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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Fortbestand der desolaten Familie. Kann er ja gern tun. Aber bitte nicht hier.

Kapitel 13
    Am Montag in der Früh erscheint der Birkenberger bei mir im Büro, und ganz offensichtlich ist er voll froher Dinge. Er wirft mir zuerst einen Ordner auf den Tisch und schenkt sich danach einen Kaffee ein.
    »Alles sortiert, nummeriert und abgeheftet«, sagt er. »Bin das ganze Wochenende lang drangehangen, Franz. Während du dich von deiner Oma hast bekochen lassen.«
    »Ich hab mich nicht bekochen lassen, Birkenberger. Ich hab auch meinen Stress gehabt, das kannst du mir glauben.«
    »Wie dem auch sei, die Fotos sind alle hier drin«, sagt er weiter und klopft auf den Leitz. »Jetzt muss es halt nur noch ausgewertet werden.«
    Ich schnapp mir das Teil und blättere mal durch. Astreine Sache. Da war er wirklich fleißig, der Rudi.
    »Du, Franz«, sagt er, stellt sich hinter mich und schaut mir über die Schulter. »Weißt du, was mir aufgefallen ist?«
    »Nein.«
    »Die Familie von dem Mädchen, also diese Ibranovics, die behaupten ja allesamt, dass sie sehr schüchtern war, die Branka. Also eher introvertiert, wenn ich das recht verstehe.«
    Introvertiert, genau.
    »Ja, das verstehst du komplett richtig«, sag ich und klapp einmal den Ordner zu. Der Rudi verschränkt seine Arme im Rücken und beginnt dann durchs Büro zu laufen.
    »Aber die Dettenbecks, die sagen ja eher das Gegenteil, oder? Ein richtiger Sonnenschein war sie doch bei denen, wenn ich mich recht erinnere. Und die Frau Dettenbeck, die hatte sogar so einen Spaß mit der Branka beim Ikea, dass prompt ihre Wehen eingesetzt haben. Das passt doch irgendwie gar nicht zusammen, wenn du mich fragst.«
    Schlaues Kerlchen, der Rudi, muss man schon sagen.
    »Ja, Rudi, da liegst du schon richtig. Mir persönlich ist das natürlich auch schon längst aufgefallen.«
    »Natürlich«, sagt er und bleibt endlich stehen. Hebt eine Augenbraue und starrt mich an.
    Dann aber läutet mein Telefon. Es ist die Susi, die anruft.
    »Susimaus, was ist los?«, frag ich und leg mal meine Haxen auf den Tisch.
    »Du, Franz, das mit dem Brautkleid, das ist gar nicht so einfach«, sagt sie, und im Hintergrund kann ich ihren Hofstaat glasklar erkennen. »Wir laufen hier von Pontius zu Pilatus und haben noch immer nichts Passendes gefunden, weißt du. Wenn du tatsächlich auf was Rattenscharfes bestehst, dann musst du damit rechnen, dass ich ausschau wie eine heilige Hure. Möchtest du das?«
    Heilige Hure. Keine Ahnung. Aber so ganz schlecht klingt das jetzt auch wieder nicht, oder?
    »Wie schaut die Alternative aus?«, frag ich so, ohne dabei die heilige Hure aus dem Gesichtsfeld zu kriegen.
    »Die Alternative? Also, die Gisela, die Jessy und ich, wir hätten da was echt Tolles gefunden, Franz. Wirklich ganz, ganz toll, sag ich dir.«
    »Wo ist der Haken?«, frag ich jetzt, weil ich allein an ihrem Tonfall schon merke, dass da einer ist.
    »Ein Haken? Es gibt keinen Haken. Was glaubst du eigentlich?«, sagt sie, und ich kann ihren Schmollmund direkt vor mir sehen.
    »Also, kein Haken. Aber warum rufst du dann an? Kauf es halt einfach.«
    »Ja, mei, ich wollte nur auf Nummer sicher gehen. Nicht, dass es dir am Schluss nicht gefällt, weißt du.«
    »Du glaubst, dass es mir nicht gefällt?«
    »Ja, keine Ahnung. Es ist halt mehr, ja, wie soll ich sagen? Vielleicht ein kleines bisschen romantisch. Aber nur ein ganz kleines bisschen.«
    Romantisch. Aha. Ich muss überlegen. Und mir will einfach diese heilige Hure nicht aus dem Kopf. Die Susi hat aufgehört zu atmen. Vermutlich wartet sie auf irgendeine Antwort.
    »Und das mit der heiligen Hure … wäre das denn wirklich so arg schlimm?«, probier ich es noch einmal.
    »Franz!«, ruft sie ganz empört.
    »War nur ein Spaß«, sag ich deshalb lieber. »Romantisch. Ja, warum eigentlich nicht, gell. Ziehst dir halt dann was Fetziges drunter.«
    Jetzt kichert sie glücklich.
    »Hast du eigentlich den Verlobungsring schon?«, will sie am Ende noch wissen.
    »Den Verlobungsring? Ja, freilich hab ich den Verlobungsring«, sag ich und nehm meine Füße wieder vom Schreibtisch.
    Der Rudi grinst zu mir rüber.
    »Ui, wie schaut er denn aus?«
    »Wie er ausschaut? Mei, schön schaut er aus. Ganz schön, Susi. Wirklich. Du, jetzt wird die Verbindung aber richtig schlecht. Hörst du mich noch, Susimaus?«, frag ich und kratze ein wenig auf der Muschel herum. Dann leg ich auf.
    Dem Rudi sein Grinsen geht jetzt von einem Ohrläppchen bis rüber zum

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