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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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ging weiter auf das Thema ein. Allein schon, um ihm zu beweisen, dass er Unsinn verzapfte.
    »Also gut, Jo, nehmen wir an, du hättest Recht, nur mal so als Hypothese«, sagte ich, »und Hermann Maier hätte durch so eine Operation die stärksten Muskeln von allen Rennläufern …« Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass Isa und Roxie jetzt auch an meinem Verstand zu zweifeln begannen. »… wie kann es dann sein, dass in der letzten Saison diese beiden Amerikaner … wie heißen die noch schnell …?« Die Namen fielen mir nicht ein.
    »Bode Miller und Daron Rahlves«, half Roxie aus.
    »Genau! Wie kommt es dann, dass Miller und Rahlves Maier einige Male geschlagen haben?«
    Jetzt lehnte ich mich zurück. Ich war stolz auf mich. Ausgerechnet ich, die totale Sportniete, hatte ihm ein Argument entgegengeschleudert, an dem er zu knabbern hatte.
    Doch ich hatte die Rechnung ohne Jo gemacht. Der schien nämlich nur darauf gewartet zu haben, dass ihm jemand mit den Amerikanern kam.
    »Gut, dass du die erwähnst! Die bestätigen nämlich genau das, was ich behaupte: Die wurden auch erst so gut, als sie mit den Österreichern trainierten!« Jetzt kam Jo richtig in Fahrt. »Und überhaupt: Miller lebt seit Jahren in Österreich. Jetzt erklär mir mal, warum?«, fragte er irgendjemanden hinter mir.
    »Wahrscheinlich, weil es ihm in Österreich gefällt und weil es da gute Möglichkeiten zum Skifahren gibt«, sagte ich.
    »Und warum leben ausgerechnet Miller und Rahlves in Wohnmobilen, den ganzen Winter über?«
    Das hatte ich nicht gewusst, aber vielleicht fanden sie das einfach praktischer.
    »Ganz einfach, es liegt am Geruch!«, sagte Jo, als ich nicht schnell genug antwortete. »Und noch was: Miller ist auf Atomic-Ski umgestiegen, dieselbe Marke, die auch Maier fährt. Und wie man hört, ist er damit schneller als vorher.«
    »Etwa, weil diese Skier den Pferdegeruch besser vertragen?«, witzelte Roxie.
    »Quatsch!«, ereiferte sich Jo. »Weil die von vornherein für diese Muskeln konstruiert wurden. Hinter der ganzen Sache steckt die Ski-Industrie, da geht es um den amerikanischen Markt. Darum haben sie ja ausgerechnet die Amerikaner umoperiert, und jetzt geben sie ihnen auch noch das dazugehörige Material.«
    Also, eines musste man Jo lassen: So verrückt diese Geschichte auch war, irgendwie passte doch einiges zusammen. Aber unsere Skepsis war zu groß.
    »Ich sehe schon, mit euch kann man nicht vernünftig reden. Weiber eben«, sagte Jo und stand auf. »Ich hol lieber noch was zu trinken. Ihr wollt doch auch ’ne Runde?«
    Klar wollten wir.
    Nach dieser Geschichte musste ich erst mal eine rauchen. Als Jo wieder zurückkam, wechselten wir das Thema, um ihn nicht wieder auf hundertfünfzig zu bringen. Wir hatten ohnehin nicht mehr viel Zeit, da die Show gleich anfing, und es war offensichtlich, dass Jo sie heute nicht mehr miterleben würde. Die hitzige Diskussion schien ihn seine letzten Reserven gekostet zu haben, er redete mit schwerer Zunge und sah müde aus. Dennoch versuchte er noch sein Glück in Sachen Sex.
    »Sagt mal, Mädels, wie sieht’s aus: Ich würde euch am liebsten alle drei vögeln. Habe ich da noch Chancen heute?«, fragte er den Kellner, der neben Isa die leeren Gläser abservierte.
    Woraufhin der schleunigst das Weite suchte.
    Isa hatte nicht übertrieben, als sie uns von der Show erzählte.
    Wir saßen in der ersten Reihe des Amphitheaters und konnten alles aus nächster Nähe sehen. Die Animateure hatte man uns der Reihe nach vorgestellt, allesamt schöne Menschen aus allen Ländern dieser Erde. Dann gab es Gesang, Sketche, Tanz und artistische Einlagen, die nichts zu wünschen übrig ließen. Vor allem zwei schokoladenbraune Tänzer mit Namen, die auffallend gut zu ihren Geburtsorten passten – Rico aus Puerto Rico und José aus San José, so einen Zufall muss man sich mal vorstellen! – ließen uns den Atem stocken, als sie bei einer Mischung aus Tanz- und Kampfsportdarbietung die abartigsten Verrenkungen machten und man dabei deutlich sehen konnte, dass sie unter ihren hautengen Kostümen nichts anhatten.
    »Da soll noch mal jemand behaupten, Schwarze seien nicht besser gebaut!«, rief Roxie in einem Anflug von Euphorie aus.
    »Ob das alles echt ist?«, zweifelte ich.
    Für Frauen gibt es schließlich auch Push-ups, möglicherweise hatten die beiden ja ein bisschen nachgeholfen.
    »Unsinn, das ist alles Natur, das sieht man doch«, sagte Roxie mit leuchtenden Augen. »Weiß jemand,

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