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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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er auch schon das Boot herum, um den grapschenden Mops ins Wasser zu befördern. Das funktionierte auch tadellos, und der Dicke verabschiedete sich mit einem Schrei, der sogar aus dem Mund seines Söhnchens noch peinlich gewesen wäre, nur leider vergaß er dabei, meinen Busen loszulassen, und zwang mich so zu einem gemeinsamen Tauchgang.
    Als ich wieder hochkam, sah ich, dass Isa und Roxie ebenfalls im Wasser trieben und der Dicke blöde glotzte, weil sein Söhnchen plärrte. Der Bootsführer vergewisserte sich, dass seine Rettungsaktion erfolgreich gewesen war, als er jedoch unsere Blicke sah, nahm er das zum Anlass, abzudrehen und zurück zum Strand zu rauschen.
    »Dieser Mistkerl lässt uns doch glatt zurückschwimmen!«, empörte sich Roxie.
    »Macht doch nichts, ein bisschen Sport wird uns nicht schaden«, tröstete Isa sie.
    Ich sagte gar nichts, denn ich brauchte meine Luft anderweitig. Wir benötigten eine halbe Stunde zurück zum Strand, obwohl es keine große Entfernung war. Aber Schwimmwesten sind nun einmal nicht dafür geeignet, einen neuen Schwimmrekord aufzustellen, so zuverlässig sie einen auch über Wasser halten, und wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum noch nie jemand in so einem Ding bei einer Weltmeisterschaft angetreten ist.
    Zu allem Überdruss hatte sich inzwischen auch noch der Opa mit seiner Barbie keine zehn Meter von unseren Liegen entfernt an den Strand platziert, und die Häme, mit der sie uns beobachteten, als wir wie die begossenen Pudel aus dem Wasser stiegen, war unübersehbar.
    »Hat sich Robert inzwischen gemeldet?«, fragte Isa, als wir wieder halbwegs trocken auf unseren Liegen hockten.
    Gute Frage. Ich hatte mein Handy in die Badetasche gepackt, es aber auf lautlos geschaltet, um nicht gestört zu werden – wobei eigentlich? Jetzt kramte ich es hervor.
    Das Display meldete siebenundzwanzig Anrufe in Abwesenheit, zweiundzwanzig davon allein von Robert.
    »Sieht so aus, als wären die Briefe angekommen«, sagte Isa. »Der muss stinksauer sein. War eine gute Idee von dir abzuhauen.«
    Dem war nichts hinzuzufügen. Einen Moment lang keimte Mitleid in mir auf, als ich mir vorstellte, wie Robert mit dem Image eines Mikropenisträgers im Kreis rannte. Aber Mitleid ist nur was für Schwache, und ich vergegenwärtigte mir wieder das Bild von Lisa Elsbachs Beinen. Sofort ging es mir besser.
    »Der hat jetzt ein echtes Problem«, sagte Roxie. »Vielleicht hättest du ihn doch besser erschießen sollen.«
    »Was wird er jetzt wohl unternehmen, um sein angekratztes Image wieder aufzupolieren?«, meinte Isa.
    »Also, ich würde alle vögeln, die mich kennen, damit die sehen, dass bei mir alles in Ordnung ist«, sinnierte Roxie.
    »Ich bezweifle, dass sich alle von Robert vögeln lassen würden. Vor allem bei den Männern wird das schwierig«, sagte Isa.
    »Dann würde ich einen Pornofilm drehen und jedem eine Kopie davon schenken«, schlug Roxie vor.
    »Dann denken alle, er hätte sich sein Ding operativ verlängern lassen«, antwortete Isa.
    »Na und? Ob operiert oder nicht, ist doch egal. Hauptsache, lang.«
    Allmählich ging es mir auf die Nerven, dass die beiden sich so viele Gedanken über Roberts bestes Stück machten, daher sagte ich: »Mir wird’s langsam heiß. Was haltet ihr von einem kühlen Getränk im Schatten?«
    Sie waren einverstanden, und ich war auch froh, dass wir von Opa und Barbie wegkamen. Meine Haare waren nämlich nass, und es gibt Leute, bei denen ist das wenig vorteilhaft. Leute mit vorwitzigen Nasen und abstehenden Ohren zum Beispiel. Nicht, dass ich Lauscher wie Dumbo hätte, aber es gibt doch Windstärken, bei denen ich lieber nicht ohne Helm ins Freie gehe. Andererseits, wenn ich anderen so zuhöre, habe ich manchmal den Verdacht, dass alle Menschen glauben, sie hätten abstehende Ohren.
    Aber ich sage mir, wozu seine Schwächen betonen, wenn man sich ohnehin schon unterlegen fühlt?
    »Ein Mann mit einem großen Lümmel ist ein armes Schwein.«
    Es war schon seltsam, so etwas aus Isas Mund zu hören. Sonst gibt sie sich bei solchen Themen eher bedeckt, aber wir hatten uns wieder dem Thema Fettverbrennung zugewandt und schütteten Wodka-Ginger Ale in uns hinein, als würde das am nächsten Tag verboten werden, und so etwas lockert bekanntlich die Zunge.
    Da fragt man sich dann auch, warum Geheimdienste noch Leute foltern, um sie zum Reden zu bringen, wo sie sie doch genauso gut auf eine Sauftour schicken könnten.
    Roxie konnte Isa jetzt nicht ganz

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