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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Joey auf ihn schießt, Rocco zu einem Auto rennt und Mouse senior auf Mouse junior eindrischt.Aber vorher nimmt sich Mouse senior noch die Zeit zu brüllen: »Legt die Drecksau um!«

18
    Tja. Die Drecksau umlegen wollen und die Drecksau umlegen können sind zwei verschiedene Dinge, denkt Frank.
    Hoffentlich, zumindest.
    Ernster zu nehmen ist die Frage, wer John Heaney dazu gebracht hat, mich ans Messer zu liefern. Und warum.
    Aber Frank muss sich auf drängendere Probleme konzentrieren.
    Zum Beispiel, dass Joey Fiella und Rocco Meli versuchen, ihn zur Strecke zu bringen.
    Oder auch nicht, so wie die Dinge liegen. Joey und Rocco jagen ihn zwar wirklich, aber das Letzte, was sie wollen, ist es, ihn zu kriegen . Denn wenn sie ihn kriegen, heißt das, dass sie wahrscheinlich dabei draufgehen, und das wissen sie genau.
    Trotzdem, denkt Frank. Ich kann sie ja nicht ewig hinter mir herfahren lassen. Ein knallgelber Hummer fällt auf wie ein knallgelber Hummer. Und wenn diese Clowns auch nur einen Funken Verstand haben – eine gewisse Raubtierlist gesteht er ihnen ohne weiteres zu –, wissen sie, dass er dort, wo Mouse juniors Freundin wohnt, sein Auto abgestellt hat.
    Was er also braucht, ist ein bisschen Vorsprung.
    Er stellt den Fuß aufs Gaspedal und rast in Richtung 101. Viel schneller, als er eigentlich fahren will, zumal in einer so sperrigen Kiste, die er nicht gewohnt ist.
    Aber er muss sich ein bisschen Vorsprung verschaffen.
    Der Fuß drückt das Gaspedal durch.

19
    Joey Fiella biegt in die Auffahrt zur 101 ein und ist froh, dass sein Mustang die Kurve kriegt.
    Denn Juniors Hummer hat sie nicht gekriegt.
    Die linke Stoßstange hat sich um einen Lichtmast gewickelt, aus dem Motor steigt Rauch auf.
    »Junior wird toben«, sagt Rocco.
    »Scheiß drauf«, meint Joey.
    Er fährt hinter dem Hummer an den Rand.
    »Schwein muss man haben«, sagt Rocco.
    Ja, aber welche Sorte Schwein? denkt Joey, als er seine Pistole greift und aussteigt. Rocco macht dasselbe, und sie nähern sich dem Hummer von zwei Seiten, mit gezückten Pistolen, genauso wie Cops bei einer Verkehrskontrolle.
    Scheiß auf Junior und seine getönten Scheiben, denkt Joey, als er zur Fahrertür kommt, weil er nicht hineinsehen und nur hoffen kann, dass Frankie Machine mit geplatzter Birne am Lenkrad klebt.
    Er beschließt, kein Risiko einzugehen. Frankie könnte sich tot stellen, und jeden Augenblick kann ein Auto die Auffahrt hochkommen. Also fängt Joey Fiella an zu ballern. Rocco wird von seiner Panik angesteckt und macht dasselbe, also leeren sie beide ihr Magazin, indem sie die Frontscheiben durchlöchern.
    Die Scheiben zersplittern.
    Joey schaut blinzelnd hinein.
    Frankie ist nicht im Hummer.
    Aber sein eigener Mustang fährt gerade auf den Highway, mit Frank am Steuer.
    Das ist nicht gut, denkt Joey.
    Das wird nicht lustig, wenn er Pete erklären muss, dass er Juniors Hummer mit Kugeln durchsiebt hat, während sein Mustang gestohlen wurde.
    Und dass er Frankie Machine davonkommen ließ.

20
    Idioten, denkt Frank.
    So was geht heutzutage als Mobster durch. Mouse senior hatte recht: Er ist der Boss von gar nichts, wenn diese zwei Clowns seine besten Leute sind. In früheren Zeiten, da wären es Jungs gewesen wie Bap, Jimmy Forliano, Chris Panno, Mike Pella und – sagen wir’s nur – und ich.
    Jetzt sind es Rocco und Joey.
    Frank hätte sie ohne weiteres kaltmachen können, an Ort und Stelle, aber wozu? Wäre man jünger, hätte man’s vielleicht gemacht, einfach aus Wut oder wegen so einer Macho-Macke, aber jetzt, wo er älter ist, weiß er: Je weniger Tote, desto besser.
    Außerdem will er nicht noch mehr vendettas lostreten, als er ohnehin schon am Hals hat.
    Und offenbar, denkt er, habe ich eine am Hals, von der ich nicht mal was weiß.
    John Heaney? überlegt Frank, während er den Mustang zum Haus von Delphin-Girl steuert, um sein Auto zu holen. Was zum Teufel hat er John Heaney getan?

21
    John Heaney legt eine Zigarettenpause ein. Draußen am Müllcontainer im Hof des Hunnybear.
    Die Nachtschicht ist der reinste Horror. Das Lokal gerappelt voll mit Einheimischen und einem Schwarm Touristen aus Omaha, die zu irgendeinem Kongress hier sind. Jedenfalls scheffeln die Mädchen Geld, und die Registrierkasse der Bar klingelt wie eine Feuerwehr mit zwanzig Glocken.
    John holt die Marlboros aus der Hemdtasche und das Feuerzeug aus der Hosentasche, zündet sich eine an und lehnt sich an den Container. Plötzlich hakt sich ein Arm von hinten um

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