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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Freiheit?«
    »Nein«, sagte Ripley.
    »Du lügst.«
    »Nun ja«, sagte Ripley.
    Werner wuchsen Augenlider und Wimpern. Er zwinkerte Ripley zu und flüsterte: »In mir kannst du frei sein.«
    »Frei in dir.«
    » Ja, ja! «, schrie Werner plötzlich überschwänglich.
    »Wie funktioniert das?«
    Jetzt flüsterte er wieder: »Meine biologische Struktur ist zusammengebrochen.«
    »Ja«, sagte Ripley. »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Eine Zeit lang war alles Chaos, Schmerz und Entsetzen.«
    »Das habe ich aus deinem Geschrei geschlossen.«
    »Aber dann habe ich das Chaos bekämpft und die bewusste Kontrolle über meine Zellstruktur übernommen.«
    »Ich weiß nicht recht. Bewusste Kontrolle. Das klingt unmöglich. «
    Werner flüsterte: »Es war nicht einfach«, und dann schrie er: » Aber mir blieb gar nichts anderes übrig! Ich hatte KEINE ANDERE WAHL ! «
    »Also gut, das mag ja sein«, sagte Ripley, doch er sagte es in erster Linie, damit das Geschrei aufhörte. »Der Imker meint, wenn er dich studiert und seziert, wird er eine Menge lernen.«
    »Der Imker? Welcher Imker?«
    »Oh, das ist der Name, den ich … Vater gegeben habe.«
    » Vater ist ein dämlicher Idiot! «, schrie Werner. Dann lächelte er und kehrte erneut zum Flüstern zurück: »Verstehst du, als meine Zellstruktur zusammengebrochen ist, ist auch meine Programmierung zusammengebrochen. Er hat keine Kontrolle mehr über mich. Ich brauche ihm nicht zu gehorchen. Ich bin frei. Ich kann jeden töten, den ich töten will. Ich werde unseren Schöpfer töten, falls er mir Gelegenheit dazu gibt.«
    Diese Behauptung elektrisierte Ripley, obwohl sie gewiss nicht wahr sein konnte. Bis zu diesem Moment war ihm nicht klar gewesen, wie sehr ihn der Tod des Imkers freuen würde. Schon allein die Tatsache, dass er einen solchen
Gedanken begrüßen konnte, schien darauf hinzuweisen, dass auch er gegen seinen Schöpfer rebellierte, wenn auch nicht so radikal wie Werner.
    Werners verschlagener Gesichtsausdruck und sein verschwörerisches Grinsen ließen Ripley an die Ränke schmiedenden Piraten in den Filmen denken, die er sich während seiner Arbeitszeit auf seinem Computer angesehen hatte. Plötzlich begriff er, dass auch der heimliche Download von Filmen auf seinen Computer ein kleiner Akt der Rebellion gewesen war. Eine eigentümliche Erregung überkam ihn, ein Gefühl, für das er keinen Namen hatte.
    »Hoffnung«, sagte Werner, als könnte er seine Gedanken lesen. »Ich sehe sie in deinen Augen. Zum ersten Mal – Hoffnung.«
    Nachdem er darüber nachgedacht hatte, beschloss Ripley, dieses faszinierende neue Gefühl könnte tatsächlich Hoffnung sein, obwohl es auch eine Form von Wahnsinn sein konnte, das Vorspiel eines Zusammenbruchs von der Sorte, wie Werner ihn durchgemacht hatte. Nicht zum ersten Mal an jenem Tag bestürmten ihn zahllose vage Ängste. »Wie hast du das gemeint … in dir kann ich frei sein?«
    Werner beugte sich näher zu ihm vor und flüsterte noch leiser als bisher: »Wie Patrick in mir frei ist.«
    »Patrick Duchaine? Du hast ihn im Isolierraum Nummer zwei in Stücke gerissen. Ich habe neben dem Imker gestanden und zugesehen, als du es getan hast.«
    »Es hat nur so gewirkt«, erwiderte Werner. »Sieh dir das an.«
    Werners Gesicht geriet in Bewegung, veränderte sich, wurde vollkommen ausdruckslos, und dann bildete sich aus dem puddingartigen Fleisch das Gesicht von Patrick Duchaine, dem Replikanten, der dem Imker in der Rolle als Pater Patrick, dem Priester der Kirche Unserer Lieben Frau
der Kummervollen, gedient hatte, und das Werner-Ding sagte mit Patricks Stimme: »Ich bin in Werner am Leben und endlich frei.«
    »Als du Patrick in Stücke gerissen hast«, sagte Ripley, »hast du einen Teil seiner DNA in dich aufgenommen, und jetzt kannst du ihn nachahmen.«
    »Keineswegs«, sagte Werner in Gestalt von Patrick. »Werner hat mein Gehirn ganz in sich aufgenommen, und jetzt bin ich ein Teil von ihm.«
    Als er am früheren Abend neben dem Imker gestanden und Isolierraum zwei durch sechs Kameras beobachtet hatte, hatte Ripley gesehen, wie das Werner-Ding, das zu dem Zeitpunkt in erster Linie ein Insekt gewesen war, Patricks Schädel gespalten und sein Gehirn herausgenommen hatte wie den Kern einer Nuss.
    »Du hast Patricks Gehirn gegessen «, sagte Ripley zu Werner, obwohl der Mann, der vor ihm stand, Patrick Duchaine zu sein schien.
    Mit einer Stimme, die immer noch Duchaine gehörte, sagte das Geschöpf: »Nein, Werner hat

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