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Fränkisch Schafkopf

Fränkisch Schafkopf

Titel: Fränkisch Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Kirsch
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Miteinander in unserer Kommission.«
    Als sie gemeinsam die Wohnung verließen, raunte er ihr ein kaum hörbares »Danke, Paula!« zu.
    Eine gute halbe Stunde später lieferte sie ihren Mitarbeiter wieder am Budapester Platz ab, direkt vor seiner Haustür. Als er den Griff der Beifahrertür schon in der Hand hatte, wiederholte sie ihre eindringliche Bitte, er möge so wenig wie möglich die Wohnung verlassen. Und wenn doch, dann nicht ohne Waffe.
    Â»Da muss halt jetzt die nächste Zeit deine Großmutter die Einkäufe erledigen. So lange, bis wir Klarheit haben. Ich werde mir jede erdenkliche Mühe geben, dass das bald der Fall sein wird.«
    Er zog die Tür von innen zu und sagte: »Hast du dir seine Konten schon angesehen?«
    Â»Flüchtig, ja. Warum?«
    Â»Ich weiß nicht. Das ist nur so ein Bauchgefühl von mir. Ich denke, da könnte was zu holen sein. Aber du musst, fürchte ich, weit zurückgehen.«
    Was zu holen sein? Wusste Heinrich etwas, das er ihr nicht sagen wollte, worauf sie von selbst kommen sollte? Oder hatte er nur einen vagen Verdacht? Oder, dritte Möglichkeit, war dieser Hinweis der Vorsicht geschuldet, mit der er seine Begeisterung für das Studium von Kontenbewegungen in letzter Zeit dosierte, nachdem sie ihn des Öfteren damit aufgezogen hatte?
    Â»Also, bislang habe ich nichts Auffälliges entdecken können. Aber ich kann dir die Unterlagen vorbeibringen, und du machst dich mal drüber her. Vielleicht siehst du ja was, was mir entgangen ist.«
    Â»Gern, Paula. Ich würde das wirklich gern machen. Und gut! Besser als eine von euch beiden.«
    Dann endlich stieg er aus, und sie fuhr zum Jakobsplatz zurück. Dort wartete bereits eine ungeduldige Eva Brunner auf sie.
    Â»Ha, Frau Steiner, Sie werden es nicht glauben, was ich in der Zwischenzeit alles herausgekriegt habe. Diese Befragung hat sich wirklich gelohnt. Das ist eine Sensation.«
    Kurze Kunstpause, um sich die ungetrübte Aufmerksamkeit ihrer Vorgesetzten, die soeben ihre Jacke auf den Bügel hängte, für das zu sichern, was jetzt folgen sollte.
    Â»Die Harrer hat uns angelogen. Und zwar nach Strich und Faden angelogen. Da stimmt ja gar nichts, was die uns erzählt hat. Gar nichts! Ich fange mal ganz von vorne an. Zum Ersten: Freilich wusste die, dass der sein Studium beendet hatte. Die hatten damals nämlich noch Kontakt miteinander. Und sie hat sich in ihrem Bekanntenkreis sehr für ihn und seine berufliche Laufbahn eingesetzt, was ich ihr gar nicht zugetraut hätte. Seinen ersten Job bei Siemens hatte er im Prinzip nur ihr zu verdanken. Beziehungsweise ihren Beziehungen zu irgend so einem höheren Siemens-Manager.«
    Â»Aha. Und von wem haben Sie diese Information?«, fragte Paula.
    Â»Von Tobias Harrer. Sein Bruder Sebastian ist gar nicht erschienen. Wie ich so zwischen den Zeilen gehört habe, verstehen sich die beiden anscheinend nicht sonderlich gut. Doch auf das Ergebnis meiner Befragung hatte das keinen Einfluss, weil nämlich dieser Tobias für zwei geredet hat. Mehr hätte mir sein Bruder auch nicht erzählen können. Aber jetzt weiter im Text. Zweite Lüge: Jakobsohn kannte seine beiden Neffen sehr wohl. Die haben sich früher regelmäßig gesehen. Bis vor sechs Jahren. Da erst hat die Harrer ihrem Bruder das Haus verboten und ihren Söhnen den Kontakt mit ihm untersagt. Eigentlich hat sie uns da noch mal angelogen, jetzt schon zum dritten Mal. Denn die Harrer hat ja gesagt, sie habe den Kontakt zu Jakobsohn viel früher abgebrochen. Nämlich vor, ach, da muss ich jetzt nachschauen. Einen Augenblick, ich hab’s …«
    Â»Das müssen Sie nicht«, wurde Eva Brunner von Paula entnervt unterbrochen. »Die genaue Anzahl von Jahren, um die sie sich vertan hat, spielt in dem Zusammenhang keine Rolle. Noch was?«
    Für sie klang das, was ihre Mitarbeiterin ihr bislang unterbreitet hatte, nicht nach der Sensation, als die sie angekündigt worden war. Gut, Jakobsohns Schwester hatte sie angeflunkert. Wahrscheinlich deswegen, weil sie auch nach seinem Tod nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Und dafür hatte Paula, die mit ihrem Bruder schon seit Jahrzehnten auf Kriegsfuß stand, alles Verständnis der Welt.
    Â»Aber das Beste kommt jetzt«, frohlockte Eva Brunner. »Von wegen, Jakobsohn habe nichts vom Erbe bekommen. Das hat er eben schon! Wie jetzt genau der Besitz an

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