Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
Vom Netzwerk:
Turnpike«, erklärte der Steuermann. In der Nähe der Eisenbahnbrücke hielt er auf das Ufer zu. »Ich habe an der Ausfahrt 17E gewohnt.«
    Woolf stimmte mit dem Steuermann die Stelle ab, wo sie an Land gehen wollten, und die Soldaten der Abwehr nahmen ihre Ausrüstung an sich und wateten ans Ufer. Marcus beäugte beunruhigt das Schilf am Ufer, denn er rechnete noch immer mit Krokodilen. Dann sprang er ins Wasser.
    Der New Jersey Turnpike verlief schnurgerade durch die Stadt am Fluss. Es war eine riesige Metropole, die durch eine weitere große Metropole, die zwischen ihnen lag, von Manhattan getrennt wurde. »Entweder sie beobachten uns so weit im Westen nicht, oder sie bemerken uns so oder so«, meinte Woolf. »Ich würde sagen, wir verzichten auf Heimlichkeit und sehen zu, dass wir möglichst schnell vorankommen.«

30
    »Nur noch ein paar Minuten«, sagte Haru. »Dann sind sie dort.«
    »Und mit ihnen die Partials«, erwiderte der Gefreite Kabza.
    »Alles wird gut«, beruhigte Haru ihn. »Wie viele solcher Lieferungen haben wir schon durchgeführt? Und wie oft haben dich die Partials schon ermordet?«
    »Es so darzustellen, ist wirklich etwas unfair«, meinte Kabza.
    Haru wollte nichts davon wissen. »Ich sagte doch, uns wird schon nichts passieren. Melde dich noch einmal bei der rückwärtigen Wache!«
    Kabza schickte den Wachtposten eine kurze codierte Nachricht über Funk. Flüsternd sprach er ins Mikrofon und hörte aufmerksam zu, als der Soldat am anderen Ende genauso leise antwortete. Dann schaltete er ab und wandte sich wieder an Haru. »Unsere Rückzugsroute ist immer noch frei. Ich würde sagen, wir werfen die Sachen ab und verschwinden. Die Stimme kann die Sachen auch allein finden. Wir müssen sie ihnen nicht in die Hand drücken. Es ist ja nicht so, als würden sie uns dafür bezahlen.«
    »Sagtest du die Stimme ?«, fragte Haru.
    »Aber sicher«, antwortete Kabza. »Wie nennst du sie denn?«
    »Delarosa hat die Stimme gehasst«, erklärte Haru. »Sie würde nie im Leben diesen Namen für sich übernehmen.«
    Das Funkgerät blinkte, Kabza hielt es ans Ohr. »Verstanden, over«, hauchte er und sah Haru an. »Der Posten an der Spitze hat sie gesichtet. Sie müssten in wenigen Minuten eintreffen.«
    »Sind die Partials hinter ihnen her?«
    »Davon hat er nichts gesagt«, entgegnete Kabza. »Wenn es so wäre, hätte er es sicher gleich erwähnt. Aber ich kann ihn noch einmal rufen und fragen, ob er es einfach nur versäumt hat.«
    »Immer mit der Ruhe!«, wiederholte Haru. »Wie ich schon sagte, uns wird nichts passieren.«
    »Phantastisch«, bemerkte Kabza sarkastisch. »Wie schön, dass du dieser Frau so unerschütterlich vertraust.« Er hielt inne, beobachtete den Wald und sprach nach einer Weile weiter. »Da wir gerade dabei sind – warum vertraust du ihr so sehr? Ich dachte, du hasst sie.«
    »Delarosa und ich … wir vertreten manchmal gegensätzliche Ansichten«, erklärte Haru. »Nach ihrer Flucht setzte sie unschuldige Zivilisten als Köder ein, unter anderem auch mich, was ich mit einem gewissen Recht empörend fand. Aber mit ihren Prinzipien stimme ich grundsätzlich überein: Wir müssen unsere Küste beschützen, wir müssen die Partials vernichten, und verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Maßnahmen. Delarosa ist willens, das Nötige zu tun, und sie weiß, dass ich sie unterstütze, solange keine unschuldigen Menschen unnötig in Gefahr geraten.«
    »Könntest du den Begriff unnötig in Gefahr genauer erklären?«, verlangte Kabza. »Ich habe die letzten drei Tage in feindlichem Gebiet verbracht, mir in der Nase gebohrt und gehofft, dass niemand mich erschießt, wenn ich Delarosa etwas bringe, das wir ebenso gut an einer Übergabestelle hätten hinterlegen können. Gilt das als unnötig ?«
    »Sie hat diesmal um etwas Ungewöhnliches gebeten«, erwiderte Haru, während er den Waldrand im Blick behielt. »Ich will herausfinden, was sie damit vorhat.«
    Gleich darauf gab der Vorposten ein Blinksignal, und Haru und Kabza konnten drei Gestalten mit Kapuzenjacken beobachten, die aus dem Wald heraustraten. Delarosa nahm die Kapuze ab und wartete schweigend. Haru stand auf und ging ihr entgegen. »Sie sind spät dran.«
    Delarosas Miene war wie versteinert. »Sie sind ungeduldig. Haben Sie meine Sachen?«
    Haru winkte, worauf Kabza und ein anderer Soldat zwei schwere Kisten mit Taucherausrüstungen herbeischleppten: Masken, Schwimmflossen, Anzüge und vier frisch gefüllte Flaschen mit

Weitere Kostenlose Bücher