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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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der Kontakt ist komplett abgerissen?«
    »Ja, das denke ich«, sagt er prompt, und dabei ist eine gewisse Erleichterung unüberhörbar.
    »Haben Sie ihn nicht gemocht, diesen Gerald?«, frag ich deswegen.
    Er zuckt mit den Schultern. »Was geht mich der Junge an?«
    »Danach nichts mehr? Keine weiteren Männerbekanntschaften?«, will ich noch wissen.
    »Nein, nicht dass ich wüsste«, sagt er und erhebt sich. Er reicht mir die Hand und bittet darum, ihn in jedem Fall anzurufen, wenn sich irgendetwas ergibt: Neuigkeiten oder weitere Fragen. Danach schleicht er durch meine Bürotür hindurch, als müsste er gleich auf den Scheiterhaufen rauf. Irgendwie seltsam, der Typ, ganz gegen meine langjährigen Erfahrungen quasi. Nett, mitfühlend, aber irgendetwas ist an ihm, was mich irritiert. Vielleicht hat er seine Nichte doch ein paarmal zu oft auf den Mund geküsst, wie die beim Günter so dalag? Und wieso war er so erleichtert, dass der Kontakt zu diesem Franzosenburschen abgebrochen ist? Was geht denn das eigentlich einen Onkel an?
    Nachdem schließlich alle wieder weg sind, pack ich die Kaffeetassen der Herren in sterile Tüten und mach mich zusammen mit den haarigen Indizien vom Herrn Dettenbeck in die Gerichtsmedizin. Der Günter verspricht mir auch gleich hoch und heilig, die Angelegenheit möglichst zeitnah zu bearbeiten. Und das, obwohl sich die toten Münchner wieder einmal stapeln bis unter die Decke.
    Bevor ich am Abend zum Rudi heimfahre, geht’s noch kurz zum Einkaufen. Weil ich weder auf Eierravioli scharf bin noch auf Schnäppchenhallenbier, das schon gleich gar nicht. Anschließend treffe ich also mit einem gepflegtem Sixpack und einer Tüte voll erstklassigen Lebensmitteln in seiner Wohnung ein. Und wie ich fast schon befürchtet habe, steht er auch schon am Herd, der Rudi. Ich stell mal meine Sachen auf den Tisch.
    »Du hast eingekauft?«, fragt er leicht verwirrt und blickt auf meine Beute.
    »Yes, Rambo«, sag ich und stell erst einmal das Bier kalt.
    »Aber ich hab doch schon gekocht«, sagt er leicht schmollig.
    »Ja, das Leben ist hart, Rudi. Was hätte es denn Feines gegeben, hm? Lass mich raten! Eierravioli?«
    »Linseneintopf.«
    »Ach, Linseneintopf. Ja, das ist wirklich ein Drama!«, sag ich und beginne dann feierlich, meine eigenen Lebensmittel auszubreiten. Ofenfrisches Krustenbrot. Ein zartes Geräuchertes. Ein Becher Obatzter. Radieserl. Und ein Glas mit Senfgurken. Ein oder zwei Bier dazu. Großartig.
    »Der ist gar nicht so schlecht«, sagt der Rudi weiter, rührt entschlossen in seinen Linsen, schaut mir aber immer wieder kurz über die Schulter.
    »Dann lass es dir recht gut schmecken, Rudi. Du, hast du vielleicht irgendwo ein Brotzeitbrettl?«
    Tief schnaufend öffnet er eine Schranktür und reicht mir ein Brettl heraus. Danach rührt er unbeirrt weiter, ohne jedoch mein Schlaraffenland aus den Augen zu lassen.
    »Warum kochst du eigentlich nicht mal was Richtiges, Rudi? Ich mein etwas, wozu man keinen Dosenöffner braucht?«
    »Weil ich es nicht kann, Arschloch.«
    »Ja, dann musst es halt lernen.«
    »Sagt einer, der sich noch immer von seiner Oma bekochen lässt.«
    Huihuihui. Da ist aber jemand sauer. Ich schau ihn kurz an, geh dann rüber zum Küchenkasten und hole ein weiteres Brettl heraus.
    »Es reicht auch für zwei«, sag ich noch so, und damit entlock ich dem Rudi ein ganz breites Grinsen.
    »Die Linsen«, sagt er, stellt den Topf beiseite und beginnt auch gleich, den Tisch einzudecken. »Die kann man ja prima auch morgen noch essen.«
    »Nur zu. Morgen ist es mir relativ wurst. Weil morgen nämlich Freitag ist, und da sitz ich um diese Uhrzeit schon längstens beim Wolfi.«
    Anschließend reden wir noch ein bisschen über den Fall. Kommen aber zu keinerlei brauchbarem Ergebnis. Außer, dass wir ein totes schwangeres Mädchen haben und dieser ominöse Kindsvater mit größter Wahrscheinlichkeit auch der Täter sein muss. In diesem Punkt sind wir uns total einig, der Rudi und ich. Das Essen ist rein geschmacklich gar nicht schlecht. Wobei man jetzt schon sagen muss, dass das Auge eindeutig mitisst. Und weil wir hier nur aus Tüten und Gläsern essen, haben unsere Augen heut eindeutig die Arschkarte gezogen. Wenn ich da nämlich an die Brotzeit von der Oma denke, wo praktisch jedes einzelne Radieserl ja fast schon ein Kunstwerk darstellt und man direkt ein schlechtes Gewissen kriegt, wenn man bloß reinbeißt … Außerdem legt die Oma ihre Gurken freilich noch selber ein. Und

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