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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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Erst dachte er, die rauchige Luft käme von dem Ofen, doch als er sich umdrehte, sah er feine Rauchfahnen, die aus dem Treppenhaus herunterzogen. Offenbar hatten die Männer oben Feuer gelegt, das sich durch das Benzin sicher auch schnell hier unten ausbreiten würde. Ohne auf ihn zu warten, stieß Natalie die letzte Tür auf und stürmte hinein. Zuerst dachte sie, der Junge würde noch leben, doch dann sah sie, dass man ihn auf dem Operationstisch erdrosselt hatte.
Mike, der seiner Partnerin gefolgt war, erfasste, was geschehen war, und zog sie von dem Tisch weg. So einfühlsam, wie es ihm gerade möglich war, sagte er: »Komm, wir müssen raus hier.« Natalie wehrte sich noch eine Sekunde lang, dann folgte sie ihm zurück zu dem Treppenhaus, das nun schon völlig verraucht war.
»Hier kommen wir nicht durch!« Mike konnte die Panik in seiner Stimme nicht mehr unterdrücken, ging wieder zurück in den Hauptgang des Kellers, schloss die Feuerschutztür und begann sich hektisch umzusehen. Natalie stand immer noch wie paralysiert da und machte keine Anstalten etwas zu unternehmen. »Was ist?!«, brüllte Mike sie an. »Hilf mir in den Räumen nach einem anderen Ausgang zu suchen!«
Die Lautstärke seiner Stimme schien ihren Geist erreicht zu haben. Nachdem ein leichtes Zittern durch ihren Körper gegangen war, klärte sich ihr Blick und erst jetzt schien sie wahrzunehmen, in welcher Gefahr sie sich befanden.
Sie links, Mike rechts, durchsuchten sie jeden der Räume, blieben aber erfolglos. Als sie an der letzten Tür, hinter der der Ofen stand, angelangt waren, hatte sich bereits der halbe Gang mit Rauch gefüllt und diesen Ausweg nun völlig unpassierbar gemacht. Es half nichts! Mike öffnete die Tür, drängte seine Partnerin hinein und schloss sie von innen.
Beide versuchten die Leiche des Mädchens zu ignorieren und sich auf einen Ausweg zu konzentrieren, dann kam Mike eine Idee. Er hatte in das Haus, in dem er früher mit seiner Familie wohnte, einen Kaminofen einbauen lassen und musste damals für eine Frischluftzufuhr sorgen. Bei einem Ofen in der Größe, wie er hier stand, musste es so etwas ebenfalls geben!
Ohne auf die Hitze des noch brennenden Ofens zu achten, schob er sich zwischen das Metall und die Betonwand an die Rückseite des Ofens. Dann blickte er nach oben und tatsächlich, knapp über seinem Kopf befand sich ein unscheinbares Gitter, vor dem eine Staubwebe wehte.
»Komm zu mir!«, rief er zu Natalie, die einen Augenblick später neben dem Ofen auftauchte. »Da oben ist ein Luftschacht, der groß genug sein könnte, los, steige auf meine Hände.«
Da hinter dem Ofen nur ein knapper Meter Abstand zu der Wand war, mussten sie höllisch aufpassen, nicht an das heiße Metall zu kommen, aber auch hier zeigte sich, wie sportlich Natalie war. Nachdem sie zweimal an dem Gitter gerissen hatte, flog dieses polternd in den Raum und Mike hatte Mühe das Gleichgewicht zu halten, dann hob er sie noch ein Stück höher und sie blickte in die Öffnung.
Nun drang der Qualm bereits durch die letzte Tür und kleine Explosionen zeigten, dass das Feuer im Keller angekommen war.
Mike sah den Rauch aus den Augenwinkeln und rief nach oben: »Passen wir da durch?« Natalie zog noch einmal den Kopf zurück: »Ja, das müsste gehen, aber wie kommst du hier hoch?«
»Mir wird schon etwas einfallen. Los jetzt, wir haben keine Zeit mehr.« Mit diesen Worten schob er sie noch ein Stück höher und damit in den Schacht hinein.
Als auch Natalies Füße verschwunden waren, versuchte Mike sich an der Kante des Schachtes hochzuziehen, doch das glatte Metall bot seinen Händen keinerlei Halt. Mit erzwungener Ruhe schob er sich hinter dem Ofen vor und sah sich um, aber es gab nichts in diesem Raum, was so schmal war, dass es in den Spalt passte und ihm als Stufe dienen könnte. Den Raum zu verlassen war unmöglich geworden. Immer neue Verpuffungen drückten stoßartig Rauch unter der Tür hindurch, hinter der ein wahres Inferno herrschen musste.
Nachdem Mike jeden Winkel abgesucht hatte, wusste er, dass es nur eine Chance gab. Prüfend legte er eine Hand auf das Metall des Ofens, der zwar in Betrieb war, aber glücklicherweise nicht auf voller Leistung lief. Zwei Sekunden lang hielt er die Hitze aus, dann musste er die Hand zurückziehen.
Draußen schien etwas einzustürzen, er hatte keine Zeit mehr. Panisch riss Mike die Tür eines an der Wand hängenden Verbandskastens auf, griff sich einige Mullbinden und warf sie in das

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