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Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Frau an Bord (Das Kleeblatt)

Titel: Frau an Bord (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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gewaltig.
    „Warum … ich meine, warum hast du es plötzlich so eilig mit einer festen Bindung? Nichts und niemand drängt uns zu einer sofortigen Entscheidung. Wir haben noch alle Zeit der Welt für Heirat und Familie und so was alles.“
    „Haben wir die wirklich, Sanni? Es gibt keine Garantie dafür. Außerdem erschienst du mir bisher nicht wie jemand, der langfristig plant. Macht es überhaupt Sinn, dies zu tun? Du lebst heute und weißt nicht, was dich morgen erwartet. Das Einzige, was ich sicher weiß, ist, dass wir langfristig tot sein werden. Vielleicht schon morgen, mit etwas Glück erst übermorgen. Wir beide kennen genug Menschen, die nicht dieses Glück hatten und bereits gegangen sind. Dabei hatten sie Pläne für morgen und übermorgen – ganz fantastische Vorhaben, bis ins Detail ausgetüftelte, für den nächsten Sommerurlaub, für ihre Kinder, für den Ruhestand. Wusstest du, dass Simone geplant hatte, nach der Asien-Reise der ‚Fritz Stoltz‘ abzusteigen, für immer abzusteigen, und eine Ausbildung als Psychotherapeutin zu beginnen? Sie hatte ihre Bewerbung bereits abgeschickt.“
    Inzwischen war es nicht nur Zorn und Trauer, die aus seiner Stimme herauszuhören waren. Es ging viel tiefer, als würde er von sich selber sprechen. Von seinen Plänen, zerstörten Plänen.
    „Die meisten Vorhaben kannst du vergessen, weil nämlich das Schicksal auf deine Träume und Wünsche scheißt und mit dir macht, was es will. Ohne Rücksicht auf irgendwelche Verluste. Es lacht sich krumm über deine jämmerlichen Bemühungen.“
    „ Sag mir, warum“, bohrte Suse nach, ein Wink mit dem Zaunpfahl quasi und eine Gelegenheit für ihn, endlich die drei entscheidenden Worte auszusprechen.
    „Du willst die Wahrheit wissen?“
    „Nun, ja. Die Wahrheit ist fast immer zu bevorzugen.“
    „ Dann sollst du wissen, dass ich ein Mann nur für eine einzige Frau bin. Und du bist diese Frau. Ich bin überzeugt davon, dass sich an dieser Tatsache nichts ändern wird, nicht in einem Monat oder einem Jahr oder zehn Jahren. Ich hatte dich bereits vor einem Jahr fragen wollen und seitdem jede einzelne Stunde bereut, es nicht getan zu haben. Warum also nicht sofort? Und außerdem“, jetzt blitzte kurz etwas wie Schalk in seinen Augen auf, „die Konkurrenz schläft nicht.“
    „Konkurrenz? Wo denn? Du läufst außer Konkurrenz, wusstest du das nicht? Als Gott dich erschaffen hat, wollte er bestimmt nur mal angeben. Allerdings, das muss man ihm lassen, hat er mit dir sein Meisterstück abgeliefert. Ein einmaliges Kunstwerk.“ Suse schlug lachend nach der Hand, die unter der Bettdecke mit ihr spielte. „Adrian, lenk nicht ab.“
    „Das gehört dazu.“ Dennoch zog er gehorsam seine Hand weg und legte sie brav auf die Decke. „Besser?“
    „Nein. Das meinte ich nicht. Wie war das mit der Konkurrenz? Von wem redest du?“
    Suchen Sie nach einer aussichtslosen Verbindung? Nehmen Sie Susanne Reichelt und Adrian Ossmann! Ein Zugunglück hat mehr Chancen auf ein Happyend.
    Was war bloß in ihn gefahren? Er begehrte sie, er wollte sie haben und nie wieder gehen lassen, dennoch war es in seiner Situation völlig ausgeschlossen, eine Familie zu gründen! Er begann zu schwitzen, als ihm die Tragweite, aber ebenso die Widersprüchlichkeit seiner Worte bewusst wurde. Wie konnte er die Verpflichtung vergessen, die er unterschrieben hatte? Er hatte einen Eid geleistet, von dem ihn niemand entbinden würde. Niemals!
    Und schon gar nicht wegen einer Frau.
    Musste er wirklich bloß einmal mit Susanne schlafen, um wie ein hirnloser Trottel alles um sich herum zu vergessen und Versprechungen zu machen, die er unmöglich halten konnte? Selbstverständlich durfte er ihr das nicht zum Vorwurf machen. Er wusste genau, wo er die Schuld zu suchen hatte – in seiner eigenen Hose.
    Verdammt noch mal, er brauchte keine Familie ! Er war zweifellos besser dran ohne ein solches Anhängsel, auf das man Rücksicht nehmen musste und für dessen Wohlergehen man die Verantwortung trug. Wie wollte er denn für ihre Sicherheit garantieren? Das konnte er nicht! Nein, er brauchte niemanden. Davon war er überzeugt.
    Z umindest während der nächsten drei Sekunden. Gleichzeitig fand er den Gedanken unerträglich, Suse nicht für immer an der Seite zu haben, und ihm wurde klar, warum Dichter davon sprachen, dass Herzen brachen. Denn gerade jetzt zersprang etwas in seiner Brust, etwas Heißes, Schmerzhaftes fuhr durch seinen Körper.
    „Verrätst du mir, von

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