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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Friseuse hätte sie gelernt und von heute auf morgen damit aufhören müssen. Wegen einer Allergie, einer saublöden. Und endlich hatte sie diese Stelle als Kindermädchen hier in München bekommen. Bei einer wirklich ganz großartigen Familie, diesen Dettenbecks. Draußen in Grünwald. In einer herrlichen Villa, sagt er und blickt kurz ganz verklärt aus dem Fenster. Ein eigenes riesiges Zimmer hätte sie dort bekommen und auch ziemlich viel Geld verdient. Zumindest im Vergleich zu dem, was sie vorher hatte. Seine Aussagen decken sich zu hundert Prozent mit den Unterlagen aus dieser Arbeitsvermittlung. Und mein nächster Weg wird mich dann wohl zu den Dettenbecks führen.
    »Wie ist sie denn gestorben?«, fragt der Onkel plötzlich und reißt mich damit aus meinen Gedanken.
    »Sie … sie wurde erdrosselt.«
    »Erdrosselt«, sagt er ganz leise. Dann küsst er das tote Mädchen auf den Mund. Einige Male sogar.
    »Wo waren Sie eigentlich am siebenundzwanzigsten?«, muss ich jetzt wissen.
    Er wendet seinen Blick von der Toten zu mir rüber, und dabei kneift er die Augen zusammen. Einen langen Augenblick sagt er gar nichts. Wir starren uns an.
    »Ist das ihr Todestag?«
    »Ja, das ist er.«
    »Da hatte ich Frühschicht. Bis vierzehn Uhr dreißig. Nachmittags hab ich geschlafen. Das mache ich immer, wenn ich um fünf Uhr morgens aufstehen muss.«
    »Irgendwelche Zeugen?«
    »In der Arbeit an die achtzig. Beim Schlafen hat mir niemand zugesehen.«
    »Gut, das wär’s fürs Erste«, sag ich noch, und wir machen uns auf den Weg zum Ausgang. Dort verabschieden wir uns, und ich verspreche, mich zu melden, sobald es Neuigkeiten gibt.
    Zurück beim Günter muss ich noch dringend wissen, was es mit dieser Abtreibungssache auf sich hat.
    »Mifepriston heißt das Zeug«, sagt er auf meine Nachfrage hin. »Und es funktioniert folgendermaßen. Zuerst kriegt die Betroffene eine Medikation, verstehst du. Also, eine Pille, die dafür sorgt, dass der Muttermund geöffnet wird und sich die Gebärmutterschleimhaut ablöst, okay? Und im Normalfall führt dann ein paar Tage später eine sogenannte Prostaglandintablette dazu, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Es wird quasi ein künstlicher Abort ausgelöst, wenn du so willst. Diese Medikamente werden entweder oral oder vaginal verabreicht. So wäre zumindest der normale Ablauf. In diesem speziellen Fall kam es allerdings sonderbarerweise nicht zur zweiten Einnahme. Das Mädchen hatte zweifelsfreinur die erste Tablette genommen. Etwa fünf Tage vor ihrem Tod, vermute ich mal.«
    »Und was soll das bedeuten?«, frag ich, nachdem ich diese Informationsflut verarbeitet habe.
    »Das wirst du schon selber herausfinden müssen, Eberhofer«, sagt der Günter und wandert dabei in Richtung Mikroskoptisch zurück. »Aber eines ist klar, durch diese Schwangerschaft haben wir jetzt freilich eine astreine DNA vom Kindsvater. Den musst du dann nur noch ausfindig machen.«
    Ja, wenn’s weiter nix ist! Also verabschiede ich mich und mach mich auf die Socken.
    Ich ruf dann erst mal die Susi an und hoffe, dass sie allein im Büro ist. Die Chancen stehen ziemlich gut, weil jetzt grad Mittagszeit ist und ihre zwei Zimmergenossinnen in dieser gern durch Abwesenheit glänzen. Die Susi eher nicht. Sie arbeitet mittags lieber durch, weil sie dafür dann eher Feierabend machen kann.
    »Bist du allein?«, frag ich zuallererst mal.
    Sie lacht. Das klingt schön.
    »Warum willst du das wissen?«, fragt sie.
    »Jetzt sag schon!«
    »Yes!«, sagt sie ganz zackig. Sie macht sich lustig über mich, ich merk es genau.
    »Du, wegen vorhin, hast du vielleicht schon ein bisschen drüber nachgedacht?«, frag ich und steig in den Wagen.
    »Was genau meinst du damit?«
    »Susi!«
    »Ach, du meinst, über diesen verkrüppelten Versuch, mir einen Antrag zu machen.«
    »Also?«
    »Franz, das hier war gerade dein zweiter Versuch. Ich rate dir dringend, den dritten nicht auch noch zu verkacken«, sagt sie ganz ernst.
    »Soll das heißen, dass du diesen ganzen Zirkus tatsächlich haben willst? Ich mein, das mit den Rosen und den Knien und dem blöden Champagner?«, frag ich und kann es wirklich nicht fassen.
    »Exakt!«
    Ich verdreh mal die Augen in alle Richtungen.
    »Da brauchst du jetzt gar nicht erst die Augen zu verdrehen, Eberhofer.«
    Ich lass mal den Motor an und sag ihr, ich würde mal schauen, was sich machen lässt. Und sie sagt noch, ich soll aber ganz genau schauen. Dann leg ich auf. Dass jetzt diese Weiber immer

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