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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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damaligen Partner versetzt worden, als die Sache mit dem Interview passierte, und so hatte sie Jenni nie kennengelernt.
Mike nickte, dann verdrängte er seine Erinnerungen, öffnete die Fahrertür und antwortete stattdessen: »Ich rufe Karl an, die tschechischen Kollegen müssten längst hier sein.« Doch gerade, als er sein Handy herausgezogen hatte, ertönte das Anrufzeichen. Mike nahm den Anruf entgegen und hörte zu. Anschließend stieg er wieder in den BMW und erklärte Natalie: »Das war Karl. Der hiesigen Polizei ist eine Ringfahndung dazwischengekommen. Wir sollen die Aktion auf Morgen verschieben!«
Irgendetwas veränderte sich an den Gesichtszügen seiner Partnerin, dann fiel ihr Blick auf das Navi: »Das ist doch nicht denen ihr Ernst? Wir fahren doch keine hundertfünfzig Kilometer zurück, und morgen wieder her.« Sie sah zu Mike. »Es sind noch fünfzehn Kilometer bis zu dieser Adresse. Was meinst du?«
Mehr brauchte sie nicht zu sagen, Mike warf seine restliche Zigarette aus der noch offenen Tür, schlug diese zu und startete den Wagen. Anschließend folgte er den Anweisungen des Navigationsgerätes und bog zehn Kilometer weiter auf eine sehr schmale und teilweise beschädigte Nebenstraße ab.
»Haben wir irgendeinen Anhaltspunkt, was sich hinter dieser Adresse verbirgt?«, fragte Natalie, nachdem sie eine Weile die marode Straße betrachtet hatte.
»Nein«, antwortete Mike, der auf Grund der Schlaglöcher immer langsamer fuhr. »Das zu recherchieren, hatte ich keine Zeit mehr, aber so wie das hier aussieht, bin ich auch gespannt.«
Nach weiteren fünf Minuten verkündete die Frauenstimme des Navigationsgerätes, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Irritiert steuerte Mike an den Rand der Fahrbahn und hielt an. Seit sie von der breiten Fernstraße abgebogen waren, hatte sich die Straße durch eine hügelige, dicht bewaldete Landschaft gewunden, woran sich auch hier nichts geändert hatte. Faktisch standen sie im Wald und von irgendeinem Haus oder einer Firma war nichts zu sehen.
»Vielleicht stimmt das Navi nicht?«, stellte Natalie ebenso verwundert fest, dann zog sie ihr Handy aus der Tasche. »Warte, ich schaue mal ins Internet.«
»Brauchst du nicht!«
Verwundert hob sie den Blick und sah, was Mike sah. Etwa hundert Meter vor ihnen kam ein Kleinlaster scheinbar direkt aus dem Wald heraus und fuhr in die entgegengesetzte Richtung davon. Alles was sie erkennen konnte, war das Bild eines übergroßen Schweines auf der Seite des Wagens.
»Offensichtlich hat man unser Ziel im Wald versteckt, oder siehst du irgendwo ein Schild?« Mike war langsam an dem abzweigenden Schotterweg vorbeigefahren und dann wieder stehengeblieben.
»Und jetzt?«, fragte seine Partnerin. Mike dachte kurz nach und antwortete dann: »Da man offenbar nicht gefunden werden will, sollten wir das Auto vielleicht abstellen und einen kleinen Spaziergang unternehmen. Oder willst du hier abbrechen?«
»Nein«, rief Natalie fast schon empört aus, »ich will diese Schweine kriegen!«
Mike sah sie verwundert an: »Was für Schweine?«
Die Kommissarin sah ihm kurz in die Augen und revidierte dann ihre Aussage: »Ich meine natürlich das Schwein, welches die drei Morde zu verantworten hat.«
»Es waren vier!«, berichtigte sie Mike, wusste aber, dass auch Natalie nicht daran glaubte, dass Frau Ravenstein von dem Serienmörder getötet wurde.
Nachdem Mike noch ein Stück weiter bis zu einem Forstweg gefahren war, wo man das Auto auch für das von Spaziergängern halten konnte, stiegen sie aus und legten ihre Schulterhalfter an. Anschließend lehnte sich Mike noch einmal hinein und funkte der Zentrale, dass sie eine Essenspause machten, und verriegelte den Wagen.

Auch wenn die beiden Kommissare dadurch langsamer vorankamen, beschlossen sie lieber durch den Wald zurück zu dem Schotterweg zu laufen. Zumindest Natalie war einfach zu gut angezogen und wirkte fehl am Platz, was sicher Misstrauen erregt hätte.
Nach wenigen Minuten sahen sie den Weg in Form eines hellen Streifens und ihre Entscheidung wurde bestätigt. Kurz bevor sie an die letzte Baumreihe kamen, hörten sie ein schnell näher kommendes Motorengeräusch und beide duckten sich instinktiv hinter einen Baum. Dieses Mal war es einer dieser geschlossenen Kleintransporter, der sich erst auf der schmalen Landstraße näherte, dann langsamer wurde und schließlich in den Schotterweg einbog. Soweit Mike von seinem Versteck aus erkennen konnte, wurde der Wagen von einem Mann gelenkt, der

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