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Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Titel: Frau an Bord (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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zu lassen. Stahl unter samtiger Haut. Ihre Finger folgten schamlos der Linie feiner Haare auf seinem beeindruckenden Brustkorb, über seinen Bauch bis hin zu dem Bund seiner Shorts. Obwohl er nichts sagte und auch sein Gesicht keine Regung verriet, spürte sie, wie er um Zurückhaltung kämpfte.
    In ihren Fingern juckte das Verlangen, die Wanderschaft fortzusetzen, doch als Adrian sie sanft an den Händen fasste, seufzte sie: „Tja, dann … du wirst dich duschen wollen.“
    „ Ich bin verschwitzt.“
    Aber das macht mir überhaupt nichts aus, wollte sie am liebsten brüllen und ihn zu Boden zerren. Was machte es für einen Sinn, wertvolles Wasser zu verschwenden, wenn sie in wenigen Minuten ohnehin wieder ins Schwitzen geraten würden?
    „ Was hast du heute sonst noch so angestellt?“, erkundigte sie sich, als Adrian aus dem Bad zurückkam und sich völlig ungeniert in seiner prachtvollen Nacktheit präsentierte. Sie mühte sich, ihren Blick auf seine Schultern zu dirigieren, doch das Haar auf seiner Brust war wie ein Pfeil, der ihre Augen mit aller Macht nach unten zog. Welch außergewöhnlicher Mann, frohlockte sie. Und es ist meiner! Meiner ganz allein! Wie konnte ich bloß auf die Idee kommen, ihm den Laufpass geben zu wollen?
    „ Ich habe auf dich gewartet.“
    „Oh. “ Sie schaute ihn einigermaßen perplex an und verschränkte ihre Finger ineinander, um sie davon abzuhalten, sich selbständig zu machen. „Danke.“
    Das war ja tatsächlich eine Beinahe-Liebeserklärung! Von Adrian!
    „ Irgendwie … also, ich weiß nicht, aber du siehst … blass aus. Geht es dir nicht gut?“
    „ Wie kommst du darauf? Wenn du möchtest, hole ich morgen eine stärkere Lampe vom E-Mix, damit du mich besser erkennen kannst.“
    „ Es ist mein Ernst, Adrian, und deswegen wäre es nett, wenn du mir auf meine Frage eine ehrliche Antwort geben würdest. Du siehst nicht gut aus.“
    „ Dann habe ich mich offenbar in dir getäuscht.“
    „Getäuscht? Was meinst du damit?“
    „Dass du anscheinend großen Wert auf Äußerlichkeiten legst.“
    Suse seufzte. Es machte keinen Sinn, mit ihm weiter darüber reden zu wollen.
    „Du weißt, das stimmt nicht“, murmelte sie niedergeschlagen.
    „ Wir sollten besser das Thema wechseln“, schlug er mit sanfter Stimme vor, hob fragend seine Augenbrauen und ließ sich auf die Bettkante sinken. Er hatte sich heute schon viel zu lange mit diesem leidigen Thema auseinandersetzen müssen.
    „Willst du nicht … zu mir kommen?“
    „Und wer sagt, ich sei deswegen hier?“
    „Der Ausdruck in deinen Augen , die kaum noch größer werden können?“, mutmaßte er mit Unschuldsmiene. „Deine Finger, die nervös hin und her zappeln und genau zu wissen scheinen, was sie gleich tun werden. Außerdem kann ich hören, wie das Wasser in deinem Mund zusammenläuft.“
    „ Da hält sich wohl einer für unwiderstehlich. Einmalig und konkurrenzlos.“ Spöttisch blinkerte sie mit den Augendeckeln – und musste heftig schlucken.
    Er schlang seine Arme fest um sie. „Du kannst mir nicht widerstehen, zumindest in dieser Sekunde.“
    „Oh Gott“, stöhnte sie auf und verdrehte mit gespieltem Entsetzen ihre Augen . „Du bist ja noch pomadiger als … als …“ Sie winkte ab und hustete gekünstelt, weil ihr auf die Schnelle lediglich Matthias Clausing einfiel.
    Ihre Finger glitten neck end über Adrians breite Brust, liebkosten die Muskelstränge und spielten mit den dunklen Brustwarzen. Urplötzlich zog sie ihre Hand zurück, als hätte sie in ein offenes Feuer gefasst, und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf seinen Oberkörper. Sie beugte sich weiter nach vorne und vergewisserte sich noch einmal, dass sie keiner Täuschung erlag, bis sie auf eine blassrote Narbe deutete.
    „Habe ich die schon einmal gesehen?“
    „Vermutlich nicht.“
    „Wie ist das passiert?“
    „Rippenbruch.“
    „Oh! Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“ Entsetzt schüttelte sie den Kopf und legte ihre Hand auf seine. „Wann … wo hast du das her?“
    „Ist das so wic htig?“, grummelte er und schob sie von sich.
    Suse gab es einen schmerzhaften Stich ins Herz. Warum wollte er nicht darüber reden? Sobald sie auf sein seelisches oder körperliches Befinden zu sprechen kam, blockte er völlig ab. Und das war einfach nicht normal! Würde er sich gut fühlen, hätte er kein Problem damit, auf ihre Fragen zu antworten. Also konnte seine abweisende Haltung nichts anderes bedeuten, als dass mit ihm wirklich

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