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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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lassen.
    „Danke, Sabine. Du bist wirklich eine gute Freundin. Was würde ich nur ohne dich machen?“
    „Sterben natürlich, das weißt du doch, Liebes.“
    Lisa konnte das Lächeln ihrer Freundin durch das Telefon spüren und musste zu ihrer Bemerkung nicken. Ja, ohne Sabine würde sie wohl langsam verrückt werden.
    „Soll ich vorbeikommen und mit Alex reden?“, fragte Sabine einfühlsam.
    „Nein, danke. Ich denke nicht, dass es nötig ist. Außerdem kommt morgen Ralfie mit seiner neuen Flamme zum Mittagessen vorbei. Wir wollen grillen und uns ein bisschen unterhalten. Er hat gestern erst erfahren, was Alex zugestoßen ist und wollte unbedingt herkommen.“
    „Das ist doch schön und vielleicht redet Alex ja mit ihm. Jedenfalls wird das schon wieder, keine Sorge.“
    „Wenn du meinst.“
    Die Glastür zum Garten ging auf und Alex kam mit Lilli in die Küche. Sie stürmte ins Badezimmer, während Alex zu Lisa ging und ihr von hinten die Arme um die Schultern legte.
    „Mit wem telefonierst du?“, wollte er wissen.
    „Mit Sabine, aber wir sind sowieso schon fertig, nicht wahr?“
    Die letzte Frage galt Sabine, die prompt mit „Ja“ antwortete. „Wir sehen uns.“
    Dann legte Sabine auch schon auf und Lisa folgte ihrem Beispiel.
    „Es tut mir leid“, sagte Alex daraufhin.
    „Was denn?“
    „Das weißt du genau. Doch ich werde mich bessern. Ich werde wieder der Mann, denn du geheiratet hast. Okay?“
    Lisa wand sich herum, sah ihrem Ehemann tief in die Augen und sagte dann: „Du bist der Mann, den ich geheiratet habe. Wir schaffen das schon.“
    Sie küssten sich. Es war ein ehrlicher, intensiver Kuss und doch war er anders als sonst.
    „Ich will es dir ja erzählen, es ist nur …“
    Alex kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. Lisa hatte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen gelegt und somit zum Schweigen gebracht.
    „Nicht, Schatz. Ich habe verstanden. Wenn du darüber reden willst, bin ich da … jederzeit, aber bitte keine Ausflüchte oder Lügen mehr. Ja?“
    Alex konnte nur nicken.
    Da war es wieder. Dieses Gefühl, das er lange nicht mehr gespürt hatte. Das Gefühl, nicht mehr ohne sie leben zu können. Er wollte diese Liebe nicht verlieren. Er durfte sie nicht verlieren!
    Sie küssten sich noch einmal und diesmal war es wie immer. Voller Liebe, Geborgenheit und Vertrauen. Und doch konnte Alex dabei nur an eines denken.
    Warum ist all das nur geschehen?
     
     
    Es war der Tag, auf den sie ihr ganzes Leben gewartet hatten. Jedes Paar träumt von diesem Augenblick, doch nur wenigen war es vergönnt, ihn so intensiv wahrnahmen zu dürfen.
    Alex wartete vor dem verschlossenen Kirchentor und jede Minute fühlte sich wie eine Stunde an. Seine Hände schwitzten, Schweiß perlte von seiner Stirn und er konnte seine Füße einfach nicht stillhalten. Alex war mehr als nervös. Er stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    Bis Lisa kam.
    Oh mein Gott!
    Zu mehr war sein Verstand nicht fähig. Eigentlich grenzte es schon an ein Wunder, dass er überhaupt noch denken konnte. Dieser Anblick … er war einfach zu … atemberaubend.
    Lisa in ihrem weißen Traum zu betrachten, raubte Alex schier den Atem. Er rang nach Luft und Fassung, doch er fand keines von beiden. Er konnte sie einfach nur ansehen und in ihrem Anblick versinken.
    Seine künftige Ehefrau hatte sich ihre blonden Haare hochstecken lassen, wodurch ihr makelloses Gesicht besonders hervorgehoben wurde. Sie wirkte unglaublich elegant in ihrem weiten Brautkleid.
    Alex hatte so ein verdammtes Glück, diese unbeschreibliche Frau heiraten zu dürfen.
    Sie nahmen sich an der Hand. Ralfie und Will öffneten das Tor und ließen sie ein in das Innere des Kirchenschiffs. Sie schritten den Weg entlang zum Altar und alle Blicke ruhten allein auf ihnen.
    Doch Alex war all das egal. Er hatte nur Augen für Lisa, seiner Geliebten, mit welcher er sein Leben teilen wollte … bis in die Ewigkeit.
    Sie erreichten das Ende, nahmen Platz und lauschten den Worten des Pfarrers. Und doch konnte er sich nicht konzentrieren. Immer wieder wanderte sein Blick zu ihr und ließ ihn stocken. Er hatte keine Torschlusspanik, ganz im Gegenteil, er war sich bei einer Sache noch nie so sicher gewesen. Doch etwas bedrückte ihn.
    Bin ich überhaupt dazu imstande? Kann ich sie wirklich glücklich machen? Bin ich der Richtige für sie? Wird sie mir nicht überdrüssig werden?
    So viele Fragen und keine Antworten. Niemand konnte sie ihm geben. Vielleicht die Zeit, doch wollte er

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