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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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selbst schien sich aufzulösen. Am Ende blieb Alex nur noch der Schmerz ... und die letzten Worte seiner Geliebten.
     
    „Am Ende geht es nur um uns, Alex.“

Montag, 19. Juli 2011
    08.47 Uhr, im Reich der Verwirrung
     
    Alex erwachte schweißgebadet.
    Sämtliche Bilder und Emotionen rasten wie im Schnelldurchlauf durch seine Gehirnwindungen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sein Kopf einen Überhitzungsschlag erhielt. Er verlor den Verstand. Stück für Stück.
    Er schrie auf!
    Sein Gebrüll hallte durch das Haus. Er schrie immer weiter und war außerstande, damit aufzuhören. Der Schmerz war da, unerträglich, brennend. Es war ein Feuer, das imstande war, die Seele selbst auszulöschen. Er konnte nur noch an sie denken.
    Alex war verloren.
     
    Erst Ralfie schaffte es, ihn ein wenig in die Realität zurückholen. Er schüttelte Alex, rief unentwegt seinen Namen und fragte ihn, was denn nur los sei. Doch Alex konnte nicht antworten. Er konnte nur schreien. Bis ein gleißender Blitz seinen Verstand erreichte.
    „Wo … wo sind sie?“
    Alex hatte aufgehört zu schreien. Mit einem Mal schien sein Verstand wieder klar zu sein. Er war zurück.
    „ Sie ? Wenn meinst du, Alex?“
    Doch Alex schien seine Worte nicht wahrzunehmen.
    „Wo sind sie, Ralfie? Wo ist Sandra? Wo ist Leonie? Geht es ihnen gut?“
    „Wer?“ Ralfie verstand die Welt nicht mehr. „Wer ist Sandra und wer ist bitteschön Leonie?“
    „Willst du mich verarschen?!“ Alex war stinksauer.
    Nur Ralfie konnte es nicht verstehen.
    „Warum sollte ich? Mensch, Alex, was ist denn nur los mit dir?“
    „Was mit mir los ist? Was zum Teufel ist mit dir los?! Warum tust du so, als würdest du sie nicht kennen?“
    „Wenn denn?!“
    „Vielleicht meine Frau und meine Tochter?!“
    „Du meinst Lisa und Lilli?“
    Lisa … und Lilli …
    Die Worte hallten in seinem Kopf wider. Alex konnte sich ihnen nicht entziehen.
    „ Das habe ich doch gesagt!“
    „Nein, Alex. Das hast du nicht! Keine Ahnung, was du für Namen herausgebrüllt hast, aber es waren nicht die Namen deiner Familie.“
    Alex war entsetzt.
    Er versuchte sich zu erinnern, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Er sah die Bilder, doch der Ton war verschwunden. Er hatte keine Ahnung mehr, was er gesagt hatte.
    Ein Schweißausbruch übermannte Alex und ließ ihn schwer atmen. Ralfie bemerkte es und wollte seinem Freund beistehen.
    „Beruhig dich erst mal. Das wird schon wieder.“
    Ralfie stand auf, ging in die Küche und kam kurz darauf mit einem Glas Wasser zurück. Er überreichte es Alex, der es dankend annahm und fast in einem Zug leerte.
    „Danke.“
    „Nichts zu danken.“
    Alex brauchte einen Moment Ruhe. Ralfie ließ ihn gewähren. Er konnte sich gut in Menschen hineinfühlen und so hatte er sehr schnell begriffen, dass er Alex Zeit lassen musste, wenn er ihn auf diesem Weg begleiten wollte. Alex musste das Tempo angeben, nicht umgekehrt.
    „Was habe ich gesagt, Ralfie?“ Seine Worte klangen heißer, schwach.
    „Du meinst die Namen?“
    „Ja. Die, die du glaubst, gehört zu haben.“
    „Keine Ahnung, Alex. Ich habe sie mir nicht gemerkt. Es war alles so furchtbar schnell gegangen. Ich hatte einfach Angst um dich.“
    „Und du bist dir sicher?“
    „Dass es nicht Lisa und Lilli waren? Oh ja, Mann. Auf jeden Fall.“
    „Es hört einfach nicht auf.“
    „Du meinst diese Aussetzer?“
    „Wenn du sie so nennen willst“, antwortete Alex. „Langsam habe ich wirklich das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Ich kann mich nicht einmal mehr an die Namen meiner Frau und Tochter erinnern.“
    „Sei nicht so hart zu dir selbst. Du machst gerade eine schwere Phase durch.“
    „Das beruhigt mich aber nicht. Ganz im Gegenteil. Ich verstehe einfach nicht, was mit mir los ist und genau das macht mich wahnsinnig.“
    Ralfie ließ sich in den Sessel gegenüber fallen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und dachte sichtlich angestrengt über die Gesamtsituation nach. Alex blieb währenddessen auf dem Sofa.
    „Ich weiß, dass du nicht darüber reden willst, aber ich denke doch, dass es das Beste wäre. Irgendetwas scheint dich so stark zu bedrücken, dass es dich bis in den Schlaf verfolgt.“
    „Wenn es nur der Schlaf wäre. Es ist viel mehr und ich verliere die Kontrolle darüber.“
    „Und doch willst du es mir nicht erzählen?“
    „Was denn? Ich weiß es doch selbst nicht. Seit diesem Unfall, immer wieder dieser Unfall.“
    Dann machte es plötzlich „Klick“.
    „Vielleicht ist

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