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Frauen sind auch nur Männer (German Edition)

Frauen sind auch nur Männer (German Edition)

Titel: Frauen sind auch nur Männer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellmuth Karasek
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helfen wollen. Du bist sinnlos davongebraust.« Der Polizist packt die Melone in den Kofferraum. Ich rufe ihm in meinem spärlichen Französisch ein herzliches »Merci!« zu.
    Das Leben wäre ein Paradies, wenn wir die Welt nicht missverstehen würden. Die Wespen wissen noch nichts von ihrem Melonenglück.

8 . September 2012

Mit rauchendem Colt
    Michelle Obama und Ann Romney – wie zwei Ladys in Amerika für ihre Gatten kämpfen
    Vor gut vier Jahren, der amerikanische Vorwahlkampf der Demokraten zwischen Hillary Clinton und Barack Obama war noch längst nicht entschieden, traf ich Elli Coppola bei einem Konzert ihres Schwiegersohns und meines Neffen in Paris. Schwarz oder Frau, wer würde nach ihrer Einschätzung und ihrem Gefühl gewinnen, fragte ich Frau Coppola, starke Frau eines Macho-Regisseurs und Mutter einer starken Tochter, Sofia Coppola, die längst aus dem Schatten ihres Vaters, des »Pate«-Regisseurs, herausgewachsen war.
    Ohne zu zögern, antwortete sie, dass Barack Obama gewinnen würde, eindeutig. Im breiten Land zwischen Ostküste und Westküste würde man niemals eine Frau als Kandidatin für das höchste Amt wählen.
    Diese Szene ist mir jetzt wieder eingefallen, als sowohl bei der Nominierung des republikanischen Herausforderers Mitt Romney als auch bei der Wiederaufstellung des amtierenden Präsidenten Barack Obama die Ehefrauen zum letzten Gefecht der beiden Kandidaten auftraten und wie Löwinnen kämpften. Michelle Obama für Barack, Ann Romney für Mitt.
    Beide Männer, Herausforderer wie Amtsinhaber, schwächeln. Romney ist gefällig farblos, Obama hat sich aus der Wirtschaftskrise und der außenpolitischen Schwäche in das Präsidentenamt eingeigelt. So blieb es den Frauen, beide auch starke Mütter, vorbehalten, für ihre Männer entscheidend in die Gefühlsharfe zu greifen. Beider schlagendstes Argument: Wie als Familienväter würden sie sich auch um das amerikanische Volk kümmern und sorgen.
    Wäre Ähnliches in Deutschland denkbar? Könnte Professor Sauer die häuslichen Tugenden seiner Frau loben, Steinmeiers Frau die aufopfernde Liebe ihres Gatten? Michael Mronz die Fürsorge Guido Westerwelles, oder hätte gar Bettina Wulff die bedingungslose Ergebenheit ihres geschiedenen Präsidentengatten rühmen dürfen?
    Keinesfalls – was zeigt, dass Amerika immer noch nach dem Prinzip der makellos intakten Ehe und Vorbildfamilie regiert werden will. Es ist die Western-Mentalität, wie sie Grace Kelly als Sheriff-Gattin Gary Coopers praktiziert. Als der fast schon am Ende ist, schießt die frisch unter die Haube gekommene Quäkerin, obwohl prinzipiell Pazifistin, den Feind ihres Gatten nieder und rettet ihn in letzter Minute. Mit rauchendem Colt.

6 . Oktober 2012

Elstner und unsere gefiederten Freunde
    Vom Vogel, seinem hochgefährlichen Plural und allerlei schmutzigen Gedanken. Wie es einst bei »Wetten, dass ..?« zuging
    Am letzten Dienstag erhielt Frank Elstner in der vom ZDF am Donnerstag ausgestrahlten Fernsehpreis-Gala, die wohltuend locker und komisch war, als wäre sie eine Fortsetzung der »heute-show«, den Ehrenpreis für sein Lebenswerk, den er auch annahm. Und das war wohlgetan, denn Elstner ist nicht nur der neugierigste, am besten vorbereitete und freundlichste Moderator, quicklebendig und altgedient zugleich, er hat auch Deutschlands erfolgreichste Familiensendung, nämlich »Wetten, dass ..?«, erfunden, in der an diesem Sonnabend erstmals Markus Lanz im Fernduell mit seinem zeitgleich bei RTL tätigen Vorgänger Thomas Gottschalk um den Quotenkönig-Titel kämpft. Als Elstner die große Sonnabendshow noch selbst moderierte, lebten wir in einer (auch sprachlich) heilen Welt. Für die Liebe in der speziellen Form des Sex gab es offiziell neben den schmutzigen V-Wörtern und F-Verben, die im Fernsehen bäh und tabu waren, nur die Tätigkeit des »Miteinanderschlafens« oder gar das biblische »Beiwohnen« – seltsam müde und ruhige Worte für eine bewegende und bewegte Tätigkeit, sodass wir als verschlafenes Volk der Schlaffis galten, das noch lange keinen Sex »hatte« oder gar »machte«. »Sex« war ein verpönter Anglizismus. Ein Fremdwort. War das der Grund, warum uns Uli Wickert am Ende der »Tagesthemen« stets eine »geruhsame Nacht« wünschte? Nur Klein Erna bemerkte nach dem ersten Mal zu ihrem Hein aufgestört: »Rein oder raus! Das ewige Hin und Her macht mich ganz nervös!«
    Damals hatte Elstner einen Mann als »Wetten, dass ..?«-Gast, der

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