lang, auf die Stadt hinausgeblickt hatte, durch die sie gefahren waren. Er sah sich jetzt um, etwas verwirrt. Die Gebäude waren niedrig, aber dies war ein kalter Planet – und die meisten Bauten waren vermutlich unter der Erde angelegt.
Er sah keine Spur von Farbe, und auch das schien wider die menschliche Natur zu sein.
Gelegentlich konnte er eine dicht eingehüllte Person vorübergehen sehen. Aber vermutlich befanden sich auch die Leute, so wie die Gebäude, größtenteils unter der Erde.
Das Fahrzeug hatte vor einem niedrigen, breiten Gebäude angehalten, das in einer Senke stand. Ein paar Augenblicke verstrichen, und das Fahrzeug regte sich nicht von der Stelle, und auch der Fahrer saß unbewegt hinter dem Steuer. Seine dicke weiße Pelzmütze berührte fast das Fahrzeugdach.
Trevize fragte sich flüchtig, wie der Fahrer es schaffte, das Fahrzeug zu betreten und zu verlassen, ohne daß ihm die Mütze herunterfiel, und dann sagte er mit dem kontrollierten Zorn, wie man ihn von einem hochmütigen Würdenträger, den man schlecht behandelt hatte, erwarten durfte: »Nun, Fahrer, was jetzt?«
Die comporellianische Version des glitzernden Kraftfeldes, das den Fahrer von den Passagieren trennte, war gar nicht so primitiv. Schallwellen konnten es durchdringen - obwohl Trevize ganz sicher war, daß materielle Gegenstände unter normalem Energieeinsatz dazu nicht imstande waren.
»Jemand wird heraufkommen, um Sie zu holen«, sagte der Fahrer. »Bleiben Sie ganz ruhig sitzen.«
Während er das sagte, tauchten aus der Senke, in der das Gebäude stand, drei Köpfe auf. Gleich darauf konnte man auch ihre Körper sehen. Offenbar befanden sich die Neuankömmlinge auf so etwas wie einer Rolltreppe, aber Trevize konnte von dem Punkt aus, an dem er saß, keine Einzelheiten erkennen.
Als die drei näher traten, öffnete sich die Passagiertür des Fahrzeugs, und ein Schwall kalter Luft drang ein.
Trevize stieg aus und säumte seine Jacke bis zum Hals zu. Die beiden anderen folgten ihm – Wonne recht widerstrebend.
Die drei Comporellianer trugen formlose Kleidungsstücke, die wie Ballons um sie aufgebläht und vermutlich elektrisch beheizt waren. Das ärgerte Trevize. Auf Terminus brauchte man solche Dinge kaum, und das eine Mal, daß er sich im Winter auf dem naheliegenden Planeten Anacreon einen Wärmemantel ausgeborgt hatte, hatte er festgestellt, daß dieser dazu neigte, recht langsam wärmer zu werden, so daß er, als er endlich feststellte, daß ihm zu warm war, bereits unbehaglich schwitzte.
Während die Comporellianer näher rückten, stellte Trevize unbehaglich fest, daß sie bewaffnet waren. Sie versuchten auch gar nicht, die Tatsache zu verbergen. Ganz im Gegenteil: Jeder hatte einen Blaster in einem Halfter, der außen an seinem Kleidungsstück befestigt war.
Einer der Comporellianer war vorgetreten, hatte sich vor Trevize aufgebaut und sagte jetzt mürrisch: »Sie verzeihen, Ratsherr«, und riß ihm die Jacke unsanft auf. Er hatte suchende Hände daruntergeschoben, die sich jetzt schnell an Trevizes Seiten, seinem Rücken, seiner Brust und seinen Schenkeln auf und ab bewegten. Dann schüttelte er die Jacke und tastete sie ab. Trevizes Verwirrung und Erstaunen waren zu groß, so daß er erst bemerkte, daß man ihn schnell und geschickt durchsucht hatte, als schon alles vorbei war.
Pelorat, der mit herunterhängendem Kinn und verzerrtem Mund dastand, mußte sich von einem zweiten Comporellianer eine ähnlich unwürdige Behandlung gefallen lassen.
Der dritte ging auf Wonne zu, die sich nicht berühren lassen wollte. Sie zumindest schien irgendwie zu wissen, was sie zu erwarten hatte, denn sie riß die Jacke herunter und stand einen Augenblick lang in ihrer leichten Kleidung dem beißenden Wind ausgesetzt da.
»Wie Sie sehen, bin ich nicht bewaffnet«, sagte sie so
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