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Frauen sind auch nur Männer (German Edition)

Frauen sind auch nur Männer (German Edition)

Titel: Frauen sind auch nur Männer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellmuth Karasek
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zerbrochen hat. Und der zu seiner Entlastung sagt: »Erstens habe ich mir gar keinen Krug geliehen. Zweitens habe ich ihn ganz zurückgegeben, und drittens war er schon zerbrochen, als ich ihn mir geliehen habe.« Erstens wollte ich nicht spenden, zweitens hat mir das niemand gesagt, und drittens spende ich jetzt.
    Auch sein unseliger erster Anlauf, mit Altkanzler Schmidts Hilfe Kanzlerkandidat zu werden, entpuppt sich jetzt vor allem als gelungener finanzieller Coup. Eigenwerbung als Bestseller-Goldgrube.
    In der Wählergunst ist das Fass übergelaufen, das Maß voll. Steinbrück und die SPD purzeln in Umfragen, der Kandidat ist im freien Fall. Sein Nachname wird nach der ersten Silbe schon wieder mit -meier buchstabiert.

17 . November 2012

Alles auf Zucker
    Aus dem Internet fließen nicht nur Häme und Bosheit: Wie Claudia Roth eine bittere Niederlage versüßt wurde
    Kürzlich war ich in Bautzen, der malerischen Stadt in der Oberlausitz, die mit engen Gassen, hohen Türmen und restaurierten Mauern den Besucher die Schrecken vergessen lässt, die einst durch das berüchtigste Zuchthaus der DDR für politische Gefangene mit dem Namen Bautzen verbunden waren. Die Stadt bot mir einen einmaligen Komfort, ich konnte einen Karasek-Turm besichtigen und in einem Lokal Zum Karasek essen. Das verdanke ich einem Namensvorfahren, der als Räuberhauptmann in der Gegend brandschatzte und raubte. Eine Art Verwandter von Schillers Räubern, ein deutscher Robin Hood, der der Legende nach von den Reichen nahm und es den Armen gab. Mir fiel der arme Johannes Karasek jetzt ein, weil er tagelang am Pranger auf dem Bautzener Markt im Halseisen stehen musste, bevor er elendig starb. An diesem Pranger wurde er vom Pöbel, wie die Quellen berichten, »fleißig mit Kot, verfaultem Obst und verdorbenen Eiern beworfen«.
    Man sieht, auch das vordigitale Zeitalter hatte schon seinen Shitstorm. Dieser ist der Pranger der Neuzeit, der sich im Internet über Strauchelnde, Skandalisierte, Fallende hermacht, um sie verbal einzukoten. Als es den Pranger nicht mehr gab und den Shitstorm noch nicht, arbeiteten erboste Politik-Fans mit Farbbeuteln. Joschka Fischer erlebte das 1999 , vor dem Kosovokrieg, bei seinen erbosten Parteifreunden.
    Jetzt hätte es Claudia Roth erwischen können, die im Übermut die Basis herausforderte und dann bei der Urwahl unterlag. Auch sie gilt ja als eine Art weiblicher Robin Hood, der überall nur Gutes wirkt und Böses anprangert. Aber, o Wunder, statt mit Kot, fauligem Obst und Eiern wurde Claudia Roth nach der Erniedrigung durch das Parteivolk im Internet mit einem Candystorm bedacht, wie sie es selbst beglückt empfand. Candystorm, das ist in Denglisch das, was in biblischen Zeiten als Manna vom Himmel fiel. Mit Zuckerwattebäuschen wurde sie beworfen. Sie war zu Tränen gerührt. Aus dem Internet können nicht nur Häme und Bosheit fließen, sondern auch Milch und Honig. So wurde der gefürchtete Pranger zu ihrer Trostsäule und Stütze. Es gibt also auch im Internet gute Zeiten nach schlechten Zeiten. »Alles auf Zucker«, wie der Filmtitel es sagt.
    Anders ergeht es zurzeit hohen US -Militärs. Ihnen fliegen im Internet die eigenen erotischen Entäußerungen und gestammelten Ehebrüche per E-Mail als Bumerang um die Ohren. Einer soll in einer 20 000 bis 30 000 Seiten starken E-Mail-Korrespondenz eine Frau mit dem Wort »Sweetheart« belästigt haben, für einen harten Soldaten ein Zeichen verdorbener Verweichlichung.

24 . November 2012

Sense mit dem Tod
    Von der ARD -Themenwoche und Woody Allens Frage: Wer sorgt in der Ewigkeit für saubere Wäsche?
    Diese Woche war der Tod dran, als Thema der Woche bei der ARD , Tod auf allen Sendern. Das hatte natürlich seinen kalendarischen Grund: Volkstrauertag, Buß- und Bettag (zumindest in Sachsen), Totensonntag. Da war der Tod ein gefragter, wenn auch wie immer ungebetener Gast.
    Man wunderte sich, dass er nicht leibhaftig (richtiger wäre: skelettig) als Gast bei Talkshows aufgetreten ist. Bei Jauch oder Beckmann, bei Plasberg in einer Sendung, die dann »beinhart aber unfair« geheißen hätte. Aber wahrscheinlich wäre er mit seinem Handwerkszeug, mit Sanduhr, Hippe und der scharfen Sense, nicht durch die Sicherheitskontrollen gekommen. Auch hätte sein Outfit, die knochige, kahle Nacktheit, als unschicklich gegolten, obwohl längst alles anstößige Fleisch von Brustkorb und Becken gefallen ist.
    Egal, er war auch so in aller Munde. Mir war das Beschwören des

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