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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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nur noch zu.
Nachdem er das Telefonat beendet hatte, sah er Karl an und fragte: »Kannst du tschechische Amtshilfe beantragen?«
Karl zog verwundert eine Augenbraue hoch: »Warum das denn jetzt?«
»Dr. Gruber hat im Mund von Herrn Ravenstein einen Zettel gefunden. Doch dieses Mal steht keine Drohung darauf, sondern eine Adresse, die kurz hinter der tschechischen Grenze liegt.« Dann blickte Mike herausfordernd zu seinem obersten Chef und stellte fest: »Den haben Petrovs Leute wohl übersehen!«
Karl ignorierte diese Anspielung und fragte stattdessen: »Willst du selbst hinfahren?«
Mike nickte: »Ja, jetzt gleich! Der Mörder wollte uns offensichtlich etwas mitteilen und ich würde mich nicht wundern, wenn sich hinter der Adresse ein Bordell verbirgt. Wie du weißt, gab es bei allen drei Opfern einen Hang zu gewissen Sexpraktiken und auch Frau Ravenstein wurde ein Knebel umgebunden, der normalerweise für gewisse Lustspielchen verwendet wird.«
»Haben Sie noch Fragen?«, fragte Karl höflicherweise und als sein Chef den Kopf schüttelte, versprach er Mike, sich um die Amtshilfe zu kümmern. Mike war schon fast zur Tür draußen, als Karl noch hinterherrief: »Aber nimm Kommissarin Flick mit.«
Mike blieb in der Tür stehen und sah Karl fragend an. Dieser hatte schon den Telefonhörer in der Hand, erklärte aber: »Nach der Nachricht über den Mord von heute Morgen habe ich ihren Ausflug nach München gestoppt. Ich dachte mir, du brauchst sie hier nötiger.«
»O. K.«, war alles, was Mike erwiderte, und er verließ das Büro.

–25–
     
     
       »Wer sind Sie?«, wollte Mike gerade fragen, als die Frau, die an Natalies Platz saß, sich umdrehte und sich als seine Partnerin herausstellte. Die enge weiße Bluse, zusammen mit der eleganten, dunklen Hose hatte eine andere Frau aus der Kommissarin gemacht, die normalerweise nur in sportlichen Klamotten herumlief. Das erste Mal, seit sie zusammenarbeiteten, sah er sie als Frau und nicht nur als Polizistin. Als Natalie sich ganz zu ihm umdrehte, konnte er nicht anders, als einen Blick auf ihren Ausschnitt zu werfen.
Falls sie es bemerkt hatte, überging sie es und sagte mit einem Lachen: »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
Mike riss sich von ihrem Anblick los, ging zu seinem Schreibtisch und antwortete scheinbar beiläufig: »Solche Klamotten stehen dir, du solltest so etwas öfter tragen.«
Über Natalies Gesicht zuckte ein Lächeln: »Eigentlich wollte ich damit in München Eindruck machen, aber daraus ist ja leider nichts geworden. Wie ist denn der Stand der Dinge?«
Mike nahm sich noch ein Extra-Magazin für seine Waffe aus dem Schreibtisch, sah sie an und sagte: »Das erzähle ich dir während der Fahrt, zwei Stunden werden wir schon brauchen. Aus München ist gerade Tschechien geworden.«
»Wieso das denn?« Natalie stand auf und zog ein zur Hose passendes dünnes Jäckchen über, das sie allerdings wegen der Waffe nicht zumachen konnte.
Mike war schon auf dem Weg zur Tür: »Weil uns der Täter den Hinweis auf eine Adresse in Tschechien gegeben hat, und ich nicht will, dass die dortigen Kollegen unsere einzige Spur kaputtmachen.«

Eineinhalb Stunden später hatten sie die Grenze passiert und warteten an der ersten Tankstelle auf tschechischem Boden, bis die hiesigen Kollegen eintrafen. Nach einer weiteren halben Stunde maulte Natalie: »Hättest du nicht im Schatten parken können?« Jetzt um die Mittagszeit erreichten die Temperaturen fast die Dreißig-Grad-Marke, was in dem Auto zu unerträglichen Temperaturen führte. Ohne auf Mike zu achten, zog sie ihre Jacke aus und konnte dabei nicht ahnen, dass sie ihn an seine letzte Freundin erinnerte. Mike dachte immer noch oft an Jenni, doch einen Weg zurück gab es nicht, dazu hatte sie ihn zu sehr enttäuscht. Sie hätte wissen müssen, dass er ihr das Interview mit einem gerade von ihm gesuchten Verbrecher nicht verzeihen konnte. Hätte ihn Jenni nur zum Affen gemacht, O. K., aber ihre damalige Aktion hatte das Leben dreier Frauen gefährdet, und damit war eine Grenze überschritten, über die er nicht zurück konnte.
»Alles klar?«, holte ihn Natalie aus seinen Gedanken und erst jetzt begriff Mike, dass er immer noch auf das Dekolleté seiner Partnerin glotzte.
Verlegen riss er sich los, blickte stattdessen aus der Windschutzscheibe und sagte dann: »Entschuldige bitte, ich habe gerade an Jenni gedacht.«
»Das war die Journalistin, oder?« Natalie war gerade erst zu Mike und seinem

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