Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine
Dorner, als er aus dem Flugzeug stieg.
»Guten Morgen, Mr. Dorner.«
»Schöner Tag heute.«
»Wie immer in San Diego«, erwiderte Frank und hielt ihm die Wagentür auf.
Es war eine kurze Fahrt bis ins Sur.
Frank wartete mit den anderen Chauffeuren auf dem Parkplatz, während Fitzsimmons, umgeben von sechzehn strahlenden Vorstandsmitgliedern, seine Begrüßungsworte sprach. Sie sind alle da, dachte Frank, nur die Mobster lassen sich nicht blicken.
»Ist das verdammt noch mal die Möglichkeit?«, sagte Mike, der geschniegelt und ziemlich nervös neben seinem spiegelblanken Auto stand. »Wir fahren zum Haus des Präsidenten ?«
Nach der Ansprache stiegen Fitzsimmons und drei andere Vorstandsmitglieder in Franks Auto. Er führte den Konvoi an, rauf auf den Freeway 5, dann nach San Clemente zum Western White House, und die anderen folgten.
Frank war schon einmal dort gewesen.
Na ja, nicht in Nixons Haus, aber direkt darunter, unterhalb des roten Steilufers. Zusammen mit ein paar Surf-Buddys war er von Trestles gekommen und hatte diesen herrlichen rechtsläufigen Break direkt unter dem Western White House entdeckt. Aus dem einen oder anderen Grund hieß die Stelle Cottons.
Vielleicht sollte ich das Nixon erzählen, dachte Frank, als er vor dem Tor hielt, wo Beamte vom Secret Service mit Ohrhörern, schwarzen Anzügen und dunklen Brillen das Auto untersuchten. Aber sich den Präsidenten auf dem Surfboard vorzustellen ist gar nicht so einfach.
Wie er das Victory-V macht und alle zehn Zehen in die Suppe hängt.
Cowabunga, dude!
Die Männer vom Secret Service ließen den Konvoi passieren. Warum auch nicht, dachte Frank. Bei dieser Delegation ist Nixon besser aufgehoben als in den Armen seiner Mutter, obwohl keiner von ihnen bewaffnet war, denn sie hatten strikte Order, die Hardware zu Hause zu lassen.Schließlich gehören wir zu seinen Leuten. Wir machen Geld – alle miteinander.
Ein Secret-Service-Mann wies ihm den Parkplatz zu. Er stieg aus, hielt Fitzsimmons und seinen Leuten die Wagentür auf und sah den Präsidenten der Vereinigten Staaten zur Begrüßung herbeieilen.
Trotz seiner großen Klappe, die für die Jugend der siebziger Jahre typisch war, fühlte sich Frank, wie er gestehen musste, von Ehrfurcht ergriffen, um nicht zu sagen ziemlich eingeschüchtert. Das war der Präsident der Vereinigten Staaten, der oberste Kriegsherr, weshalb Frank als ehemaliger Marine ein kleines bisschen Haltung annahm und Mühe hatte, sich den militärischen Gruß zu verkneifen.
Er spürte noch mehr – eine winzige Anwandlung von Stolz, dabei sein zu dürfen, und sei es nur als Chauffeur. Es war das Gefühl, Teil einer Macht zu sein, die vom Präsidenten der Vereinigten Staaten empfangen wurde. Und der kam sogar persönlich heraus, um sie zu begrüßen.
Nixon ging mit ausgebreiteten Armen auf Fitzsimmons zu und sagte: »Ich höre, Sie haben gute Nachrichten für mich, Frank!«
» Sehr gute Nachrichten, Mr. President.«
Das musste der Wahrheit entsprechen, denn Nixon war in bester Stimmung. Er umarmte Fitzsimmons und machte dann die Runde, um allen die Hand zu schütteln, nahm das Bad in der Menge, an dem man den Karrierepolitiker erkennt. Erst schüttelte er allen Vorstandsmitgliedern die Hand, dann ging er weiter und schüttelte sogar den Chauffeuren die Hand.
»Nett, Sie kennenzulernen«, sagte Nixon zu Frank. »Danke für Ihr Kommen.«
Frank wusste nicht, was er erwidern sollte. Er hatte Angst, was Dummes zu sagen, zum Beispiel das, was ihm schon durch den Kopf gegangen war, nämlich: Sie haben hier einentollen Break, Mr. President, aber Nixon war schon weitergegangen, bevor Frank den Mund aufkriegte.
Mehr bekam er an dem Tag nicht von Nixon zu sehen.
Die Gewerkschaftsbosse gingen zum Haus hinauf, und die Fahrer warteten bei den Autos. Das Personal brachte ihnen Grillhuhn und Grillrippchen – dasselbe, was es auch oben auf dem Rasen gab. Später kam einer vom Präsidentenstab und überreichte jedem einen Golfball mit dem Autogramm des Präsidenten.
»Das Ding werde ich mein ganzes Scheißleben lang aufheben«, sagte Mike – mit Tränen der Rührung, wie Frank deutlich zu sehen glaubte. Frank schlenderte hinüber zum Rand der Steilküste. Er hatte jede Menge Zeit, weil für die Teamster eine Runde Golf auf dem Dreiloch-Golfplatz des Präsidenten eingeplant war, und das würde eine Weile dauern.
Also setzte er sich und sah sich den Cottons-Break von oben an. Surfer waren nicht draußen, das waren sie nie,
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