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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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so weit musste man gar nicht zurück in die Vergangenheit blicken. Was wäre, wenn sie die Demonstranten ausfindig machen würden? Der Radeck hatte sich mit ihnen angelegt. Ein blaues Auge hatte er erhalten. Sie erinnerte sich an das Bild im Lehrmittelraum. Das Auge war auch im Tode noch grün und blau gewesen. Jedenfalls hatte er versucht die Schule zu verteidigen. Sie ging ins Gebäude zurück. Herr Meier grinste sie an. „Und, war´s schlimm?“ „Schlimm ist nur, dass sie jetzt die Eltern fragen.“ „Gab es da Probleme?“, der Beamte war interessiert. „Fragen Sie doch einen Schulleiter, der keine Probleme mit den Eltern hat“, erwiderte sie schlagfertig. „Da haben Sie recht, gehen wir jetzt hoch. Wir müssen Sie natürlich auch befragen.“
     

10
    Ein Mann beobachtete das Schulhaus. Schon seit Tagen ging er seine Runden. Er suchte ihn. Die Auftraggeber waren aufgebracht. Viel hatte er ihm nicht mitgeteilt. Er war sein Mittelsmann gewesen und fühlte sich verantwortlich. Niemand arbeitete wirklich alleine. Er hatte etwas von einem perfekten Ort erzählt. Die Waffen musste er besorgen. Sie hatten eine Reichweite von 400 Metern. Es musste diese Schule sein. Wo war er nur geblieben? Jetzt am 5. Tag nach dem verpatzten Attentat kam die Polizei. Zuerst hatte er gedacht, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte. Die Anzahlung war reichlich gewesen. Aber er glaubte es nicht, das passte nicht zu ihm. Er erledigte seinen Job gewissenhaft, ohne Spuren zu hinterlassen. Er war perfekt. Eine Panne konnte man ihm nicht zutrauen. Nicht auszudenken, wenn die Polizei die Waffen entdecken würde. Sie hatten sich viel Mühe mit der Tarnung gegeben. Man konnte fast nicht mehr zurückverfolgen woher sie stammten, dennoch, es war etwas passiert, das wusste er. Er sah nur einige Stunden später die Reporter. „Widerliches Pack“, dachte er. Als einige auf ihn, als Zaungast, zuliefen, verdrückte er sich schnell. Bloß nicht auf so einen blöden Videoausschnitt kommen, da konnte er sein Todesurteil gleich selbst unterschreiben. Er ging in die Stadtmitte auf diesen riesigen Platz, der nur eins vermochte, nämlich Trostlosigkeit und Konzeptlosigkeit gleichermaßen auszustrahlen. Wie konnte man nur daran denken, einen so wichtigen Gipfel hier stattfinden zu lassen! Vielleicht, dachte er mit einem Schmunzeln im Gesicht, waren die Verantwortlichen der Meinung, dass hier Demonstranten nicht so viel anrichten konnten. Im maximalen Zerstörungsfall hätten die Stadträte wenigstens die Notwendigkeit gesehen etwas Gescheites aus ihrem Marktplatz zu machen. Er setzte sich auf den Rand der Pusteblume. Ein inzwischen runder Brunnen, der von einer Apparatur gekrönt wurde, die das Wasser in unzähligen Düsen so aussprühte, dass das ganze wie eine riesige Pusteblume aus Wasser aussah. Ein Junge mit Schulranzen lief ihm über den Weg. „Hey du“, rief er, „was ist denn bei euch in der Schule los?“ „Unser Schulleiter ist tot. Sie haben ihn heute Mittag gefunden.“ Auf Kinder war immer Verlass. Die bekamen alles mit, waren wie die kleinen Mäuschen. Eltern waren blöd, wenn die glaubten sie könnten etwas vor ihnen verheimlichen. „Wo haben sie ihn denn gefunden?“ „Da oben, bei den Zimmern der Grundschulbetreuung. Ich glaube in einem Abstellzimmer, wieso fragst du?“ „Hier hast du was von mir.“ Er kramte in seinem Geldbeutel und wollte dem Jungen einen Euro reichen. Da wurde der Junge misstrauisch. „Ich darf mit fremden Männern nicht reden“, stieß er plötzlich aus und rannte verschreckt davon. „Kluges Kerlchen“, dachte er. Er hatte erfahren, was er wissen wollte. Der Schulleiter war tot. Hatte das was mit ihm zu tun? War er entdeckt worden? Wo blieb er nur? Er machte sich ernsthaft Sorgen. Bei dem Polizeiaufgebot konnte er kaum nachschauen. Er musste Geduld bewahren oder sollte er doch..?
    In der Schule waren inzwischen die Befragungen in vollem Gange. Der hereingerufene Gerichtsmediziner konnte den Zeitpunkt des Todes auf Freitag festlegen. Dies deckte sich mit den Zeugen, die Herrn Radeck am Freitagnachmittag noch gesehen hatten. Am Samstag hatte niemand mehr mit ihm Kontakt gehabt. Frau Edelweiß wurde am späten Nachmittag als eine der letzten Kolleginnen befragt. Die obligatorischen Fragen begannen. „Wann haben Sie Herrn Radeck zum letzten Mal gesehen? „Ich habe ihn am Donnerstag in der Schule zum letzten Mal gesehen“, beantwortete sie ihm seine Frage wahrheitsgemäß. „Was für einen Eindruck

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