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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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Arme aus.
»Anders war sie nicht zu überzeugen!«, antwortete Dimitrij steif, ging auf Sebastian von Hausner zu und gab ihm emotionslos die Hand. Er konnte diesen perversen, fetten Bürokraten schon früher nicht leiden, musste aber höflich bleiben.
Hausner erwiderte den Händedruck, ging dann hinter seinen Schreibtisch und deutete Dimitrij, sich ihm gegenüber zu setzen: »Also, was führt dich zu mir? Braucht Michail meine Dienste?« Und noch bevor Dimitrij etwas erwidern konnte, fuhr er fort: »Ihr solltet übrigens wieder mehr auf Qualität achten! Ich war am Wochenende in der Villa, und die kleine Polin, die man mir überließ, war in keinem guten Zustand. Einmal davon abgesehen, dass sie bis obenhin zugedröhnt war und ihr gerade einige Milchzähne fehlten, schien sie mir etwas ... wie soll ich sagen ... verschlissen«, Hausner sah den Russen an, als würden sie über ein altes Kleidungsstück reden, dann fügte er noch hinzu: »Ich meine, man will doch deshalb etwas Junges, weil es noch frisch ist, oder?«
Dimitrij ekelte dieser Typ an, trotzdem sagte er: »Ich werde mich nach unserem Gespräch darum kümmern. Unser Mann dort ist in letzter Zeit schon öfter aufgefallen, offenbar haben wir ihm zu viel zugetraut.«
Der Anwalt nickte scheinbar zufrieden und ließ sich entspannt in seinen Bürostuhl mit Übergröße sinken: »Ich bin vom Thema abgekommen, also was führt dich zu mir?«
»Zwei Dinge, begann Dimitrij und erzählte erst von den drei Toten, dann von den Hinweisen, die man seinem Boss zukommen ließ, und schloss schließlich mit den Worten »Michail glaubt, dass sich eines der ersten Mädchen, die früher für ihn gearbeitet haben, auf eine Art Rachefeldzug begeben hat. Er hat ein bisschen recherchiert und fünf mögliche Täterinnen herausgefunden. Nun haben wir erstens das Problem, dass wir nicht wissen, was diese jetzt ungefähr dreißigjährigen Frauen heute machen und wo sie sich befinden. Außerdem, und das betrifft dich, hattest du vermutlich auch in dem betreffenden Zeitraum Kontakt mit diesen Mädchen.«
Hausner versuchte gelassen zu wirken, doch der Russe konnte die Angst in seinen Augen sehen. Der Anwalt dachte kurz nach, dann stellte er die rhetorische Frage: »Willst du damit sagen, ich könnte auch auf der Liste dieser Frau stehen?«
Dimitrij nickte: »Das können wir zumindest nicht ausschließen, darum wäre es gut, wenn du diese fünf Namen überprüfen könntest.« Mit diesen Worten schob er den Zettel, den ihm sein Boss gegeben hatte, über den Schreibtisch und lehnte sich anschließend wieder entspannt zurück. Amüsiert beobachtete er, wie sich die unterschiedlichsten Gefühle in dem Gesicht des Anwaltes zeigten, und dieser versuchte, diese Regungen wieder unter Kontrolle zu bringen.
Hausner nahm den Zettel und überflog die Namen. Tatsächlich kamen ihm zwei der Vornamen in diesem Zusammenhang bekannt vor, was seine Angst noch verstärkte. Mit geübter Anwaltsstimme sagte er schließlich: »Ich werde sehen, was ich tun kann, aber das dauert ein, zwei Tage!«
Dimitrij gefiel diese Kanzlei immer besser. Erst die Empfangsdame und jetzt dieser Schleimbeutel. Genau die Wirkung seiner Worte wissend, erhob er sich und sagte: »An deiner Stelle würde ich mich damit beeilen.« Hausner nickte ein wenig eifriger, als er wollte, dann erhob auch er sich und gab Dimitrij schwer atmend die Hand. Danach drehte dieser sich um und war schon fast zur Tür hinaus, als ihm noch etwas einfiel: »Ach ja. Solltest du irgendetwas bemerken, was dir seltsam vorkommt, ruf uns sofort an. Wir haben ein paar Männer in den Hotels der Stadt verteilt, um schneller reagieren zu können.« Noch einmal kostete er Hausners Gesichtsausdruck aus, dann verließ er erst das Büro und anschließend das Haus.

–24–
     
     
       »Ist der Chef da?« Mike war direkt zu Karls Büro gegangen und wollte wie gewohnt einfach hineingehen, als Frau Polak ihn mit den Worten abhielt: »Ja, aber an Ihrer Stelle würde ich erst einmal einen Kaffee trinken gehen.«
Irritiert sah Mike die wie immer perfekt geschminkte und für seinen Geschmack etwas zu steife Frau an, dann hörte er den Grund für ihre Aussage. Hinter der Tür, mit der Aufschrift »Leitung Morddezernat«, schien ein Mann kurz vor einem Kollaps zu stehen.
»Der Polizeichef?«, fragte Mike die Sekretärin, obwohl er die Stimme schon erkannt hatte. Diese nickte: »Das geht schon eine ganze Weile so.«
»Drei Morde innerhalb von wenigen Tagen, und du erzählst mir,

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