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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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machen wir das.«
    »Gut, dann bedanke ich mich sehr. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Gern. Und einen schönen Tag noch, Herr …«
    »Werner, Lothar Werner. Ihnen auch einen schönen Tag, Fräulein Großmann, und auf Wiedersehen.«
    Schnell notiert sich Fred Hübner beide Namen auf einem Block. Valerie Simons, Maike Großmann. Zur Sicherheit schreibt er nach kurzem Zögern noch den Namen des fiktiven Rentners dazu. Wer weiß, vielleicht muss er den Alten ja noch einmal bemühen. Doch zunächst googelt er Valerie Simons. Aber außer Facebook- und Stayfriends-Einträgen ist im Internet nichts Brauchbares zu finden. Nach Eingabe des Namens Jonas Michelsen sieht das natürlich ganz anders aus. Über vier Millionen Ergebnisse in wenigen Sekunden liefert die Suchmaschine, das sind mehr als sie bei Freds eigenem Namen ausspuckt. Doch der Journalist gönnt sich nur einen kurzen Blick auf die Liste der Einträge, obwohl er sich zu gern ablenken würde, denn vor dem, was er sich eigentlich für heute vorgenommen hat, graut es ihm jetzt schon.
    Fred Hübner braucht nur wenige Klicks, um auf der Website von
Mega-Clean
zu landen, einer Husumer Firma, die professionell auch extrem verschmutzte Räume säubert. Nachdem er sein Anliegen vorgetragen hat, zeigt sich, dass er zum richtigen Zeitpunkt angerufen hat. Gerade befinde sich ein Team der Firma auf der Insel, erklärt man ihm, und wenn er nichts dagegen habe, dann könne man heute Nachmittag noch seinen Auftrag erledigen. Vielleicht werde es auch früher Abend werden, aber vorher müssten sich die Kollegen kurz bei ihm umsehen. Ob es wohl in einer halben Stunde ginge? Da hätten die Kollegen eigentlich Mittagspause, aber es sei ja wohl dringend, und von diesem spektakulären Mordfall habe man in Husum natürlich auch gehört.
    Fred atmet tief durch. Mit einer so prompten Reaktion hat er nicht gerechnet. Doch dann ist er plötzlich froh. Ja, er wird das, was er sich vorgenommen hat, so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    »Schicken Sie Ihre Leute vorbei. Ich erwarte sie«, erklärt Fred und nennt seine Adresse.
    Die kurze Zeit, bis der Lieferwagen vor seinem Haus parkt, verbringt Fred Hübner am Fuß der Treppe, die zum oberen Geschoss seiner Wohnung führt. Auf der untersten Stufe sitzend kämpft er mit widerstreitenden Gefühlen. Doch bevor er den Mut hat, sich noch einmal in seinem blutbespritzten Schlafzimmer umzusehen, stehen schon ein kräftiger junger Mann und zwei ältere Frauen in Latzhosen und T-Shirts mit dem Firmenaufdruck von
Mega-Clean
vor seiner Eingangstür. Sie haben von dem Mord an Susanne gehört und vollstes Verständnis dafür, dass Fred sie nicht nach oben begleitet.
    In vier Stunden, so erklären sie nach einer kurzen Ortsbesichtigung, werden sie alle Spuren des Mordes aus seinem Schlafzimmer getilgt haben. Sogar einen Neuanstrich der Wände wollen sie vornehmen. In ein oder zwei Tagen, wenn der Neuanstrich wiederholt und dann endgültig getrocknet sein wird, dürfte nichts mehr in diesem Raum an die schreckliche Tat erinnern.
    Fred nickt zu ihren Ausführungen wie betäubt und überlässt dem Trio seinen Zweitschlüssel.
    »Ich verlasse die Wohnung heute Nachmittag. Dann sind Sie völlig ungestört, das ist doch in Ordnung, oder?«
    »Klar. Ist uns sogar lieber so. Und für Sie bestimmt besser«, antwortet in mütterlich-bestimmtem Tonfall eine der beiden Frauen. »Was soll eigentlich mit den Möbeln geschehen? Wollen Sie die auch loswerden?«
    Als Fred spürt, wie ihm bei dem Gedanken an das blutbesudelte Bett schlecht wird, ist er dankbar für die Frage.
    »Könnten Sie denn dabei helfen?«
    »Falls Sie kein Geld für die Sachen wollen, bestimmt. Es wird nicht schwer sein, einen Trödelhändler dafür zu interessieren.«
    »Okay, dann machen Sie das. Je früher der Raum leer ist, umso besser.«

Montag, 22 . August, 13.10  Uhr,
Hotel
Friesenperle
, Rantum
    Nervös zupft Albert Dornfeldt an der Manschette seines makellos gebügelten Hemdärmels. Dass die Kriminalpolizei schon wieder bei ihm erschienen ist, gefällt ihm gar nicht. Und dass es heute sogar zwei Ermittler sind, die Auskünfte begehren, macht die Sache auch nicht besser. Zumal die beiden diesmal sogar mit einigen Angestellten des Hotels geredet haben. Außerdem wirkt der bullige Typ, der die grazile Kommissarin begleitet, nicht unbedingt so, als sei mit ihm gut Kirschen essen. Auch bei ganz harmlosen Sätzen liegt in seiner Stimme ein Unterton, der Albert Dornfeldt überhaupt

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