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Framstag Sam

Framstag Sam

Titel: Framstag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul van Herck
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mal krank wird.« Er brach in Tränen aus.
    Nun fing auch Sam an zu heulen. »Susan? Sie soll krank werden? Wie kannst du so etwas sagen?«
    »Ich werde immer für sie sorgen.«
    »Nein, ich!«
    »Ich!«
    » Ich! «
    Es wäre vermutlich so weitergegangen, hätte der andere sich nicht erhoben und die Tür aufgerissen. »Ich halte es nicht mehr aus«, brüllte er. »Ich will sie jetzt sehen!«
    Bevor Sam sich von seiner Verblüffung erholte, war der andere auch schon verschwunden. Er stieß einen verzweifelten Schrei aus, als er sich vorstellte, wie der andere seine geliebte Susan in den Armen hielt. Sam machte Anstalten, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, aber der Zauberer versetzte ihm geistesgegenwärtig einen Schlag mit einem Holzhammer.
    Als Sam wieder zu sich kam, galt sein erster Gedanke Susan, und der zweite der Ärzteschule. Er hatte zuviel kostbare Zeit verloren. Als er eilig aufspringen wollte, brachte ihn ein stechender Schmerz im Hinterkopf gerade noch zur Besinnung, und er sah von seinem Vorhaben ab.
    »Ich mußte dir leider einen Schlag versetzen«, sagte Sabrinsky. »Sieht so aus, als hätte ich diesmal zu gute Arbeit geleistet.«
    »In welcher Beziehung?« Sam konnte ihm geistig noch nicht ganz folgen. Er öffnete mühsam die Augen und sah vor sich im Nebel die Gestalt des Zauberers, die ihm ein bis an den Rand gefälltes Wodkaglas reichte.
    »Prost!« sagte Sam. Er leerte das Glas und fühlte, wie sich seine Magenwände erwärmten. Die Gestalt des Zauberers nahm nun deutlichere Formen an. Der Nebel löste sich auf. Sam sah jetzt nur noch Sabrinskys stechenden Blick.
    Sam sah ihm in die Augen und spürte, wie er wieder müde und schläfrig wurde. Erneut erschien das Bild Susans in seinem Geist, aber diesmal war es weniger attraktiv. In der linken oberen Ecke tauchte nun Julies Gesicht auf und wurde von Sekunde zu Sekunde verlockender.
    Und dann sah er die weniger strahlenden Seiten des Arztberufs.
    Schließlich schnippte der Zauberer mit den Fingern.
    »Es ist vorbei«, sagte er. »Willst du noch einen Wodka?«
    »Aber gern«, sagte Sam. »Prost! Sie… äh… haben mir einen mit dem Holzhammer verpaßt, sagten Sie?«
    Sabrinsky kicherte. »Du wolltest absolut hinauslaufen, um deine geliebte Susan vor den Klauen deines Doppelgängers zu bewahren.«
    »Nein!«
    »Aber sicher.«
    Sam fröstelte. »Vielen Dank für den Schlag.«
    »Es war mir eine Ehre«, sagte Sabrinsky bescheiden. »Noch ein Glas?«
    »Aber gern.«
    »Prost! Und jetzt, wenn ich bitten darf, Sam, den zweiten Scheck.«
    »Vierzigtausend«, sagte Sam. Er füllte den Scheck aus.
    »Ich hoffe doch, daß du völlig zufrieden bist?« fragte Sabrinsky.
    »Absolut, Sabrinsky. Du bist ein As.«
    »Vielen Dank«, sagte der Zauberer. »Wenn ich du wäre, würde ich jetzt – sofern es Julie betrifft – sofort zur Aktion schreiten. Sie muß ja ein tolles Mädel sein. Wenn ich für so was nicht zu alt wäre, würde ich mich sicher auch noch um sie schlagen.« Er warf eine Handvoll Raupen in das Froschgehege und lachte unappetitlich. Es lief Sam kalt den Rücken herunter, als er daran dachte, wie gut es doch war, daß der Zauberer nicht mehr der jüngeren Generation angehörte.
    »Ich werd' mich dann mal auf die Socken machen«, sagte er.
    »Bis dann«, sagte Sabrinsky. »Vor mir liegen noch Berge von Arbeit.« Er verwandelte sich in eine Schreibmaschine und fing wild an zu tippen.
    Sam ging.
    Er fühlte sich tatsächlich ein bißchen schuldig. Zwar hatte er Susan mit einem Duplikat seiner selbst versorgt – aber er hatte ihr auch Versprechungen gemacht, die Sam II nun erfüllen würde. Aber egal…
    Sam ging in einen Massagesalon, ließ sich von einer reizenden Masseuse die Beule wegmassieren und kaufte sich ein paar Kopfschmerztabletten.
    Dann betrat er ein exklusives Restaurant.
    Als er jedoch in die Innenräume dieses exklusiven Restaurants hineinkam, traf ihn der Schock seines Lebens.
    Von irgendwoher erklang Beatmusik. Die Menschen blieben stehen, nahmen ehrerbietig ihre Kopfbedeckungen ab und fingen an zu fluchen. Aber was für Flüche: So was hatte Sam noch nie gehört. Sie fluchten praktisch in einem durch, ohne sich zu wiederholen, und reckten die geballten Fäuste.
    Die Beatmusik kam näher. Sam konnte seine Neugier nicht mehr zügeln. »Entschuldigen Sie«, fragte er eine junge Dame, »aber können Sie mir vielleicht sagen, was hier los ist?«
    Die junge Dame musterte ihn von den Zehenspitzen bis zu den Haarwurzeln.
    »Bist du

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