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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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was zu verdienen. Dieser Kerl muss mir einfach was übriglassen, verdammt noch mal.«
    Er sagte das direkt im Beisein von drei Jungs aus L. A., die zur Rennsaison runtergekommen waren, und musste wissen, dass sie De Santo informieren würden, sobald sie an ein Telefon rankamen. Und der Boss in L. A. würde nicht erbaut sein von den Sprüchen, die Bap da von sich gab.
    Schon gar nicht von dem Spruch, der als Nächster kam: »Vielleicht sollte ich hier unten mein eigenes Ding aufziehen.«
    Das war wie eine Aufforderung, sich umlegen zu lassen.
    De Santo zögerte nicht lange, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Er setzte ein Treffen an, bei dem Bap beseitigt werden sollte.
    Und sein Chauffeur gleich mit, wenn es sich so ergab.

    Sie trafen sich auf einem leeren Grundstück in Orange County.
    Damals, erinnert sich Frank, war Orange County seinemNamen noch treu und bestand vor allem aus Orangenplantagen, die von Disneyland überragt wurden. Erinnerungen sind eine komische Sache, denn er hat von jener Nacht immer noch den Duft der Orangen in der Nase.
    Jedenfalls, er bog in das Brachland ein, das neben einem Orangenhain an einer einsamen Straße lag. De Santo und Locicero waren schon da, Locicero saß am Steuer des schwarzen Cadillac, der De Santo gehörte, De Santo saß hinter ihm im Fond.
    »Keine Sorge«, sagte Bap, als er die Angst in Franks Augen sah. »Nick hat mir meine Sicherheit garantiert.«
    Bap stieg aus und ging zum Cadillac hinüber. Locicero stieg aus, zertrat seine Zigarette und ging auf ihn zu. Bap hob die Arme, und Locicero tastete ihn ab, dann nickte er, und Bap stieg zu De Santo in den Fond des Cadillac.
    Locicero stützte sich lässig auf die Motorhaube und warf ein wachsames Auge auf Frank. Nickte ihm zu und lächelte.
    Während er das tat, kam ein weiteres Auto angefahren, hielt direkt hinter Frank, so dass er in der Falle saß. Frank fing an zu schwitzen. Im Spiegel sah er, dass zwei Männer in dem Lincoln saßen. Der eine war Jimmy Forliano, den anderen kannte er nicht.
    Er war ein jüngerer Mann, etwa sein Alter. Aber er strahlte ein Selbstbewusstsein aus, das ihn älter erscheinen ließ.
    Dann sah Frank was aufblitzen in De Santos Caddy, und er brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, dass es sich um Mündungsfeuer handelte.
    Locicero lächelte und zündete sich eine neue Zigarette an.
    Du hattest eine irrsinnige Angst, erinnert sich Frank. Du hast versucht, den Wagen zu starten, aber deine Hand hat viel zu sehr gezittert, außerdem konntest du ja nicht weg, also wolltest du die Tür öffnen und losrennen, aber da stand Forliano schon am Seitenfenster.
    »Immer langsam, mein Junge.«
    »Ich hab nichts gesehen.«
    Forliano lächelte nur.
    Dann ging die Tür des Caddy auf – und heraus kam Bap. Winkte dich heran.
    Forliano hat dir die Tür aufgemacht und du bist zu Bap rübergegangen, mit zitternden Beinen, mit wackligen Knien, und Bap reichte dir die Pistole.
    »Momo war dein Freund, stimmt’s?«
    »Ja …«
    »Er war auch mein Freund«, sagte Bap. »Dieser Drecksack musste weg.«
    Einen Boss erschießen? Auch Frank wollte es De Santo heimzahlen, wegen Momo, aber einen Boss umzulegen war Selbstmord. Falls man es überhaupt schaffte, hetzte man sich sämtliche Familien der USA auf den Hals. Und Bap war vielleicht einmal der Boss von San Diego gewesen, aber als er in den Knast ging, hatte man ihn zum gemeinen Soldaten degradiert.
    »Du musst ihm ein paar Kugeln verpassen«, sagte Bap.
    »Lieber nicht«, sagte Frank.
    »Doch, du musst«, sagte Bap. »Damit du nicht als Zeuge auftrittst. In diesem Boot sitzen wir gemeinsam.«
    Er schob Frank um das Heck herum zur anderen Seite des Caddy und öffnete die Tür. De Santos Leiche mit zwei Löchern im Kopf sackte halb heraus. Seine Brille rutschte von der Nase und fiel in den Dreck.
    »Jag ihm zwei in die Brust«, sagte Bap.
    Frank zögerte.
    »Ich mag dich, mein Junge«, sagte Bap. »Ich will nicht, dass du hier mit ihm liegen bleibst.«
    Bap trat beiseite. Frank wusste, dass er auf die Schüsse wartete, auf die Blitze. Er hob die Pistole und versuchte zu schießen, aber es ging nicht. Dann hörte er jemanden von hinten nahen.
    »Dein erster?«
    Es war der junge Mann aus dem anderen Auto. Schwarzglänzendes Haar, mittelgroß, breite Schultern, ansonsten eher schmal gebaut.
    »Ja«, sagte Frank.
    »Ich helfe dir«, sagte der andere. »Es ist leichter, als du denkst.«
    Er half ihm dabei, die Pistole auf De Santos Körper zu richten.
    »Jetzt einfach

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