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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Wir wollen doch Spaß haben, oder nicht?«
    Zehn Minuten vergingen oder auch zwölf, und dann geschah etwas Seltsames: Die Szene, die wir gerade eben beobachtet hatten, wiederholte sich: Opa und Barbie liefen daher, redlich bemüht und mittelmäßig schnell, und dann kam Isa und zog an ihnen vorbei wie ein ICE, dessen Lokführer einen Krampf im rechten Fuß hat.
    »Hast du das auch gesehen?«, fragte ich.
    »Klar, und ich muss sagen, der Typ sieht echt nicht schlecht aus. Nehmen wir noch einen?«, sagte Roxie.
    »Das meinte ich nicht. Ist dir nicht aufgefallen, dass Isa die beiden schon wieder überholt hat?«
    »Na und? Ist eben ein sportliches Mädchen, unsere Isa. Und jetzt wissen wir auch, woher sie ihre Figur hat. Also, willst du noch einen?«
    »Ja, klar.«
    Als Roxie mit den Getränken zurück war, versuchte ich ihr klar zu machen, was ich vorhin gemeint hatte.
    »Erklär mir doch bitte mal, wie Isa die beiden überholen kann, wenn sie sie gerade eben schon überholt hat?«
    »Ach, das meinst du.« Roxie legte ihre Stirn in Falten. »Also, welche Möglichkeiten gäbe es da: Isa könnte gestürzt sein, und die beiden haben sie überholt. Dann hat sie sich wieder hochgerappelt und die beiden wieder eingeholt.«
    »Klingt ziemlich unwahrscheinlich, findest du nicht auch?«
    »Oder sie haben eine Abkürzung genommen und waren dadurch wieder vor Isa.«
    Das klang gar nicht mal schlecht. Und das hätte auch erklärt, warum die kein bisschen außer Atem waren, mit einer Abkürzung war die Runde doch ein Klacks.
    Und Roxie fiel noch eine Möglichkeit ein: »Außerdem kann es sein, dass wir Isa einfach übersehen haben, als sie zwischendurch schon mal vorbeigelaufen ist.«
    »Das würde ja bedeuten, dass sie doppelt so schnell läuft wie die beiden. Wow!«
    Was für eine Demütigung für den alten Sack!
    »Wir müssen nur bei ihrer jetzigen Runde aufpassen, dann wissen wir es«, schlug Roxie vor.
    Also warteten wir. Da wir nicht wussten, wie lange eine Runde dauerte, durften wir die Strecke keine Sekunde aus den Augen lassen, und die Minuten gingen zäh dahin.
    Und dann geschah es noch einmal: Opa und Barbie kamen mit der unerschütterlichen Gleichmäßigkeit von Duracell-Hasen dahergelaufen, und dann wieder Isa! Mit beeindruckendem Geschwindigkeitsüberschuss zog sie an ihnen vorbei, und während sie das tat, winkte sie zu uns herüber und rief: »Nur noch eine Runde, holt mir schon mal was zu trinken!«
    Und mir fiel nichts Besseres ein, als mein Glas zu heben und ihr zuzuprosten, und das genau in dem Moment, als der alte Kerl Isas Blick folgte und uns entdeckte.
    Na, das passte ja wieder: Er joggte und ich zog mir einen Wodka rein!
    Und sowie er das sah, setzte er wieder sein dämliches Grinsen auf, und als Barbie bemerkte, dass er in meine Richtung grinste, folgte sie seinem Beispiel. Allmählich hatte ich den Eindruck, dass die ein Urlaubsmotto hatten: »Wir suchen uns eine fette Blondine, und die lachen wir dann aus.«
    Und gefunden hatten sie ausgerechnet mich.
    Dabei muss ich jetzt etwas zu meiner Figur klarstellen, um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin nicht fett. Ehrlich nicht. Ich wiege knapp über siebzig Kilo, und das bei einer Körpergröße von eins zweiundsiebzig. Wobei man Folgendes beachten muss: Ich habe nur eine sehr frauliche Figur. Das bedeutet, ich bin mit einem Becken ausgestattet, damit könnte man locker zehn Kinder auf die Welt bringen, ohne an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit zu stoßen. Einer meiner Exfreunde hat es einmal auf den Punkt gebracht: »Also ehrlich, Heike, jeder Tag, den du nicht mit Kindermachen zubringst, ist die reinste Verschwendung.« Wobei ich mir jetzt nicht mehr ganz sicher bin, wie er das mit dem »Kindermachen« gemeint hat. Aber egal.
    Und wie es sich nun mal gehört, besitze ich passend dazu ein Hinterteil, auf dem es sich wirklich gut sitzen lässt. Alles andere würde auch komisch aussehen. Aus zuverlässiger Quelle (von einem befreundeten Barkeeper, der ausreichend Gelegenheit hat, Männern zuzuhören, wenn sie am ehrlichsten sind: nach ein paar Schnäpsen und unter sich) weiß ich, dass große Pobacken bezüglich sexueller Anziehungskraft wesentlich mehr hermachen als ein schmaler Knabenhintern. Heterosexualität auf Seiten des Betrachters vorausgesetzt, natürlich.
    Und zu all dem habe ich große Brüste, Körbchengröße eher D als C, und relativ breite Schultern, was auch lebensnotwendig ist bei meinen Hüften, denn sonst würde ich bei

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