Fragmente des Wahns
leidest.“
„Genau darum geht es ja, Lisa. Ich verletzte dich. Ich verletzte Lilli. Ich verletzte alle um mich herum und kann nichts dagegen machen. Ihr habt das nicht verdient. Da muss ich alleine durch.“
„Bist du dir sicher?“
„Ja. Ich habe in letzter Zeit viele falsche Entscheidungen getroffen, aber hier bin ich mir voll und ganz sicher. Ich muss den Weg alleine gehen und dann, wenn alles vorbei ist, kann ich wieder als dein Mann zurückkehren.“
„Alex …“
Lisa fehlten die Worte.
„Ich werde jetzt ein paar Sachen packen und dann ein Hotelzimmer suchen.“
Gerade, als sich Alex von seiner Frau abwenden wollte, drangen Widerworte an sein Ohr, doch sie kamen nicht von Lisa.
„Das wirst du nicht tun.“ Es war Ralfie. „Du kommst schön brav zu mir nach Hause und dann sehen wir weiter.“
Es war ein Ultimatum und Alex wusste es. Egal was er jetzt sagen würde, am Ende würde er bei Ralfie übernachten. Nur kurz, soviel stand fest. Alex musste nur herausfinden, was genau mit ihm los war und es dann korrigieren.
Und noch wusste niemand der Anwesenden, dass dies der entscheidende Punkt war. Alles hatte sich ab diesem Moment verändert. Alex hatte seine Wahl getroffen und sie führte geradewegs in die Hölle. Es blieb nur noch eine Frage.
Gab es einen Weg zurück?
„Weißt du eigentlich noch, wie wir uns kennengelernt haben?“
Sie lag nackt neben ihm. Ihr schwarzes Haar, ihre sinnlichen, roten Lippen. Ihre Smaragde. Ihre wohlgeformten Brüste. Ihre geschmeidige Haut. Alles an dieser Frau machte ihn verrückt und ließ seine Hormone im Dreieck springen.
„Sollte ich das?“, spielte Alex den Unwissenden.
„Natürlich. Oder willst du sagen, dass dieser Augenblick es nicht wert war, auf ewig in deinem Gedächtnis eingebrannt zu werden?“
Doch, das war er mit Sicherheit.
Alex schloss die Augen und die Vergangenheit lief wie ein Film vor ihm ab. Er fing an zu erzählten.
„Ich lag am Guggi. Der Weiher war gut besucht und ich hatte es mir auf der Wiese gemütlich gemacht und die warme Sonne genossen, nachdem ich mich im Wasser erfrischt hatte.
Es war Zufall, oder Schicksal … aber irgendetwas hatte mich so stark an den Beinen gekitzelt, dass ich mich aufrichten musste und während ich dabei war, mich wieder hinzulegen, tratst du in mein Blickfeld … und in mein Leben.
Du hattest einen schwarzen Bikini an. Ich weiß noch, wie ich dachte, dass er perfekt zu deinen langen, schwarzen Haaren passte. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von deinem Körper abwenden. Ich muss sogar gestehen, dass ich dich in meinen Gedanken bereits auszog.
Und dann trafen sich unsere Blicke.
Es waren nur Sekunden, doch sie hatten ausgereicht, um mich für immer an dich zu binden. Ich war dir in diesem Augenblick verfallen … bis in die Ewigkeit und darüber hinaus.
Ich wollte dich. Ich hatte keinen anderen Gedanken mehr, als dich an mich zu drücken und zu küssen. Doch ich konnte nicht. Ich war wie paralysiert, und ehe ich wieder zu mir kam, warst du verwunden.“
„Hättest du je gedacht, dass ich zurückkomme und dich anspreche?“
„Nein. Niemals. Ich spürte es sofort tief in mir, dass ich meine Chance vertan hatte. Ich versuchte noch einen Augenblick, dich wiederzufinden, doch es war vergebens und ich fand mich damit ab.“
„Bis ich zurückkam.“
„Ja, bis du zurückkamst. Du standst plötzlich vor mir. Zuerst sah ich nur deine Beine, erkannte sie aber sofort wieder. Ich hielt alles für eine Fata Morgana und konnte es zuerst nicht glauben, doch da warst du nun und lächelst mich an.“
„Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte einfach das Gefühl, zurückgehen zu müssen. Und dann habe ich dich entdeckt. Normalerweise spreche ich keine Männer einfach so an, aber bei dir …“
„Alles an unserem Treffen war anders gewesen, nicht wahr? Als wäre es vorherbestimmt, Schicksal, wie viele sagen.“
„Ja.“
„Und dann gingen wir gemeinsam ein Eis essen und wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Es war, als hätten wir uns schon unser ganzes Leben lang gekannt.“
„Ich habe mich bereits an diesem Tag in dich verliebt. Ich wusste es einfach.“
„Bei mir war es genauso.“
„Schon komisch, nicht wahr? Dass wir uns so genau an unser erstes Zusammentreffen erinnern.“
„Irgendwie schon, aber andererseits war es der Moment, an dem ich meine Seelenverwandte gefunden habe.“
„Empfindest du wirklich so?“
„Natürlich! Ich kann einfach nicht mehr ohne
Weitere Kostenlose Bücher