Freak Like Me (German Edition)
siegessicherem Lächeln.
„Blöde Gene meiner Mutter“, fluchte ich daraufhin nur und schaute unwillkürlich zu Gwen, die uns anschaute, als wären wir einem blöden Kitschfilm entsprungen.
„Kommt, wir verzieh’n uns. Jason hat jetzt ja einen Aufpasser“, sagte Zack jedoch, ehe ich etwas sagen konnte und ohne, dass jemand einen Einwand erhob, verschwanden alle, ließen mich mit einem alkoholisierten Frosch alleine. Wie der wohl von Seerose zu Seerose springen würde? Ich stieß einen tiefen Seufzer aus und lehnte mich ein Stück zurück, um den Sternenhimmel über mir zu betrachten. Von etwas weiter weg ertönte Gekreische, Gejohle und laute Musik. Ich war zu diesem Zeitpunkt aber ziemlich froh, dass ich alleine war. Eine vernünftige Konversation, während Jason so nah bei mir war, hätte ich nicht zustande gebracht. Und nein, er war nicht an diesem Herzschlag eines Kolibris schuld!
„Du hast nie was zu dem Kuss im Treppenhaus gesagt.“ Wenn ich jemals behauptet hatte, dass ich die schlimmste Angst in meinem Leben gehabt spürte, dann nehme ich das an dieser Stelle zurück. Nie zuvor hatte ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ganz zu schweigen von der Taubheit, die sich in meinen Fingern breit machte.
„Was soll ich dazu schon sagen?“, nuschelte ich, hoffte, das Thema irgendwie ablenken zu können. Ich wagte es nicht, ihn anzuschauen.
„Hast du mich extra mit Zunge geküsst oder ist das einfach so passiert?“ Bei diesem Satz konnte ich nicht anders, als meinen Blick kurz zu senken. Das markante Gesicht wurde leicht von der Seite beleuchtet und ich konnte nicht anders, als erneut einen kurzen Blick auf diese teuflischen Augen zu werfen. Diese hielten mich natürlich sofort gefangen und ich konnte meine Augen nicht abwenden, suchte in meinem Kopf nach irgendeiner sinnvollen Antwort auf seine Frage.
„Was..? Also…keine Ahnung..ich…“, stotterte ich, bemerkte, wie das Grinsen bei dem Trottel breiter wurde. Das holte mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Ich wollte einfach wissen, ob du auch wirklich so schlecht mit Zunge küsst, wie ohne“, beendete ich mein Gestotter, erkannte, wie sich Entsetzen bei ihm breit machte.
„Findest du echt, dass ich so schlecht küsse?“, fragte er kleinlaut nach, wobei es mir ziemlich nahe ging, wie er mich dabei anschaute. Wieder sah ich diesen kleinen Jungen in ihm, der Bestätigung suchte.
„Nein. Du küsst fantastisch.“ Ich schaute ihn still an, hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen für meine Worte und wartete schon auf arrogante und dumme Sprüche. Doch nichts geschah. Er schaute mich einfach an und ich ihn.
„Du küsst auch fantastisch“, flüsterte er und ich konnte meine Augen nicht von ihm wenden. Wieso hatte ich meinen Körper nicht mehr so unter Kontrolle, wie ich es gerne hätte?
„Was meinte Grace damit, dass du Liebeskummer hast?“ Seine Worte unterbrachen dieses Chaos, dass sich langsam in mir ausbreitete.
„Sie gibt manchmal Unsinniges von sich“, antwortete ich leise, vermied es diesmal ihn anzusehen. Er war eindeutig nicht gut für meine Gesundheit. Zumindest nicht für mein Herz. Das bekam regelmäßig Herzrhythmusstörungen!
„Ich schlag den Typen zusamm‘n, wenn er dir wehtut“, sagte Jason und fixierte mich mit seinen Augen.
„Ich hab doch gesagt, dass sie Blödsinn redet.“
„Wieso bist du dann weggegangen?“
„Weil ich angenervt war.“
„Von mir?“ Erneut senkte ich meinen Blick, betrachtete den betrunkenen Quarterback auf meinem Schoss.
„Nein“, beruhigte ich ihn. Und das war nicht gelogen. Ich war angenervt von der Brünetten und Grace‘s Kommentaren. Erleichtert atmete der sonst so coole Typ aus.
„Willst du noch was trink’n?“, lenkte Jason zu meiner Erleichterung ab.
„Kannst du das denn tragen, ohne alles fallen zu lassen?“, bohrte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach, doch da hatte er sich schon erhoben.
„Für dich bekomm‘ ich das hin“, sagte er mit einem Zwinkern und ich hatte das Gefühl, dass er mit mir flirtete. Eine plausible Antwort fiel mir nicht ein und so nickte ich einfach.
Denk dran, Ann: Er ist betrunken!
, ermahnte ich mich selbst, als ich merkte, wie der Gedanke anfing mir, zu gefallen. Ich schaute dem wankenden Typen nach, der auf die etwas entfernten Getränke zusteuerte. Und genoss einen kurzen Moment seine Abwesenheit, damit das blöde Ding, das in meiner Brust so einen Aufstand machte, sich beruhigen konnte.
„Hey.“
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