Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
gewichtiger Überzeugung vorgetragen.
Homir entdeckte beim Zuhören, daß er tatsächlich zum Lächeln fähig war. Aus welchem phantastischen historischen Roman hatte sie bloß ihre verdrehten Vorstellungen von dem großen Universum!
Es war am Abend vor dem letzten Sprung. Kaigan leuchtete als heller Stern in der Leere der galaktischen Außenbezirke. Das Schiffsteleskop machte einen funkelnden Punkt mit kaum erkennbarem Durchmesser daraus.
Arcadia saß mit übereinandergeschlagenen Beinen in dem guten Sessel. Sie trug knappe Hosen und ein ihr nicht allzu großes Hemd, das Homir gehörte. Ihre eigene femininere Garderobe war für die Landung gewaschen und gebügelt worden.
»Ich werde historische Romane schreiben«, verkündete sie. Die Reise war ein echtes Vergnügen. Onkel Homir machte es gar nichts aus, ihr zuzuhören, und eine Unterhaltung wird so viel angenehmer, wenn man zu einem wirklich intelligenten Menschen spricht, der das, was man sagt, ernst nimmt.
Sie fuhr fort: »Ich habe eine Menge Bücher über alle großen Männer in der Geschichte der Foundation gelesen. Du weißt schon, Seldon, Hardin, Mallow, Devers und alle übrigen. Ich habe sogar das meiste von dem gelesen, was du über das Maultier geschrieben hast. Nur machen die Stellen keinen Spaß, wo die Foundation verliert. Möchtest du nicht lieber ein historisches Werk lesen, in dem alle dummen, tragischen Teile weggelassen sind?«
»Klar«, versicherte Munn ihr ernsthaft. »Aber es wäre keine faire Darstellung, Arkady. Akademische Achtung erwirbt man sich nur, wenn man die ganze Geschichte wiedergibt.«
»Pff! Wer kümmert sich um die akademische Achtung?«
Sie fand ihn köstlich. Schon seit Tagen hatte er nie versäumt, sie Arkady zu nennen. »Meine Romane werden interessant sein und sich gut verkaufen und mich berühmt machen. Was hat es für einen Sinn, Bücher zu schreiben, wenn man sie nicht los wird? Ich will nicht nur bei ein paar alten Professoren bekannt sein, sondern bei allen Menschen.«
Bei dem Gedanken glänzten ihre Augen vor Vergnügen, und sie wand sich in eine bequemere Position. »Sobald ich Vater dazu bringen kann, daß er es mir erlaubt, werde ich Trantor besuchen, um Hintergrundmaterial über das Erste Imperium zu sammeln. Ich bin auf Trantor geboren, hast du das gewußt?«
Er hatte es gewußt, aber er fragte: »Tatsächlich?« und legte genau den richtigen Grad von Staunen in seine Stimme. Belohnt wurde er mit einem Lächeln, das halb strahlend, halb affektiert war.
»Oh ja. Meine Großmutter - das war Bayta Darell, du wirst von ihr gehört haben - war einmal mit meinem Großvater auf Trantor. Dort haben sie übrigens das Maultier in seinem Siegeslauf gestoppt, als ihm die ganze Galaxis zu Füßen lag. Und als mein Vater und meine Mutter geheiratet hatten, reisten sie auch nach Trantor. Ich wurde dort geboren. Ich habe sogar dort gelebt, bis meine Mutter starb, nur war ich damals erst drei, und ich erinnere mich nicht mehr an vieles. Bist du je auf Trantor gewesen, Onkel Homir?«
»Nein, das kann ich nicht behaupten.« Homir lehnte sich gegen das kalte Schott und hörte träge zu. Kaigan war sehr nahe, und ihm wurde von neuem unbehaglich zumute.
»Ist es nicht die romantischste aller Welten? Mein Vater sagt, unter Stannel V. hätten dort mehr Menschen gelebt als heutzutage auf zehn anderen Planeten. Er sagt, es war eine einzige große Welt aus Metall, eine einzige große Stadt, und das war die Hauptstadt der ganzen Galaxis. Er hat mir Bilder gezeigt, die er auf Trantor gemacht hat. Jetzt liegt alles in Trümmern, aber es ist immer noch umwerfend. Ich wäre selig, Trantor wiederzusehen. Eigentlich ... Homir!«
»Ja?«
»Warum reisen wir nicht nach Trantor, wenn wir mit Kaigan fertig sind?«
Etwas von seinen alten Ängsten schlich sich in sein Gesicht zurück. »Was? Nun fang nicht mit so etwas an. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen und reisen nicht zum Vergnügen, vergiß das nicht.«
»Aber wie könnten wir sie besser erfüllen!« quietschte sie. »Auf Trantor liegen sicher unglaubliche Mengen von Informationen. Glaubst du nicht auch?«
»Nein, das glaube ich nicht.« Homir erhob sich. »Jetzt laß mich mal an den Computer. Wir müssen den letzten Sprung machen, und dann gehst du in die Falle.« Etwas Gutes würde die Landung jedenfalls haben. Er hatte es allmählich satt, auf dem metallenen Fußboden mit einem Mantel als Matratze zu schlafen.
Die Berechnungen waren nicht schwierig. Das >Raum-routen-Handbuch<
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