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Frag Nicht - Kuess Mich

Frag Nicht - Kuess Mich

Titel: Frag Nicht - Kuess Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Cleary
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hattest.“ Als er sie wütend anstarrte, fuhr sie schnell fort: „Als ich von deiner Hochzeit erfuhr …“
    Wütend unterbrach er sie. „Aha, jetzt verstehe ich. Du hast dich wegen Guilia nicht mit mir in Verbindung gesetzt!“
    „Was erwartest du denn von mir?“ Auch Lara wurde langsam sauer. „Wie hätte deine Braut die Nachricht wohl aufgenommen? Und hättest du dich darüber gefreut, Vater zu werden?“
    „Zu dem Zeitpunkt vermutlich nicht“, gab er zu. „Aber du hattest kein Recht, darüber zu urteilen, wie ich zu einem Kind stehen würde.“
    „Also gut, dann erzähl mir doch mal, was du getan hättest, wenn ich zu dir gegangen wäre? Hättest du Vivi einen Platz in deinem Leben eingeräumt?“
    Sein Blick verriet, wie aufgewühlt Alessandro war. „Du hast keine Ahnung. Du hast wirklich überhaupt keine Ahnung.“
    „Nein, da hast du recht.“ Lara trank einen Schluck Wein, um sich wieder zu beruhigen. Die Angst, Alessandro könnte ihr ihre geliebte kleine Tochter wegnehmen, schnürte ihr beinahe die Kehle zu. „Und was nun? Möchtest du jetzt an ihrem Leben teilhaben? Deine Vaterrolle ausfüllen?“
    Er sah sie verblüfft an. Auf diese Idee war er offensichtlich noch gar nicht gekommen. Mürrisch schüttelte er den Kopf. „Wie soll ich das machen? Ich arbeite von Europa aus, bin ständig auf Reisen. Ich kann nicht … ich bin nicht der Typ, der …“ Resignierend verstummte er. So ein Gefühlschaos hatte er wohl noch nie erlebt. „Natürlich stelle ich mich der Verantwortung. Du wirst Geld benötigen. Das ist kein Problem. Aber die Vaterrolle übernehmen? Was erwartest du von mir, Lara? Was willst du von mir?“
    „Nichts, ich will gar nichts von dir.“
    Dieser eine ablehnende Satz schockierte ihn scheinbar nur noch mehr.
    „Entschuldige, das ist vielleicht etwas hart rübergekommen. Ich wollte dir nur zu verstehen geben, dass sich nichts ändern muss. Das ist nicht das Ende des Lebens, das du zu führen gewohnt bist, Alessandro.“ Sie wich seinem Blick aus. „Ich stelle keine Forderungen. In Australien wird man auch als alleinerziehende Mutter anerkannt. Du brauchst mich also nicht zum Altar zu zerren.“ Als er einen Einwurf machen wollte, hob sie eilig die Hand und fuhr fort: „Dazu ist es sowieso zu spät. Mein Ruf ist schon ruiniert.“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Mum, Vivi und mir gefällt unser Leben, so wie es ist.“
    Für Alessandro schien dies ein weiterer Schock zu sein. In einem Zug trank er sein Glas leer und stand auf. „Komm, ich brauche frische Luft.“

7. KAPITEL
    Draußen marschierte Alessandro geistesabwesend in die Dunkelheit. Lara hatte Schwierigkeiten, mit ihm Schritt zu halten. Er atmete tief die kühle Nachtluft ein. Am liebsten hätte er jetzt irgendetwas zertrümmert. Nur die Kälte hielt ihn davon ab. Er musste nachdenken, aber das funktionierte nicht, wenn er eine unglaubliche Wut im Bauch hatte.
    Lara wollte ihn nicht wieder in ihr Leben lassen. Und darüber kam er nicht hinweg. Dabei hatte er sich eingebildet, die Vergangenheit längst hinter sich gelassen zu haben.
    Nüchtern betrachtet konnte er eigentlich froh sein, dass Lara ihr Kind allein großziehen wollte. Jedenfalls wäre das besser für die Kleine, als bedeutungslose Versuche ihres Vaters, eine halbherzige Beziehung zu ihr aufzubauen.
    Was konnte er einem Kind denn schon bieten?
    Flüchtig blickte er Lara, die neben ihm her eilte, von der Seite an. Unglaublich, dass sie damals von ihm schwanger geworden war. Er versuchte, sie sich mit seinem Kind unter ihrem Herzen vorzustellen. Sofort pochte sein Puls schneller. Wie gern hätte er ihren runden Bauch gestreichelt und ihre vollen Brüste umfasst … Hatte er denn den Verstand verloren?
    Noch vor wenigen Minuten hatte er sie begehrt, mit dem Gedanken gespielt, sie mit in seine Suite zu nehmen und erneut ihre erotischen Kurven zu erforschen. Er hatte sich danach gesehnt, sie wieder zu besitzen. Doch dann holte sie ihn mit der Tatsache, dass sie gemeinsame Eltern einer Tochter waren, zurück in die Realität.
    Unfassbar! Die Vaterrolle überforderte Alessandro. Seine eigene Kindheit war ein einziger Albtraum gewesen. Schnell verdrängte er jeden Gedanken daran. An diese Hölle wollte er sich nicht erinnern.
    Doch Alessandro würde niemals so sein wie sein Stiefvater, oder doch? Nie würde er in die Fußstapfen dieses schwachen und gewalttätigen Mannes treten. Niemals würde Alessandro seine Wut an einer Frau oder einem Kind, an einem kleinen

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