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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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doch verrückt geworden war. Aber diesen Brief hatte keine verrückte, sondern eine freie Frau geschrieben. Oruela lächelte.
    Da war die Wasserpfeife wieder. Das Unterteil bestand aus Glas, das sich am Boden wölbte. Es stand auf einer Holzplatte. Darin befand sich ein langer schwarzer Schaft, durch den Luft in das Wasser blubberte. Die lange Pfeife sah aus wie eine Schlange.
    Sie zog gerade daran, als die Tür hinter ihr geöffnet wurde. Durch den Rauch sah sie, wie Marthe erfreut lächelte. Sie reichte die Wasserpfeife weiter und drehte sich um.
    Da war Kim, die gerade die Tür hinter sich schloss. Sie trug Tanzkleidung. Ein langer, weiter Rock fiel von ihren nackten Hüften herunter. Er wurde von einem seitlich verknoteten Schal gehalten. Ihr Bauch war nackt. Nackt, wohlgeformt, braun und wunderschön. Mit einem anderen Schal hatte sie ihre Brüste bedeckt. Ihr Hals war wieder nackt, und ihr schmaler, runder Kopf bewegte sich wie der eines schwarzen Schwans.
    Ihre Ohren, Hand- und Fußgelenke waren mit Reifen verziert, die bei jeder Bewegung klirrten.
    Die anderen Frauen machten ihr Platz, wie sich das Rote Meer vor den Juden von Israel geteilt hatte, und Marthe sprang zum Grammofon, das in einer Ecke stand, und kurbelte es an.
    Marthe legte die Nadel auf die sich drehende Schallplatte, und der Klang einer Trompete ertönte. Langsame, träge Noten erklangen, die wie durch Nebel zu schweben schienen.
    Kim begann, sich zur Musik zu bewegen. Sie schwenkte die Hüften, die auf und ab vibrierten, und ihr Bauchnabel bildete die geheimnisvolle Mitte ihres Körpers, um die sich alles drehte.
    Dann bewegte sie ihre nackten Füße und umkreiste die Frauen am Rand ihrer Tanzfläche. Starke Schritte, stolz und fest, markierten ihr Territorium. Die Frauen rutschten nach hinten an die Wände. Kims Füße stampften im Takt der Musik auf den Teppich.
    Sie hob den Rock und zeigte ihre Beine, lange und dünne Unterschenkel und blasse Fußsohlen.
    Als der Kreis groß genug war, ging sie erneut in die Mitte des Teppichs und drehte die Hüften halbmondförmig, wobei sie abwechselnd die Arme hob und senkte, als würde sie die Luft streicheln. Dann veränderte sich die Musik, und sie hob die Hände über den Kopf und ließ sie vor ihrem nackten Bauch durch die Luft gleiten.
    Sie änderte die Position ihrer Beine, beugte ein Knie und ließ ihre Hüften kreisen. Ihre Hände an den Hüften schienen zu sagen: »Seht her!« Ein langer Oberschenkel bewegte sich auf und ab, wie er sich auch bewegen würde, wenn sich ein Mann zwischen ihren Beinen befände.
    Der Tanz im Dämmerlicht schien die anderen Frauen mitzureißen. Einige begannen zu klatschen. Andere nahmen den Rhythmus auf. Oruela merkte, dass sie ebenfalls klatschte, um die Tanzende zu ermutigen. Die Musik im Hintergrund hörte auf, und die Nadel übernahm den Rhythmus, als sie in der Mitte der Schallplatte kratzte. Am liebsten hätte Oruela gesungen, aber sie traute sich nicht. Doch dann kam ihr jemand zu Hilfe. Ein Mädchen auf der anderen Seite des Raumes stimmte ein Lied an. Es war ein wortloser Bauerngesang, den Oruela in den Tiefen ihres Unterbewusstseins zu kennen glaubte. Andere fielen mit ein, und Oruela hörte ihre eigene Stimme, die sich mit denen der anderen Frauen verwob.
    Die Macht, die sie in diesem Raum zu erzeugen schienen, war immens, wie der Atem einer großen, mächtigen Göttin, die aus dem Süden hergeweht war. Die Erregung steckte alle an.
    Jemand begann, auf einer improvisierten Trommel zu schlagen, die einen tiefen Unterton erzeugte, der sich mit dem Dämmerlicht und der Hitze der Frauenkörper vermischte.
    Kim tanzte, wirbelte herum, vibrierte, stürzte zu Boden, stand wieder auf und schwankte. Sie schien sich in den Klängen verloren zu haben. Sie hielt die Augen geschlossen und zog ihren Rock noch weiter hoch. Ihre glänzende braune Haut wirbelte durch den Raum. Sie schüttelte die Schultern, sodass sich ihre Brüste unter dem dünnen Schal bewegten. Der Schal rutschte immer weiter herunter, bis auch ihre Brüste nackt waren. Er fiel ihr bis auf die Hüfte, wo er liegen blieb und sie wie eine dünne Wolke umgab.
    Dann wurde die Frau, die zu singen begonnen hatte, immer langsamer. Die anderen machten es ihr nach wie ein Vogelschwarm, der seinem Anführer folgt, ohne dass ein offensichtliches Signal zu sehen gewesen wäre. Auch Kim wurde langsamer. Die Stimmen der anderen Frauen verstummten nach und nach, bis nur noch die der ersten Sängerin und die Trommel

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