Frag Nicht - Kuess Mich
dem purpurroten Wein serviert wurden, stieß Alessandro mit ihr an.
„ Salute !“
Jetzt begegnete Lara doch seinem Blick. In den Tiefen seiner Augen brannte ein Feuer, das auch sie erfasste. Alessandro wirkte entspannt und so unglaublich anziehend, dass sie schnell den Blick senkte.
So hatte er sie damals immer angesehen, wenn er sie lieben wollte. Er war sich ihrer so sicher gewesen. Er war wirklich der geborene Verführer, doch Lara ermahnte sich, alle Verführungskünste standhaft abzuwehren.
Sie dachte an Vivi. Wie würde er die Nachricht aufnehmen, dass er eine Tochter hatte?
Er sah zu, wie sie einen Schluck trank, dann rückte er etwas näher. „Erzähl mir von deinem Leben. Hast du einen Freund?“
Die Frage klang lässig, doch es war nur zu deutlich, wie gespannt er auf die Antwort wartete. Vielleicht sollte sie ihn ein wenig zappeln lassen und vorgeben, dass auch andere Männer sie begehrten. Doch sie hatte sich nun mal für ein Leben ohne Partner entschieden. Ihre Tochter sollte nicht mit einer Reihe von Onkeln aufwachsen.
„Im Augenblick nicht.“
Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Wieso nicht?“
Lara spielte mit ihrem Weinglas und sah zu, wie sich die dunkelrote Flüssigkeit bewegte. Dann trank sie einen Schluck, der wunderbar samtig war. „Wie soll ich dir diese Frage beantworten?“, fragte sie ausweichend. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen. „Und wie sieht es bei dir aus? Hast du eine Freundin?“
Verneinend schüttelte er den Kopf. „Nichts Festes.“
„Aber du warst doch verheiratet, oder?“
Er verzog das Gesicht. „Ja, ganz kurz. Es war ein Fehler. Wir haben aus den falschen Gründen geheiratet.“ Sein Blick wurde mürrisch, und Lara empfand heiße Wut. Er hätte diese Frau nie heiraten dürfen! Alessandro gehörte ihr! Ihr allein!
„Du musst sie schon gekannt haben, als du hier mit mir zusammen warst“, sagte Lara, darauf bedacht, möglichst beiläufig zu klingen.
Er zuckte die Schultern. „Seit meiner Kindheit.“
Sie fühlte sich hilflos bei der Vorstellung, wie vertraut Alessandro und diese andere Frau einander gewesen sein mussten. Dagegen hätte sie nie eine Chance gehabt.
„Hast du ihr von mir erzählt?“
Alessandro sah auf. „Ja, sie weiß alles über dich.“
„Und sie hat trotzdem auf die Heirat bestanden?“
Er senkte die Lider. Ich werde ihn nie verstehen, dachte Lara verzweifelt. Adlige Venezianer mit ihren wohlhabenden Verbindungen hatten offensichtlich andere Vorstellungen von Liebe, Ehe und kleinen Seitensprüngen.
Lara schluckte ihren Stolz hinunter und fragte: „Hast du sie geliebt?“
Er ließ den Blick seiner dunklen Augen über sie gleiten. „Es ist völlig egal, was ich sage. Du wirst es mir immer zum Vorwurf machen.“
„Du hast sie also geliebt“, stellte sie fest und lächelte tapfer.
„Ich fühle mich geschmeichelt, dass es dir etwas ausmacht.“
„Es macht mir nichts aus“, behauptete sie energisch und stellte geräuschvoll das Glas auf den Tisch.
Völlig unvermittelt beugte Alessandro sich vor, umfasste Laras Gesicht und küsste sie. Seine Lippen waren heiß und fordernd. Die Berührung seines sinnlichen Mundes wirkte auf Lara elektrisierend. Wie eine Verdurstende gab sie sich seinem Kuss hin. Er legte einen Arm um sie, und der Kuss wurde verlangender. Heißes Begehren durchflutete Lara und ließ ihre Brustspitzen hart werden.
Sie hätte seinem Kuss widerstehen sollen, doch er war viel zu aufregend. Hingebungsvoll ließ sie zu, wie Alessandro ihren Mund erforschte. Gegen dieses lockende Gefühl war sie einfach machtlos. Sie sehnte sich danach, mit ihm allein zu sein, ihn wieder ganz für sich zu haben.
Sein männlicher Duft betörte ihre Sinne, ihre Brüste drängten sehnsüchtig danach, liebkost zu werden, und an ihrer intimsten Stelle pochte es vor Erregung.
Lara war nur zu bereit, sich auf seinen Schoß gleiten zu lassen und sich Alessandro ganz hinzugeben, als ein Geräusch sie unsanft daran erinnerte, wo sie sich befanden. Alessandro löste sich schnell von ihr und lehnte sich zurück.
Verlegen blickte Lara um sich, doch augenscheinlich war niemand Zeuge dieser intimen Sekunden geworden. Die Gruppe an dem anderen Tisch war inzwischen im Restaurant verschwunden, wo offensichtlich auch der Barmann zu tun hatte.
Lara war heiß und sie bedachte Alessandro mit einem vorwurfsvollen Blick. Doch er schaute sie nur weiter mit feurigem Verlangen an.
Es war alles wieder wie früher. Der gefährlichste Verführer
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