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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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beiden vor: Das hätte doch ausgesehen wie David Coulthard, mindestens!
    Und bei Robert und mir wäre es nicht anders gewesen. Nicht wegen unserer Kiefer – die sind unauffällig –, aber die Ohren hätten zu einem echten Trauma für unsere Nachkommen werden können. Robert sieht nämlich auch nicht aus, als würde er schlecht hören, so wie er seine Antennen ausgefahren hat, und ein Kind von uns beiden würde wahrscheinlich aussehen wie Prinz Charles. Und ehrlich, für so etwas möchte ich nicht verantwortlich sein!
    Und wenn dann noch die Presse Wind davon bekäme, die würden den Kleinen jagen bis ans Ende der Welt, und die Schlagzeilen kann man sich leicht ausmalen: Hat Charles auch seine Camilla betrogen?! Ich meine, so kann man doch kein Kind großziehen.
    Aber wer weiß, vielleicht gab es ja irgendwo auf dieser großen weiten Welt auch für mich den Richtigen, einen einfühlsamen, gut aussehenden, charmanten Mann, der zeit seines Lebens auf seine Traumfrau gewartet hatte, eine naturblonde Frau mit viel Humor und einem gesunden Appetit. Das konnte doch durchaus sein.
    Dieser Gedanke ließ mich in glückselige Melancholie versinken, und plötzlich war ich mir hundertprozentig sicher, dass die schönsten Momente meines Lebens noch vor mir lagen.
    Ich ritt auf einem prächtigen weißen Hengst den Strand entlang. Mein langes, weizenblondes Haar wehte in der sanften Brise, die vom azurblauen Meer hereinkam, und das blütenweiße Nichts von einem Kleid umschmeichelte meine vollen Brüste und den zarten Schwung meiner Schenkel.
    Der Strand war leer, bis auf einen winzigen kleinen Punkt am Horizont, der allmählich größer wurde, als ich näher kam. Und dann konnte ich auch erkennen, was es war: ein Mann.
    Er war vollkommen nackt, er hatte den Körper eines griechischen Gottes und ein schönes, edles Gesicht, und er schien auf mich zu warten, auf mich, seine Göttin der Liebe. Dabei lächelte er und breitete seine Arme aus, um mich zu empfangen, um eins mit mir zu werden, und mein Glück war vollkommen.
    Doch dann, als ich nur noch wenige Meter entfernt war, erkannte ich, dass er gar nicht nackt war, sondern Badeshorts mit kleinen bunten Fischen darauf trug. Dafür war ich jetzt nackt, und auf meinen Oberschenkeln waren plötzlich lauter Dellen wie auf einem riesigen Golfball, und meine Brüste waren auf einmal nicht mehr so voll, dafür aber viel weiter unten. Und jetzt sah ich auch, dass der Mann seine Arme gar nicht ausgebreitet, sondern nur den einen gehoben hatte, um auf mich zu zeigen, und er lächelte auch nicht, sondern er lachte mich aus. Und er war auch nicht allein, sondern neben ihm stand ein hübsches junges Mädchen, das ebenfalls auf mich zeigte und dabei lachte. Und jetzt erkannte ich die beiden, das waren – natürlich! – Opa und Barbie, und plötzlich war der ganze Strand voller Menschen, und alle lachten über mich.
    Und wo kam auf einmal dieser Esel zwischen meinen Beinen her? Dieser Platz war doch für einen edlen Hengst reserviert!
    Sie bildeten jetzt einen Kreis um mich herum, alle lachten aus vollem Hals, sogar der Esel lachte, und dann plötzlich – wachte ich auf.
    Ich brauchte einen Moment, um mich zu orientieren, um zu erkennen, wo ich überhaupt war.
    Dann atmete ich auf.
    Ich lag noch immer in der Badewanne, und ich war schweißüberströmt. Quatsch, ich war nur patschnass, weil ich im Wasser lag, und ich war mutterseelenallein. Gott sei es gedankt.
    Was war denn das für ein bescheuerter Traum gewesen?
    Ich auf einem Pferd, das allein entbehrte schon jeder Grundlage. Ich habe noch nie in meinem Leben auf einem Pferd gesessen, und dafür habe ich gute Gründe.
    Erstens sind mir diese Viecher nicht geheuer. Ein Pferd ist riesengroß, hat ein Riesenmaul und dazu gewaltige Hufe, von denen ich keinen Tritt in den Allerwertesten bekommen möchte. Vor allem aber: Es hat seinen eigenen Willen. Wer also garantiert mir, dass es immer einer Meinung mit mir ist? Und wenn nicht, dann bedeutet das doch den totalen Kontrollverlust, wie in einem Auto auf Glatteis oder mit zwei Promille, und auf einem Pferd habe ich weder Knautschzone noch Vollkaskoversicherung. Das sind wohlüberlegte und logische Bedenken, die kann mir niemand ausreden.
    Der zweite Grund, warum ich niemals ein Pferd reiten würde, ist der, dass ich diesen Tieren vermutlich mehr Achtung und Respekt entgegenbringe als so mancher passionierte Reiter. Ein Durchschnittspferdchen hat um die dreihundert Kilo, und wenn sich da jemand

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