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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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vermisse ich schon etwas …«
    »Was denn?«
    »Daß ich von meiner Chefin auch mal zum Abendessen in ein nettes Lokal eingeladen werde. Das steht heutzutage Mitarbeiterinnen zu. Wenn die Chefin fürchtet, zu knapp bei Kasse zu sein, könnte ich ihr ja –«
    »Soweit kommt das noch«, fiel Sonja lachend ein. »Du rackerst dich hier ab und machst dich dafür auch noch finanziell kaputt. Nee, nee, meine Liebe, das muß in meinem Etat schon noch drin sein. Sag mir sofort, wann du Zeit hättest.«
    »Zum Abendessen?«
    »Ja.«
    »Warte mal, laß mich nachdenken … in dieser Woche eigentlich immer … morgen … übermorgen …«
    »Morgen und übermorgen ging's bei mir auch«, fiel Sonja ein.
    »Sagen wir übermorgen«, entschied Vera, »dann kann ich morgen meiner Mutter noch einen Brief schreiben, auf den sie schon längst wieder Anspruch hat.«
    »Gut, Vera, am Mittwoch also.«
    »Ich freue mich, Sonja. Wohin gehen wir denn?«
    »Das muß ich mir noch überlegen. In Frage käme –«
    Sonja brach ab. Ihr Blick, der wieder einmal die Tür gestreift hatte, weitete sich.
    »Guck mal«, sagte sie, »das ist doch …«
    »Dieser Köter!« fiel Vera ein, die Sonjas Blick gefolgt war.
    Die schnuppernde Schnauze von Moritz strich erregt über den Türpfosten. Moritz entsann sich eines wundervollen Dufts, den er jedoch heute vermissen mußte. Das alte Aroma war abgeklungen, ein neues war in der Zwischenzeit nicht hinzugekommen. Trotzdem hob Moritz aus alter Gewohnheit das Bein …
    »Nein!« rief Vera und sauste zur Tür. Ehe sie diese erreicht hatte, war aber Moritz wie vom Erdboden verschwunden. Er hatte zehn Meter weiter im Gewühl der Menschenbeine eine unendlich reizvolle Schäferhündin entdeckt, die von einem Polizeibeamten des Weges geführt wurde. Die Hündin ging für Moritz allem anderen vor, deshalb war sogar sein Bein wie von selbst herabgesunken.
    Der Polizist und sein Tier kamen ebenso vom Dienst wie die meisten, die zu dieser Stunde den Bürgersteig belebten. Die beiden hatten einen Einbrecher, der am hellichten Tag seinem Broterwerb nachgegangen war, zu stellen versucht, waren jedoch gescheitert, als sich die Spur des Ganoven auf dem Asphalt verloren hatte. Dementsprechend war die Laune des gesetzeshüterischen Duos. Moritz fand mit seinem Auftritt keinen Anklang, er wurde ganz kurz abserviert.
    »Hau ab, du Bastard!« bekam er aus dem Mund des Polizisten zu hören.
    Die Hündin selbst entblößte knurrend ihr Gebiß, das dem einer sizilianischen Straßenmischung eindeutig überlegen war, jedenfalls optisch. Ob auch im gegenseitigen Einsatz, das hätte sich erst herausstellen müssen, doch dazu kam es nicht, obwohl Moritz nicht übel Lust verspürte, diese Frage zu klären. Er schätzte es nicht, beleidigt zu werden. Er hatte es nicht gerne, daß der Ehre eines Südländers nahegetreten wurde.
    »Moritz!«
    Die Stimme seines Herrn.
    »Komm her, verfluchtes Vieh!«
    Langsam, sehr langsam wandte sich Moritz von der Schäferhündin ab. Es kostete ihn die Aufbietung seiner ganzen Willenskraft. Da hast du ja noch einmal Glück gehabt, sagte sein Blick.
    Drinnen im Laden hatte Sonja nach dem Verschwinden des Hundes von der Tür hervorgestoßen: »War er das nun, oder war er es nicht, Vera?«
    »Bestimmt war er es.«
    »Dann ist auch sein Besitzer nicht weit.«
    »Wahrscheinlich nicht«, meinte Vera, und ihre Augen begannen zu leuchten.
    »Was will er hier, Vera?«
    »Das wird sich herausstellen, Sonja.«
    »Oder er will gar nichts von uns. Er kommt draußen nur zufällig vorbei.«
    »Das hoffe ich nicht.«
    »Vera, was heißt das? Soeben hast du doch noch ganz anders von dem gesprochen?«
    »Habe ich das?«
    »Natürlich.« Sonja ließ die Tür nicht aus den Augen. »Wenn er wirklich reinkommt, darf er mich hier nicht entdecken. Ich muß mich verstecken. Du weißt doch, was wir dem vorgemacht haben.«
    »Ich weiß.«
    »Ich muß mich verstecken«, stieß Sonja noch einmal hervor, als ein Schatten am Eingang sichtbar wurde, und verschwand rasch durch einen Vorhang im Hintergrund. Keine Tür, sondern nur dieser Vorhang trennte ein winziges Zimmerchen, in dem Sonja ihren geschäftlichen Schreibkram erledigte, vom eigentlichen Laden. Dadurch konnte man auf jeder Seite des Vorhangs alles verstehen, was auf der jeweiligen anderen Seite gesprochen wurde.
    »Sie wünschen?« sagte Vera zu Max, nachdem sie seinen Gruß strahlend erwidert hatte und er ihr nun gegenüberstand.
    »Wie geht's Ihnen denn?« antwortete

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