Freak Like Me (German Edition)
bescheuerten Theorien, dass ich in den Froschkönig verliebt war, noch in den Wahnsinn treiben.
„Ach Ann. Bist du blind oder willst du einfach nicht sehen, dass dieser affengeile Kerl verrückt nach dir ist?“, redete sie sich in Rage und lief neben mir her, als ich Jason erblickte.
„Ja. Und weil er so verdammt verrückt nach mir ist, schmeißt er sich an andere ran“, belehrte ich sie nüchtern ohne sie eines Blickes zu würdigen. Sie folgte meinem Blick, sah Jason mit der Brünetten flirten, die ihn eben schon vor dem Spiel angegraben hatte. Ungewollt spürte ich ein fieses Ziehen, als hätte ich mir den Magen verdorben und wandte meinen Blick von dem Schönling, der sich ein Stück zu dem hässlichen Mädchen vorbeugte, das ich mir keine Sekunde länger anschauen konnte. Grace stand sprachlos neben mir, während ich versuchte, diese plötzliche Schwere in meinem Magen zu verstehen. Ich merkte, dass etwas gar nicht gut war und verzog mein Gesicht, um Tränen zu verdrängen. Was zur Hölle war los mit mir?!
In dem Moment drehte Jason sich um, entdeckte uns beiden dummen Kühe auf der Wiese. Seine Lachen wurde regelrecht von seinem Gesicht gewischt und ein nachdenklicher Ausdruck trat auf sein Gesicht. Als hätte jemand meine Füße in Beton gegossen, stand ich da und beobachtete, wie er mit Danny langsam auf mich zu wackelte.
„Ann?“, hörte ich ihn fragen, doch da hatte ich mich schon umgedreht und quälte mich weg.
„Was hat sie?“, hörte ich Jason Grace lallend fragen.
„Liebeskummer“, seufzte meine Tänzerin, aber diesmal blieb ich nicht stehen, um ihr zu sagen, dass sie falsch lag. Sollten sie doch alle denken was sie wollten. Sollte Jason doch machen, was er wollte. Es interessierte mich nicht!
Das miese Gefühl von Enttäuschung durchfuhr mich auf einmal, als ich daran dachte, wie wir auf der letzten Party zusammen abgehangen hatten. Wieso hatte ich diesmal damit gerechnet, dass es wieder so ablaufen würde? Dass Jason sich den ganzen Abend um mich kümmern würde? Er hatte besseres zu tun, als sich mit einem psychischen Notfall zu beschäftigen. Vor allem hatte er mehrere Damen, mit denen er sich die Zeit vertreiben konnte. Rasch wischte ich mir eine beschissene Träne weg, die auf meiner Wange nichts zu suchen hatte.
Ich zog meine Beine enger an mich und starrte auf das kleine Gänseblümchen vor meinen Füßen und verfluchte es für seine Existenz. Wieso? Ganz einfach. Ich war schlecht gelaunt. Bevor ich über das Seelenleben dieses Geschöpfes nachgedacht hatte, trampelte ich immer wieder wütend auf ihm herum. Meine Mutter hätte mir wahrscheinlich den Kopf abgerissen, weil das wunderschöne Blümchen nichts für mein Gefühlsleben konnte. Und jeder, der das von außen beobachtet hatte, hielt mich wahrscheinlich für einen Psychopathen, der Blumen hasste. In dem Moment war ich das wahrscheinlich auch.
Keiner hatte bisher nach mir gesehen. Mal abgesehen von den Footballern, die mich auf ein Getränk hatten einladen wollen und die Cheerleader, die mich fragten, was ich hier alleine unter einer dicken Eiche machte. Meine Ausrede war immer dieselbe: Ich war müde. Und sie wurde ohne Proteste akzeptiert. Dabei war ich gerade am Ausrasten und hätte gerne andere Sachen zertrampelt. Zum Beispiel dieses brünette hässliche Etwas.
„Ann?“ Ich blickte verwundert über die vertraute Stimme auf und erblickte ein noch angetrunkenes Rotkäppchen, das ein wenig außer Atem zu sein schien.
„Was ist?“, knurrte ich miesgelaunt und rupfte ein Rasenbüschel aus, um es in kleine Stücke zu zerreißen.
„Du musst uns helfen. Komm“, erklärte er hektisch, griff nach meinem Arm.
„Worum geht es denn überhaupt?“, fragte ich angepisst nach und entzog der idiotischen Disneyfigur meinen Arm.
„Jason. Er steht auf einem Baum und will in ein kleines Planschbecken springen. Wir bekommen ihn nicht runter. Du bist die Einzige, die das noch schaffen kann“, sagte er aufgewühlt und ich hörte, dass er gar nicht mehr so betrunken war wie zu Beginn des Abends. Oder das Adrenalin überdeckte das einfach.
„Soll ihn doch seine Brünette da runter holen“, murrte ich, woraufhin Danny mich verwundert anschaute.
„Sag mal, bist du eifersüchtig?“
„Habt ihr alle Drogen genommen oder wieso gebt ihr so einen Mist von euch?!“, fuhr ich den Footballer an, der mich nur irritiert anstarrte, während ich aufstand.
„Also, wo ist er?“, fragte ich, versuchte, dabei nicht nett zu klingen
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