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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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Ablebens übertragen. Für den Fall der Fälle. Leider ist der Fall sehr viel schneller als erwartet eingetreten.« Er schwieg nachdenklich.
    Marlen kämpfte mit einem aufsteigenden Kloß im Hals.
    »Frau Kunert hat mich zu ihrem Testamentsvollstrecker bestimmt. Damit sind wir beim Anlaß meines Besuches. Wie ich schon andeutete, hat Frau Kunert Sie quasi als Haupterbin eingesetzt, da sie ansonsten keine lebenden Verwandten mehr besaß.«
    »Kaum zu glauben, daß Resi was zu vererben hat! Während des Studiums mußten wir jede Mark dreimal umdrehen. Hat sie etwa im Lotto gewonnen?«
    Rechtsanwalt Bode schmunzelte. »Im übertragenen Sinne, höchstens. Sie fühlte sich tatsächlich als die reichste Frau der Welt.«
    Marlen warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. Sonst überzeugte Nichtraucherin sehnte sie in diesem Augenblick eine Zigarette herbei. Als Krücke, an der sie sich festhalten konnte. Dieser Mann verstand es, die Spannung ungebührlich in die Länge zu ziehen.
    »Um es kurz zu machen …«– na endlich! –»Geld konnte Frau Kunert Ihnen nicht vererben …«
    Wieder brach Marlen in Lachen aus. »Das wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein! Oh, Verzeihung!« Zerknirscht biß sie sich auf die Unterlippe. Verflixt, die Bemerkung war ihr so rausgerutscht. Rechtsanwalt Bode stufte sie nun bestimmt als roh und pietätlos ein. Doch kam es darauf an? In wenigen Minuten würde er sang- und klanglos wieder aus ihrem Leben verschwinden.
    »… Statt dessen hat sie Ihnen ein Höchstmaß an Vertrauen entgegengebracht. Sie möchte Ihnen das anvertrauen, was ihr am wichtigsten auf der Welt war. Geht das Fenster zur Straße hinaus?«
    Marlens Augenbrauen schössen in die Höhe. Schrillten da nicht irgendwo Alarmglocken? Sie beobachtete, wie er, ohne ihre Antwort abzuwarten, ans Fenster trat, sich hinausbeugte und auf zwei Fingern einen schrillen Pfiff ausstieß. Einen dieser typischen Hundebesitzerpfiffe!
    »Bloß keinen Hund!« Heftig gestikulierend wehrte Marlen ab. »Ich bin den ganzen Tag berufstätig, kaum zu Hause. Beim besten Willen kann ich mich um das Tier nicht kümmern. Und dann überall die Haare …!«
    Mit einer einzigen Handbewegung brachte Rechtsanwalt Bode sie zum Schweigen. Er ging hinüber zur Wohnungstür, als es auch schon schellte. Marlen folgte ihm auf dem Fuß.
    Eine Frau trat ein, in ihrer Unscheinbarkeit passend zum Anwalt. Sie trug eine Babytragetasche, in der ein für Marlens Begriffe noch ziemlich kleines Baby friedlich schlief. Aha, seine liebe Familie. Marlen warf einen Blick über die Schultern der Frau hinaus in den Hur. Wo steckte dieser Hund? Doch Bode schloß bereits wieder die Tür. Gut, wenn er sich um das Tier nicht kümmerte, brauchte sie es erst recht nicht zu tun.
    Erleichtert streckte sie der Frau die Hand zur Begrüßung entgegen. »Frau Bode, nehme ich an?«
    Die Frau lächelte seltsam verlegen. »Nein, nein, Herr Bode ist mein Chef, ich bin nur mitgekommen, um Ihnen das Baby zu bringen.«
    Marlen gefror das Lächeln im Gesicht. Sie hatte wohl falsch verstanden? Hilflos blickte sie zu Rechtsanwalt Bode hinüber, der nun doch etwas betreten mit den Schultern zuckte.
    »Eigentlich wollte ich es Ihnen schonender beibringen«, entschuldigte er sich.
    »Schonender? Bei Ihnen piept's wohl. Wenn Sie mir bereits am Telefon gesagt hätten, daß Sie mit einem Baby hier aufkreuzen, hätten wir uns das ganze Gespräch sparen können.« Marlen ging in die Luft wie das legendäre HB-Männchen.
    »Eben!« bemerkte er trocken. »Lassen Sie uns erst einmal in Ruhe darüber reden. Ich erkläre Ihnen alles«, versuchte er sie zu beruhigen.
    »Ich möchte wissen, was es da noch zu erklären gibt!« Marlen war sauer. Stinksauer. Sie war absolut wütend. Sie fühlte sich überrumpelt und nicht ernstgenommen. Genau, das war es, was ihr am meisten zu schaffen machte. Daß dieser Mistanwalt glaubte, sie nicht für voll nehmen zu müssen. Sonst hätte er ihr nämlich bereits am Telefon klipp und klar auseinandergesetzt, daß Resi ein Baby hinterlassen hatte. Aber natürlich hatte er geahnt, daß ein Baby so ziemlich das allerletzte war, was sie sich im Augenblick für ihr Leben wünschte. Das hätte er einfach wissen müssen. Und wenn nicht, dann hätte er sie einfach fragen können. Aber sie nicht mit dem Anblick dieses schlafenden, süßen Winzlings konfrontieren dürfen. So etwas gehörte sich nicht, das machte man einfach nicht. Das war beinahe unanständig.
    »Ich kann mir vorstellen, was im

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