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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Schmid
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Empfang bereits erreicht hatte. Er sah die nette Dame an und doch hätte er nicht sagen können, wie sie aussah.
    „Ähm … ich … ich wollte zu Doktor Fleischmann“, antwortete Alex stotternd.
    „Gerne. Haben Sie einen Termin?“ Die Dame tippte bereits Daten in den Computer.
    „Ja.“
    „Name bitte.“
    „Alex … Schneider. Alexander Schneider.“
    Sie tippte weiter.
    „Es tut mir leid, Herr Schneider. Aber Sie haben erst um 15.00 Uhr einen Termin.“
    „Ja, ich weiß. Doch es ist dringend.“
    „Das glaube ich Ihnen gerne und doch kann ich Ihnen derzeit nichts anderes anbieten, als zu warten.“
    „Nein, sie verstehen nicht!“ Alex wurde lauter. „Ich brauche Doktor Fleischmann jetzt ! Es ist dringend. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen.“
    „Ich bitte Sie, Herr Schneider, bitte beruhigen Sie sich.“
    „Ich will mich aber nicht beruhigen! Ich will doch nur mit ihm reden, verdammt!“
    „Herr Fleischmann hat bereits einen Termin, Herr Schneider, und wenn Sie sich nicht augenblicklich beruhigen, muss ich den Sicherheitsdienst rufen.“
    Doch Alex interessierte das alles nicht. Er wollte nur noch mit Doktor Fleischmann reden. Zuerst hatte er Furcht davor gehabt, doch nun wusste und fühlte er, dass dieses Gespräch die Lösung war. Er musste einfach mit ihm reden!
    „Bitte. Bitte lassen Sie mich zu ihm. Ich möchte nur mit ihm reden. Ich verstehe einfach nicht, was daran so schwierig ist?!“
    „Hey, was ist denn hier los?“
    Ralfie war im Empfangsbereich erschienen und legte sanft einen Arm auf Alex’ Schulter, der darauf sogar beruhigend reagierte.
    „Kann ich helfen?“
    „Ich … ich will doch nur …“, doch er wurde von der Empfangsdame unterbrochen.
    „Ihr Freund scheint leider nicht zu verstehen, dass er erst um 15.00 Uhr einen Termin bei Doktor Fleischmann hat und dieser daher nicht zu sprechen ist.“
    „Okay. Dann warten wir.“
    „Nein!“, protestierte Alex. „Ich will nicht warten! Verdammt, Ralfie, ich muss jetzt mit ihm sprechen!“
    „Verstehen Sie, was ich meine?“, fragte die Dame gereizt an Ralfie gewandt. Er musste zustimmen.
    „Schon gut, ich versteh dich ja“, sagte er zu Alex, drehte sich aber zur Empfangsdame. „Sagen Sie, wäre es eventuell möglich, dass Sie Doktor Fleischmann Bescheid geben, dass Herr Schneider hier wäre und ihn dringend sprechen will? Wir würden auf ihn warten.“
    „Ich denke, das wäre möglich.“
    „Danke.“
    Ralfie packte Alex und zog ihn mit sich. Er wandte sich noch einmal kurz um. „Sie geben uns Bescheid?“
    „Ja, sobald ich mehr weiß“, antwortete die Dame, während Ralfie seinen Freund in Sicherheit brachte.
    Zum Glück war in der Nähe ein Aufenthaltsraum, wo Alex gezwungenermaßen auf einen Stuhl verfrachtet wurde.
    „Hey, was sollte das denn?“
    „Sollte nicht lieber ich diese Frage stellen?“, entgegnete Ralfie. Alex wandte sich schmollend ab. „Wie erwachsen.“
    „Tu nicht so herablassend. Du hast überhaupt keine Ahnung, was ich gerade durchmache.“
    „Da hast du allerdings recht und die Dame am Empfang ebenso wenig. Du kannst dich nicht einfach so aufführen, Alex, egal wie schlecht es dir gerade geht.“
    „Schon klar.“
    „Gut. Dann wäre das ja geklärt.“ Ralfie entfernte sich langsamen Schrittes von seinem Freund.
    „Was tust du?“
    „Uns einen Kaffee holen.“ Ralfie drehte sich kurz um und lächelte. „Und schön brav hier warten, verstanden?“
    „Ja, ja“, war Alex’ trotzige Antwort.
    Er war wieder allein. Alex machte es sich so gut es ging auf dem Stuhl bequem und versuchte sich selbst zu beruhigen. Es funktionierte nur mittelmäßig.
    Irgendwie musste er Ralfie recht geben. Er hatte sich unpassend verhalten und das nicht zum ersten Mal. Doch warum? Wie schon so oft erkannte Alex sich selbst nicht wieder und gerade solche Reaktionen waren vollkommen untypisch für ihn. Das war nicht er!
    Doch wer dann?
    „Hier.“ Es war Ralfie, der ihm einen heißen Becher Kaffee reichte. Alex nahm ihn dankend an und Ralfie setzte sich daraufhin neben seinen Freund.
    „Es tut mir leid“, sagte Alex nach kurzem Schweigen.
    „Das muss es nicht“, erwiderte Ralfie. „Es gibt nichts zu entschuldigen.“
    „Doch, das finde ich schon.“
    „Wirklich? Oder hast du nur das Gefühl, dich entschuldigen zu müssen?“
    „Um ehrlich zu sein … ja.“
    „Dann lass es. Du machst gerade etwas durch, das nur du allein verstehen kannst und wenn du meinst, ausflippen zu müssen, dann tu das auch,

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