Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Bett sprang, sich aber besann und statt dessen die Decke bis zu den Schultern hochzog, gurgelte Munn: »W ... wa ... was ...?«
Es war nicht zu verstehen.
Arcadia bat demütig: »Würdest du mich für eine Minute entschuldigen? Ich muß mir die Hände waschen.« Sie kannte sich in dem Fahrzeug aus und entschlüpfte schnell. Als sie, langsam wieder Mut fassend, zurückkehrte, pflanzte sich Homir Munn vor ihr auf, angetan mit einem verblichenen Bademantel und erfüllt von lodernder Wut.
»Bei den Schwarzen Löchern des Raums, was t-tust du an Bord dieses Schiffes? W-wie bist du hereingekommen? Was s-soll ich denn jetzt mit dir anfangen? Was geht hier vor?« Vielleicht hätte er bis in alle Ewigkeit Fragen gestellt, aber Arcadia unterbrach ihn zuckersüß: »Ich wollte einfach mitkommen, Onkel Homir.«
»Warum? Ich reise nirgendwohin!«
»Du reist nach Kaigan, um Informationen über die Zweite Foundation zu besorgen.«
Munn stieß ein wildes Geheul aus und brach vollständig zusammen. Einen gräßlichen Augenblick lang glaubte Arcadia, er würde hysterisch werden oder mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Den Laser hielt er immer noch in der Hand, und während sie ihn beobachtete, bildete sich ein Eisklumpen in ihrem Magen.
»Paß auf, reg dich nicht auf ...«, war alles, was ihr zu sagen einfiel.
Aber er kämpfte sich zu relativer Normalität zurück und schleuderte den Laser mit solcher Gewalt auf die Koje, daß er eigentlich hätte losgehen und ein Loch in die Schiffshülle brennen müssen.
»Wie bist du hereingekommen?« fragte er langsam, als fasse er jedes Wort sehr vorsichtig mit den Zähnen, um es daran zu hindern, daß es zu zittern begann, bevor er es hinausließ.
»Das war leicht. Ich bin mit meinem Koffer in den Hangar gegangen und habe gesagt: >Mr. Munns Gepäck!< Der Mann, der dort arbeitete, hat mir mit dem Daumen die Richtung gezeigt, ohne auch nur aufzublicken.«
»Ich muß dich zurückbringen«, sagte Homir, und plötzlich überkam ihn ein Gefühl des Triumphes. Beim Raum, seine Schuld war es nicht.
»Das darfst du nicht«, gab Arcadia zu bedenken. »Es würde Aufmerksamkeit erregen.
Was?«
»Das weißt du doch. Du bist doch für die Reise nach Kaigan ausgewählt worden, weil es für dich natürlich ist, wenn du um die Erlaubnis bittest, die Aufzeichnungen des Maultiers einzusehen. Und du mußt dich so natürlich verhalten, daß du überhaupt keine Aufmerksamkeit erregst.
Wenn du eines Blinden Passagiers wegen umkehrst, bringt das Fernsehen es vielleicht sogar in den Nachrichten.«
»Woher hast du d-diese ... Ideen über Kaigan? Diese ... äh ... kindischen ...« Mit einem so beleidigenden Ton hätte er nicht einmal jemanden überzeugt, der weniger wußte als Arcadia.
»Ich habe euch«, sie konnte den Stolz darauf nicht völlig unterdrücken, »mit meinem Tonempfänger abgehört. Ich weiß alles, und deshalb mußt du mich mitnehmen.«
Homir spielte einen schnellen Trumpf aus. »Und was ist mit deinem Vater? Er wird annehmen müssen, du bist gekidnappt worden ... bist tot.«
»Ich habe eine Nachricht hinterlassen«, übertrumpfte sie ihn, »und wahrscheinlich sieht er ein, daß er kein Theater machen darf. Wahrscheinlich wirst du ein Raumtelegramm von ihm erhalten.«
Für Munn war die einzige Erklärung Zauberei, denn zwei Sekunden später hupte das Empfangssignal los.
Arcadia behauptete: »Das ist mein Vater«, und so war es auch.
Die Botschaft war nicht lang, und sie war an Arcadia adressiert. Sie lautete: »Danke für das hübsche Geschenk. Du hast sicher guten Gebrauch davon gemacht. Schöne Ferien.«
»Siehst du wohl«, sagte sie, »das sind Anweisungen.«
Homir gewöhnte sich an sie. Nach einer Weile freute er sich, daß sie dabei war. Schließlich fragte er sich, wie er ohne sie zurechtgekommen wäre. Sie plapperte! Sie war aufgeregt! Vor allem machte sie sich überhaupt keine Sorgen. Sie wußte, daß die Zweite Foundation der Feind war, aber es beunruhigte sie nicht. Sie wußte, daß Homir auf Kaigan mit einer feindselig eingestellten Beamtenschaft verhandeln mußte, aber sie konnte es kaum erwarten.
Vielleicht kam es daher, daß sie vierzehn war.
Jedenfalls bedeutete die Reise von einer Woche jetzt Unterhaltung statt einsamer Meditation. Sicher, er hatte dabei nicht viel geistigen Gewinn von der Unterhaltung, weil es dabei fast ausschließlich um die Ideen des Mädchens ging, wie der Lord von Kaigan am besten zu behandeln sei. Amüsant und unsinnig, und doch mit
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