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Frag Nicht - Kuess Mich

Frag Nicht - Kuess Mich

Titel: Frag Nicht - Kuess Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Cleary
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Mädchen auslassen! Das war wahrlich ausgeschlossen. Natürlich packte auch ihn gelegentlich der Zorn, doch er hatte nie das Bedürfnis verspürt, andere Menschen dafür zu bestrafen.
    Seine Mutter hatte ihm stets versichert, dass er seinem leiblichen Vater sehr ähnelte. Leider konnte Alessandro sich an den stattlichen, liebenswerten Mann kaum erinnern.
    Und wenn sein Stiefvater ihn doch geprägt hatte?
    „Alessandro.“ Lara zog an seinem Ärmel. „Könntest du bitte etwas langsamer gehen? Ich kann kaum mit dir Schritt halten.“ Sie lächelte scheu. Ob sie etwas von seinem Gefühlschaos ahnte?
    Wohl kaum. Sie kannte ihn überhaupt nicht. Sonst hätte sie gespürt, wie sehr er sie begehrte, wie sehr er sich nach ihr gesehnt hatte. Und sie hätte ihn damals nicht einfach im Stich gelassen.
    Und nun schloss sie ihn schon wieder aus ihrem Leben aus. Trotzdem verlangsamte Alessandro seinen Schritt. „Entschuldige bitte. Ich muss über so vieles nachdenken.“
    „Das kann ich gut verstehen. Es tut mir leid, dass ich dir das alles nicht schonender beigebracht habe. Das muss ein schrecklicher Schock für dich gewesen sein.“
    „Es war wirklich ein Schock.“ Aber schrecklich? Darüber wollte er später nachdenken.
    Um ihn von seinen Gedanken abzulenken, redete Lara einfach weiter. „Du möchtest bestimmt einen Vaterschaftstest durchführen lassen. Ich habe nichts dagegen. Allerdings wüsstest du sofort, dass sie deine Tochter ist, wenn du sie siehst.“
    Alessandro blieb stehen und hob die Hand. „Bitte, Lara, wenn du mich aus eurem Leben ausschließen willst, dann erspare mir die Details.“
    Er erschrak selbst über seine abweisenden, fast unmenschlichen Worte. Auch Lara war schockiert, nickte dann aber schnell, zum Zeichen, dass sie einverstanden war.
    Eine eiskalte Hand schien sich um sein Herz zu legen. Ausgerechnet die Frau, die er über alles begehrte, wollte nichts von ihm wissen! „Ich informiere mich über den Test und leiste meinen Beitrag. Du kannst dann für den anderen Teil sorgen und wir stimmen den Ablauf irgendwie ab“, sagte er schließlich etwas weniger kühl.
    „In Ordnung.“ Flehend schaute Lara ihn an. „Bitte, Sandro, sei nicht so wütend. Du siehst aus, als würdest du jeden Moment explodieren.“
    Es schmerzte ihn, dass sie ihn bei seinem Kosenamen nannte. Die ganze Wut und Enttäuschung brach erneut hervor. Ärgerlich wirbelte er zu ihr herum. „Was erwartest du von mir, Lara? Du hast mir mein Kind vorenthalten. Fünf Jahre hast du es vor mir versteckt. Verständlicherweise bin ich völlig außer mir. Natürlich ist es ein Schock. Und dann diese Verantwortung!“
    „Erzähl du mir was von Verantwortung!“, sagte sie mit bebender Stimme.
    Alessandro umfasste ihre Arme und zwang Lara, ihm in die Augen zu schauen. „Das hättest du dir auch ersparen können, tesoro , wenn du mich informiert hättest. Natürlich hätte ich dich unterstützt.“
    „Ich habe doch versucht, dich zu erreichen. Glaubst du vielleicht, ich wollte das alles allein durchstehen?“ Ihre Stimme versagte. Entschlossen stieß sie Alessandro von sich.
    Er wandte sich ab – unwillig, sich vorzustellen, welche Probleme sie in all den Jahren hatte bewältigen müssen. Wahrscheinlich war es alles andere als einfach gewesen. Heftige Schuldgefühle plagten ihn plötzlich.
    Vor Alessandros geistigem Auge tauchten Bilder von damals auf. Wie schön Lara gewesen war, zu jener Zeit am Strand, und wie unschuldig. Er hätte alles für sie getan!
    Energisch schob er diese Gedanken beiseite.
    „Entschuldige, Lara“, sagte er schließlich leise und setzte seinen Weg fort. Dieses Gefühlschaos machte ihn völlig mürbe. Er fühlte sich verantwortlich für ihre Schwierigkeiten und gleichzeitig empfand er tiefe Zärtlichkeit für sie. Wenn er ihr jetzt in ihre von Tränen verschleierten Augen blickte, wäre es endgültig um ihn geschehen. Er wollte Lara berühren, sie festhalten und mit ihr das machen, was nun für immer verboten war.
    Als Ehrenmann verführte man keine Frau, ließ sie dann schwanger im Stich und verführte sie bei der erstbesten Gelegenheit erneut. Schon gar nicht, wenn sie ihn zum zweiten Mal zurückwies.
    Es schmerzte Alessandro, niemals wieder diese überwältigende Leidenschaft zu erleben. Was hatte er bloß verbrochen, dass ihm das Schicksal so übel mitspielte?
    Plötzlich bemerkte Alessandro, dass er und Lara falsch abgebogen waren und sich jetzt in einem Irrgarten aus kleinen Privatstraßen befanden. Am

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