Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition)

Titel: Fratzenmond: Katinka Palfys dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
Vom Netzwerk:
durch die Hecke quetschen, als sie seine Stimme hörte. Irgendwo ganz nah neben sich. Geblendet von dem grellen Scheinwerfer konnte sie Hasseberg nicht sehen. Atemlos sah sie sich um.
    »Verschwinden Sie, Frau Palfy«, sagte Hasseberg. Er klang nicht mehr unterkühlt, sondern wütend. »Verschwinden Sie. Ich behalte mir vor, Sie wegen Hausfriedensbruch anzuzeigen.«
    Katinka reagierte mit Verspätung.
    »Wo sind Sie?«, krächzte Sie.
    Hasseberg lachte leise. Zweige knackten. Das Licht erlosch. Vor Katinkas Augen tanzten metallische Flecken.
     

8. Idas Geheimnis
    »Katinka!« Britta stand im Regen an der Ecke zwischen Hassebergs Grundstück und ihrem Auto.
    Katinka winkte ab. »Frag mich nichts!«
    Sie stieg ein und ließ sich auf den Sitz plumpsen. Die linke Hüfte tat ihr weh von dem Sturz vorhin.
    »Du bist nass bis auf die Knochen!«, rief Britta. »Warum ermittelst du immer im Wasser?«
    Sie spielte auf Katinkas letzten Fall an, als sie im Zuge ihrer Nachforschungen durch die Regnitz geschwommen war.
    »Weiß ich nicht.«
    Britta wühlte im Kofferraum herum und förderte einen Schlafsack zu Tage.
    »Hier. Sei mal froh, dass ich so eine Chaotin bin und meinen halben Haushalt mit mir herumfahre!«
    Katinka gab sich alle Mühe, die Stiefel von den Füßen zu ziehen. Britta musste ihr dabei helfen. Brackig dunkles Wasser schwappte aus dem Schaft.
    »Hat der Typ ein Feuchtbiotop?«, wollte Britta wissen.
    »Einen Pool. Mit Regenwasser drin!«, erwiderte Ka-tinka. »Die Stiefel sind jedenfalls im Eimer.«
    »Schade drum«, seufzte Britta. Sie sah selbst durchgefroren aus.
    Katinka war es egal. Sie zerrte sich ihre Jeans vom Leib und sah an ihren Beinen herunter. Sie wirkten durchsichtig, wie aus Glas.
    »Komm, hauen wir ab. Und mach bloß die Heizung an.«
    Der Wagen rollte zurück nach Bamberg. Katinka rieb ihre Zehen durch den dicken Stoff des Schlafsackes warm.
    »Wie soll ich bloß Tom erklären, dass wir von unserem Dinner so früh zurück sind?«, sagte sie seufzend, mehr zu sich selbst als zu Britta.
    »So ein Mann ist ein 24-Stunden-Problem! Du kommst mit zu mir, wir schmeißen deine Sachen in den Trockner und tunken dich in die Badewanne. Warum bist du eigentlich noch mal zurück auf Hassebergs Grundstück? Die Kältepackung hättest du dir sparen können!«
    »Ich lasse mich nicht einfach so abservieren!«, regte Katinka sich auf. »Er war beunruhigt, als ich sagte, ob nicht Grit die Tagebücher von Ida entwendet haben könnte. Verstehst du? Seine Tochter ist die Sollbruchstelle, da kann man ihn knacken. An ihr scheint ihm wirklich etwas zu liegen.«
    »Aber wie willst du diese Tagebücher wiederfinden?«, fragte Britta und zirkelte den Wagen geschickt durch die Zufahrt zu ihrem Hinterhof. Sie wohnte in der Luitpoldstraße, neben dem ehemaligen Ufa-Kino. Nun musste sich Katinka nur noch die Treppen bis in den obersten Stock hochkämpfen.
    »Ich habe sie. ICH habe sie.« Katinka grinste Britta an. »Nicht mal die berühmten zehn Pferde bringen mich noch mal in meine nassen Klamotten!«, entschied sie.
    Sie rannte im Slip hinter Britta her. In der Wohnung angekommen ließ sie sich auf den Boden im Korridor sinken.
    »Spinnst du? Du nimmst sofort ein Bad!«, kommandierte Britta und drehte den Wasserhahn auf.
    Katinka kam ihr nach ins Badezimmer.
    »Ich habe die Tagebücher sozusagen ausgeliehen. Grit und eine Freundin von Ida haben vergeblich danach gesucht.«
    »Woher weißt du das so genau?«
    Britta suchte Handtücher heraus.
    »Ich war im Zimmer, als sie danach suchten.«
    Britta blieb der Mund offen stehen.
    »Entschuldige«, sagte sie, »aber du tickst nicht richtig. Ich nehme an, die beiden Damen haben von deiner Anwesenheit nichts mitbekommen. Was steht denn da so Wichtiges drin?«
    »Das ist ja der Punkt. Ziemlich skurrile Sachen. Ida muss einen Unfall gehabt haben, zusammen mit Grit. Das ist so ein Wendepunkt in ihrem Leben gewesen, der sie aus der Bahn geworfen hat.« Katinka setzte sich auf den Badewannenrand und fuhr mit den Fingern durch das dampfende Wasser. »Himmlisch!« Sie zog sich aus und versank seufzend vor Behaglichkeit in den heißen Fluten, während Britta einige dunkelgrüne Tropfen hineinträufelte. Der satte Duft von Fichtennadeln durchströmte das Badezimmer.
    »Der Unfall ist im Januar passiert. So wie ich es interpretiert habe, saßen Grit und Ida zusammen in einem Auto. Sie erlitten beide eine Gehirnerschütterung und können sich an wenig erinnern. Ida hatte an den ganzen Tag

Weitere Kostenlose Bücher