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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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anstellten. Sie mussten doch vor Wollust platzen, diese gut aussehenden, reifen Frauen.
    In Bayonne kam der Zug kreischend zum Stillstand, und die Reisenden stiegen aus. Robert wartete hinter dem schicken Fahrkartenschalter in der Sonne. Er lehnte sich anmutig an den Bentley der Familie, dessen Verdeck heruntergelassen war, und trug eine sehr schmucke schwarze Chauffeursuniform.
    »Dir muss doch warm sein«, meinte Paul.
    Robert bestätigte es mit einem Zungenschnalzer. »Sie lässt mich aber nur in dieser Kluft fahren«, erklärte er.
    »Wie soll ich verhindern, dass man mich sieht?«, erkundigte sich Paul.
    »Keine Sorge«, erwiderte Robert, öffnete die hintere Tür und ging zur Seite, damit Paul einsteigen konnte. »Sie ist wieder mit dem Bauern im Citroën ausgefahren, und zwar in die andere Richtung.«
    Paul hätte lieber vorne gesessen, aber außer dem Fahrersitz war dort kein weiterer Sitz. Das Leder der Rückbank war warm von der Sonne. Robert lenkte den Wagen durch die schmalen Straßen und aus der Stadt auf die Villa zu. Als sie sich dem Tor näherten, wurden die Bäume dichter, ihre Äste hingen über die Straße, bis der kühle Schatten auf einmal aufriss und die zitronengelbe und weiße Fassade des Hauses in der Mittagssonne strahlte, dass man es kaum ansehen konnte.
    Langsam fuhren sie die Auffahrt hinauf und blieben vor dem Haus stehen.
    »Wir sollten lieber keine Zeit vergeuden«, meinte Robert. »Sie verhält sich neuerdings unvorhersehbar. Ich bringe dich gleich nach oben. Aber danach können wir noch einen Kaffee trinken, wenn du möchtest.«
    Für einen Kaffee hätte Paul alles getan. Er ging hinter Robert die erstaunlich schmale Treppe zum Schlafzimmer hinauf. Er war überrascht. Der Raum war düster und sah ganz und gar nicht so aus, wie er ihn sich vorgestellt hatte.
    »Sie will das Zimmer umdekorieren, hat sie gesagt«, berichtete Robert. »Damit meint sie natürlich, dass ich das tun soll. Manchmal kann sie ein richtiger Geizhals sein.« Er ging durch das Zimmer auf einen hölzernen Wäscheschrank zu, der neben dem Fenster stand. Er öffnete ihn, und darin befand sich der Safe. Er zog ihn heraus, schloss den Schrank wieder und stellte den Safe darauf. Dann knackte er das Schloss mit seinem Butlermesser und meinte: »So, jetzt bist du dran. Ich gehe Kaffee kochen.«
    Paul machte es sich auf dem Stuhl vor dem Fenster bequem. Bei dem Stapel Papier handelte es sich größtenteils um alte Finanzdokumente, unter denen nichts war, was verdächtig wirkte. Aber dann fand er Oruelas Adoptionsurkunde und ihre Geburtsurkunde, auf der der Name ihrer Mutter stand. Er hatte seine Leica mitgebracht, legte die beiden Dokumente vor das Fenster und schoss ein Foto. In diesem Moment stürmte auch schon Robert ins Zimmer und rief: »Sie kommen! Sieh doch!«
    Zwei Gestalten liefen Hand in Hand und mit fröhlicher Ungezwungenheit über den Rasen auf das Haus zu.
    »Das ist mir schon eine!«, meinte Robert. »Sieh sie dir an. Sie werden bestimmt direkt ins Schlafzimmer gehen.«
    Hätten sie sie zwei Minuten früher entdeckt, dann hätte er noch entkommen können. »Verdammt«, schimpfte Paul.
    »Wir können dich unmöglich rechtzeitig rausschleusen«, rief Robert. »Ich hab eine Idee. Warte hier. Sieh mal.« Er schloss Henry Bruyeres Badezimmer auf. »Sie benutzt es nie. Ich werde dich einschließen und den Schlüssel mitnehmen.«
    Also setzte sich Paul auf den Rand der Badewanne und fummelte am Riemen seiner Leica herum. Als er die beiden kichern hörte, stellte er seine Kamera auf den Boden und hielt sich die Ohren zu. Aber nichts konnte den Schrei unterdrücken, der einen Augenblick später ertönte und durch das ganze Haus hallte. Etwa dreißig Sekunden lang gelang es Paul, dem Drang zu widerstehen, durch das Schlüsselloch zu gucken.
    Geneviève wurde von Alix wie eine übergroße Heftzwecke gegen das Kopfende des Bettes gedrückt. Seine Hose hing ihm an den Waden, und er hatte noch die Stiefel an. Sie waren beide keuchend auf dem Weg zum Höhepunkt.
    Die Verlockung, ein Foto durch das Schlüsselloch zu schießen, war groß. Würde es funktionieren? Paul nahm seine Leica in die Hand und stellte sie scharf.
    Das Badezimmer roch, als würde es nie benutzt. Über dem Waschbecken hing ein trockener Waschlappen. Sonnenstrahlen fielen durch das hohe Fenster neben der Badewanne. Daneben stand eine blaue Apothekerflasche, deren Etikett er nicht ganz erkennen konnte. Dieses einst elegante und jetzt unbenutzte

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