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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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von Ihnen aufgehoben wird.“ Empört wollte Frau Edelweiß aufschreien. „Was heißt denn hier Suspendierung, es gab keine Suspendierung.“ Herr Wehrdorf kam dem Ausruf zuvor. Er legt beruhigend seine Hand auf Frau Edelweiß‘ Schulter und sagte: „Das ist sehr freundlich von Ihnen. Frau Edelweiß weiß das sehr zu schätzen. Nicht wahr!“ und dabei blickte er sie erwartungsvoll an. „Ja, vielen Dank“, erwiderte sie resigniert. „Das war wohl diese vielgelobte Diplomatie, von der sie so wenig verstand“, durchfuhr es sie. „Ich muss noch einmal betonen, dass dies nichts mit meiner Einstellung zu Ihnen als Lehrerin zu tun hat. Nach wie vor sind die Differenzen zwischen Ihnen und mir wegen unseres Sohnes nicht ausgeräumt. Ich bin der Meinung, dass Sie nicht richtig mit ihm umgehen.“ „Ihr Mann muss sie schon ziemlich im Griff haben, dass er sie zu diesem Gang nach Canossa bewegen konnte. Was war denn sein Motiv dabei?“, dachte Frau Edelweiß misstrauisch. „Was war seine Rolle in diesem Spiel?“ Laut sagte sie zu den Anwesenden: „Also, danke für Ihre Entschuldigung, also ich meine Ihr Verständnis. Ich werde dann mal in den Unterricht gehen, Sie können einen Termin mit mir wegen Ihres Sohnes vereinbaren. Auf Wiedersehen.“ Im Klassenzimmer herrschte bereits emsiges Schaffen. Wenigstens in dieser Klasse konnten die Schüler mit der Freiarbeit sinnvoll umgehen. Sie achteten nicht mehr darauf, ob ein Lehrer anwesend war oder nicht, sie freuten sich einfach an den Aufgabenmöglichkeiten. Max saß ganz still und unbeteiligt da. Dann kam der dicke Markus und tippte ihn an der Schulter an. Unwillkürlich zuckte er zusammen, er hatte einen angstverzerrten Ausdruck im Gesicht. „Mensch Max, stell dich nicht so an!“, entgegnete Markus. Max zischte zurück: „Verpiss dich, lass mich in Ruhe.“ „Wenn da einer sagte, dass alles in Ordnung wäre, dann hat der keine Augen im Kopf.“ Frau Edelweiß kannte den Max nun schon seit vier Schuljahren und so abweisend hatte er sich nie verhalten. Probleme gab es mit allen Schülern mal, aber nicht so massive Gemütsveränderungen. Die Leistungen hatten ebenfalls drastisch nachgelassen und dies gerade in der entscheidenden Phase, in der es um die Bildungsempfehlung ging. Er machte selbst bei einfachen Rechenaufgaben Fehler, Textaufgaben wollte er sich erst gar nicht durchlesen. „Das kann ich ja doch nicht“, sagte er. „Max“, sie ging vorsichtig auf ihn zu. „Kann ich mal mit dir sprechen? Vielleicht sollten wir rausgehen?“ „Ich weiß nicht, was Sie jetzt schon wieder von mir wollen.“ „Können wir kurz reden?“ „Wenn es unbedingt sein muss.“ Unwillig tapste er nach draußen. Auf dem Gang stand ein abgegriffenes Sofa. Dort setzten sie sich hin. „Max, mir ist aufgefallen, dass du dich in den letzten Monaten ziemlich verändert hast.“, sie biss sich auf die Lippen, nur nicht weiterreden, warten bis er von sich aus kommt. Pausen in Kauf nehmen, Antworten wiederholen. Das war das ganze psychologische Werkzeug, über das sie verfügte. Angelesen aus einem Siebzigerjahre-Buch vom Flohmarkt. Eigentlich sollten sie alle ausgebildete Psychologen sein. Das Vermitteln von Wissen stand schon lange nicht mehr im Vordergrund. Es gab kein Kind mehr, das nicht eine besondere Betreuung seitens der Lehrer benötigte. Jedes Kind hat heutzutage sein Päckchen zu tragen und die Lehrer stehen dem oftmals mehr als hilflos gegenüber. Der Radeck hatte sie da auch ziemlich im Regen stehen lassen. Schwierige Gespräche und Situationen gab es immer. Auf die Frage: „Was soll ich machen?“, antwortete er nur: „Lesen Sie das Buch „Lehrer – Schülerkonferenz“.“ „So leicht kann man sich das natürlich auch machen.“ Sie hatte sich daraufhin tatsächlich einige Bücher zugelegt und versuchte jetzt ihr Wissen anzuwenden. „Bei mir ist alles in Ordnung“, antwortet Max auf ihre Frage. „Bei dir ist alles in Ordnung“, wiederholte sie brav nach Anweisung des Buches das Gespräch. „Plappern sie mir jetzt blöd nach, das hat der Psychologe genauso gemacht.“ „Wie, du warst beim Psychologen?“ „Ja, Sie wollten das doch unbedingt.“ „Deine Eltern haben mich dafür ganz schön angegriffen, sie haben mir gesagt, dass sie mit dir nie im Leben zum Psychologen gehen würden, ich sollte mich überprüfen lassen.“ „Das sieht denen mal wieder ähnlich.“ „Von wem ging das denn aus?“ „Meine Mutter wollte es, Papa durfte nichts davon erfahren.

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