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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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unterbrach Albert sarkastisch Karls Aufzählung. »Schlug, soviel ich weiß, die Leier, schrieb Gedichte …«
    Daraufhin verstummte Karl Thaler, und auch Albert Max sagte nichts mehr. Das Duell ihrer Blicke endete remis. Hat ja keinen Zweck, sagte sich Thaler, der Musensohn. Zum selben Urteil kam aber auch Max, einer der ungezählten Banausen, ohne die kein Zeitalter bestehen könnte.
    »War das ein Streit?« fragte Sonja.
    Beide Männer schüttelten verneinend die Köpfe. Sie ließen wissen, daß sie sich auf diesem Gebiet immer wieder mal in der Wolle hätten. Dies schadet jedoch ihrer Freundschaft nicht, einer Freundschaft zwischen Seemännern.
    Das Stichwort löste Gelächter aus.
    »Wann geht's denn nun los mit der Segelei?« fragte Vera.
    Albert schlug den kommenden Sonnabend vor. Vera und Karl tauschten einen raschen Blick.
    Zu Vera hinnickend, sagte Sonja: »Wir zwei brauchen aber noch die entsprechende Ausrüstung. Wo kriegen wir die?«
    Albert und Karl blickten einander an, und Karl meinte: »Da muß einer von uns beiden mit, wenn die das einkaufen gehen.«
    »Du«, nickte Albert. »Du hast mehr Zeit als ich.«
    Da dies unstrittig war, setzte Karl das Gespräch mit den Damen fort. Wahrscheinlich werde, sagte er, gar nicht soviel gebraucht werden, sicher sei einiges schon vorhanden … Pullover … Mütze … Schal … Jeans …
    Das Wichtigste, warf Sonja ein, scheine ihr eine Schwimmweste zu sein.
    Die Männer fanden das sehr lustig und lachten.
    »Schwimmwesten«, sagte Albert, »brauchten wir alle vier nur auf dem Ozean.«
    »Im Starnberger See kann man aber doch auch ertrinken«, gab Sonja zu bedenken. Sie sagte dies mit so besorgter Miene, daß den Männern unwillkürlich das Lachen verging. Noch ahnte aber keiner von ihnen das Schlimmste.
    Die erste, der ein schrecklicher Verdacht kam, war Vera.
    »Sonja«, sagte sie zögernd, »es ist doch … es ist doch nicht so, daß du … daß du nicht schwimmen kannst? Das hätte ich ja noch gar nicht gewußt.«
    »Nein!« rief Albert.
    »Nein!« rief auch Karl.
    Damit wollten beide ihren absoluten Unglauben an das, was Vera da in den Bereich des Möglichen geruckt hatte, zum Ausdruck bringen.
    »Vera«, sagte Sonja, »wir kennen uns erst viereinhalb Jahre. Ich bin sicher, auch ich weiß von dir manches noch nicht, was du mir bisher verschwiegen hast.«
    Als erster faßte sich Karl, der zu Sonja sagte: »Ich gebe Ihnen Schwimmunterricht.«
    »Das kann ich auch«, wollte Albert nicht ins Hintertreffen geraten.
    Beide waren sich darin einig, daß alles andere vorerst zurückgestellt werden müsse. Sonja entschied sich für Karl Thaler.
    »… denn Sie«, sagte sie zu Albert, »sind mit Vera beschäftigt. Sie sollen sich nicht verzetteln.«
    Der weitere Verlauf des Abends war durch die Bombe, die Sonja hatte platzen lassen, beträchtlich gestört. Albert Max hoffte wenigstens noch auf eines.
    »Wollten Sie mich nicht küssen?« fragte er Sonja. »War das nicht der eigentliche Grund unseres Treffens?«
    »Aber doch nicht hier«, gab ihm Sonja das Nachsehen. »Das hätte schon in Ihrer Kanzlei geschehen müssen.«
    »Und warum ist es dort nicht geschehen?«
    »Weil Sie nicht die Initiative dazu ergriffen haben.«
    Dagegen setzte sich Albert ein bißchen zur Wehr, indem er versuchte, Sarkasmus in die Stimme zu legen, mit der er sagte: »Aha, ich war also derjenige, der das Ganze scheitern ließ.«
    »Sie blieben mir auch noch anderes schuldig.«
    »Was denn noch?«
    »Ich weiß bis jetzt noch nichts Genaueres, wie Sie mit Becker zu Rande gekommen sind.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, daß mit dem alles erledigt ist. Sie werden nichts mehr von ihm hören.«
    »Wie hat er sich denn eingelassen?«
    Den urjuristischen Ausdruck ›eingelassen‹ hatte Sonja irgendwo und -wann einmal aufgeschnappt.
    »Das verrate ich Ihnen lieber nicht«, antwortete Albert und fuhr im selben Atemzug fort: »Sie seien ein Fall für den Psychiater. Sie litten unter Wahnvorstellungen. Er hätte nie ein Wort von all dem, was Sie sich einbilden, zu Ihnen gesagt.«
    »Eine solche Unverschämtheit!« entrüstete sich Sonja.
    Albert setzte sich in Positur.
    »Vergessen Sie das Würstchen. Er ist bei mir an den Falschen geraten.«
    Sonja kämpfte kurz mit sich, dann beugte sie sich zu ihm hinüber und gab ihm einen raschen Kuß auf die Wange, danach noch einen etwas längeren zweiten.
    »Wo bin ich?« tat er verstört. »In meiner Kanzlei?«
    Er bekam sogar noch einen dritten Kuß, dann war aber

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