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Frauenheld: Frauenheld

Titel: Frauenheld: Frauenheld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Schebesta
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Weite suchen. Geraucht wird zu Hause.
    ***
    Meine Ungeduld nach einer Reaktion von Katharina wird schnell gestillt. Noch bevor ich mein Auto in meiner Straße parke, bekomme ich eine SMS :Na, Basti! Schon ins Handschuhfach geschaut? :-) K.
    Natürlich nicht! Ich öffne es schnell und entdecke einen Lipgloss. So macht Katharina das also, wenn sie einen Mann wiedersehen will. Ein breites Lächeln schmückt mein Gesicht.
    Super, genau meine Farbe. Dann komme ich morgen gut gestylt ins Büro.
    Kaum habe ich die SMS abgeschickt, bin ich mit dem Inhalt unzufrieden. Basti, du kannst doch viel witziger sein. Gerade will ich ihr noch eine verbesserte SMS schicken, vibriert mein Handy wieder.
    Prima, du bist schwul. Dann können wir ja gute Freunde werden. Danke für den schönen Abend!
    Anstatt dass einer von uns den anderen anruft, simsen wir noch bis tief in die Nacht; während ich mit Zeus rausgehe, mir die Zähne putze, die Spülmaschine ein- und ausräume, das Fernsehprogramm durchzappe, und sogar noch, während ich – leider alleine – unter meine Decke krieche. Ich schreibe ihr immer, was ich gerade mache, und sie kommentiert alles.
    Ein Mann, der sich pflegt. Also doch schwul. Küchenarbeit ist eh nichts für mich. Da habe ich andere Qualitäten.
    Ich stelle mir bei den SMS immer ihre Stimme vor. Dadurch klingt alles anders. Der gewisse Unterton, an dem ich erkennen kann, dass Katharina mich als Mann sieht und nicht als Kumpel. Jedes Mal, wenn mein Handy wieder piepst, freue ich mich darauf, was sie mir wohl schreibt. Ich will es wissen: Findet Katharina mich gut, oder bilde ich mir das nur ein?
    Hätte dich vorhin gerne geküsst. Schlimm?
    Nervös zünde ich mir eine Zigarette an. Und das sogar im Schlafzimmer. Mein Plan mit dem Abwarten ist wohl Schnee von gestern.
    Träumen darf jeder. Nein, nicht schlimm. Schön! Einer mehr, der das will.
    Was soll ich denn mit der Antwort anfangen? Warum kann sie nicht schreiben: Ich dich auch. Oder eben: Ich dich nicht.
    Und, hättest du es geschehen lassen?
    Es vergehen mindestens zwei Minuten.
    Wer weiß? Mit diesem Rätsel musst du jetzt ins Bett gehen. Also, schlaf gut.
    Wie ein Geschwindigkeitsweltmeister tippe ich:
    Ach komm, du kannst mich doch nicht so abservieren. :-)
    Und genauso schnell kommt die Antwort:
    Doch, kann ich. Schlaf gut! Bis vielleicht morgen mal!
    Sie ist tatsächlich gnadenlos. Ich merke aber auch, wie sehr mir das Spaß macht. Keine Frau für eine Nacht. Keine Frau, die sich schnell erobern lässt. Basti, du fängst schon wieder an, dich zu verknallen. Das ist zu schnell!
    Aber anscheinend stehe ich auf schwierige Fälle. Ich denke nicht mehr viel nach. Noch bevor ich mir vorstellen kann, wie Katharina wohl nackt aussieht, bin ich eingeschlafen. Der Kaffee bewirkt bei mir heute das Gegenteil.
    ***
    Am nächsten Morgen wache ich durch meinen Handywecker auf. Oh Mann, ich will heute nicht arbeiten gehen! Zeus steht auch schon am Bett und wartet auf sein Frühstück. Ich schnappe mir mein Handy. Doch was sehe ich da? Ich habe eine SMS erhalten.
    Vielleicht. :-) Aber nur, wenn du küssen kannst.
    Meine Laune ist exorbitant gestiegen. Endlich ein Treffer. Ich mag sie, sie mag mich. Das Gerüst steht. Schon freue ich mich auf den Tag. Egal, wie dunkel er beginnt. Ich beschließe, keine weitere SMS zu schicken, sondern sie in der Mittagspause anzurufen.
    Im Büro bleibe ich meinem Vorsatz treu und erzähle Nils kein Sterbenswörtchen von meiner neuen Errungenschaft. Seit meinem neuen Auftrag und meinem Freundschaftsdienst mit der Schwangerschaftsgymnastik ist das Arbeitsverhältnis schön und ruhig geworden. Vielleicht bin ich dadurch ausgeglichener und auch im Privaten wieder lockerer.
    Katharina bleibt mein kleines Geheimnis. Der Vormittag vergeht wie im Flug, und endlich habe ich meine Pause. Ich wähle ihre Nummer und freue mich darauf, ihre Stimme zu hören. Und sie freut sich auch. Leider können wir nur kurz sprechen, da sie bei Kunden ist. So verabreden wir uns zum Telefonieren in den Abendstunden.
    Nach so vielen komischen Frauen endlich wieder eine normale. Und das, obwohl sie ebenfalls in einer Partnerbörse zu finden ist.
    ***
    Das Schöne an Handys ist, dass man, rein theoretisch, überall erreichbar ist. Früher habe ich öfters stundenlang zu Hause auf einen Anruf gewartet. Besonders frustriert war ich dann immer, wenn er nicht kam oder jemand anderes genau im falschen Moment angerufen hat und die Leitung besetzt war. Das ist erst wenige

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